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Eidgenössisches Schwingfest live
Der neue Schwingerkönig heisst Joel Wicki!

Stucki zum zweiten Mal bezwungen

Es ist ein hartes Stück Arbeit für Christian Stucki. «Nick Alpiger hat in diesem 6. Gang primär ein Ziel: Nicht zu verlieren», sagt Rüfenacht. Und so geht der Aargauer nach dem Gut des Kampfrichters sogleich aus den Griffen. Stucki bekundet damit seine liebe Mühe. «Es scheint mir, als könne er nicht richtig», sagt Rüfenacht, «ich bin überzeugt, wenn er hundertprozentig fit wäre, hätte Chrigu Alpiger schon lange ins Sägemehl gelegt.»

Stucki erhält immer wieder Aufmunterung durch das Berner Publikum. Es nützt nichts. Im Gegenteil: Alpiger erwischt Stucki mit innerem Haken. Die zweite Niederlage für ihn – das wars mit der Titelverteidigung. Und Experte Rüfenacht wird Lügen gestraft – Alpiger war nicht nur auf einen Gestellten aus.

Zigarettenrauch...

Der Schreiberling vor uns qualmt leidenschaftlich. Was uns zum Thema Schwingen und Zigaretten führt. Zu seiner Zeit sei Rauchen im Schwingsport gang und gäbe gewesen, sagt Experte Silvio Rüfenacht. So erzählt er, wie etwa Niklaus Gasser, der einstige Unspunnen- und Kilchberg-Sieger, regelmässig «geschlotet» habe. «Heute hingegen steht Snusen höher im Kurs.»

Der Lärmpegel steigt

Bernhard Kämpf, einst Brünig-Sieger, gewinnt seinen sechsten Gang gegen Joel Strebel. Die Berner Fans stimmen die Welle an, Kämpf hüpft vor Freude wie ein junges Rehlein durchs Sägemehl.

Odermatt muss beissen

Adrian Odermatt, der Überflieger vom Samstag, muss gegen Mike Müllestein ran. Und gegen den Schwyzer Eidgenossen tut sich der Baselbieter schwer. Der Gang endet schliesslich gestellt.

Odermatt aber wird die 9 geschrieben, der Viertelpunkt Bonus für eine attraktive Schwingweise. Bereits bei der Niederlage gegen Wicki im 5. Gang hatte er einen zusätzlichen Viertelpunkt erhalten. Rüfenacht ist mit der Benotung nicht ganz einverstanden. «Da hatte jemand zweimal die Nordwestschweizer Brille an.»

Die WC-Knappheit verschärft sich

Wer austreten will, hat es in Pratteln schwer. Die Toiletten sind zwar nicht an zwei Händen abzuzählen, aber ein wenig gegeizt wurde damit schon. Wer «gross» muss, hat es nun noch schwerer. Auf dem Festgelände liegen zwei WC-Schüsseln herum. Gemäss einem Security hat ein Grobian Dampf abgelassen.

Lüscher zahlt Lehrgeld

Eben ist Sinisha Lüscher zum fünften Gang ins Sägemehl gestapft. Der 16-jährige Nachwuchskönig wird von der Einteilung nicht geschont. Mit Benjamin Gapany erhält er bereits den dritten Eidgenossen vorgesetzt – und verliert.

Kommt eine Entschuldigung?

Kilian Wenger schwingt – und wir kassieren eine imaginäre Ohrfeige. Sie wissen es, unsere Wette. Nein, Wenger wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr König, und wir können uns die gut 1000 Stutz Prämie ans Bein streichen. Wir erwarten im Verlauf der nächsten Woche eine Entschuldigung aus dem Berner Oberland.

Ach ja: Wenger reicht es gegen den Glarner Roger Rychen abermals nur zu einem Gestellten. Wir (neutrale Beobachter!) sind definitiv untröstlich.

Gemischte Gefühle bei den Orlik-Brüdern

Nun stehen die Orlik-Brüder im Einsatz. Curdin, der für den BKSV startet, bezwingt Beni Notz mit einem Plattwurf. Armon, eines der Aushängeschilder der Nordostschweizer, kassiert gegen David Schmid den zweiten Gestellten (neben einer Niederlage, die er schon auf dem Notenblatt hat).

Die Brüder hätten viele Gemeinsamkeiten, sagt Rüfenacht. «Sie kommen ja vom Judo her, haben deshalb viele Schwünge in ihrem Repertoire, gerade mit den Füssen.» Und doch sieht er einen wesentlichen Unterschied: «Curdin ist für mich noch der komplettere, weil vielseitigere Schwinger, auch wenn Armon die schönere Postur hat.»

Ein weiterer Sieg für Giger

Samuel Giger kann ein weiteres Mal die Faust Richtung Nordostschweizer Tribüne ballen. Der Thurgauer bettet den Innerschweizer Eidgenossen Christian Schuler platt ins Sägemehl.

Rüfenacht staunt, wie souverän Giger nach seinem schwarzen Samstag (1 Gestellter, 1 Niederlage) wieder auftritt. «Es ist so schade, hat er das gestern nicht hinbekommen.»

Die Einteilung gibt zu reden

Nun liegt es also mit Fabian Staudenmann wieder an einem Berner, Pirmin Reichmuth auszubremsen. Wir erinnern uns: Staudenmann musste zum Auftakt bereits mit dem Topfavoriten Samuel Giger zusammen greifen.

Experte Rüfenacht findet das nicht in Ordnung: «Es hat sehr viele Nordwestschweizer an der Ranglistenspitze. Es wäre nun eigentlich an einem von ihnen gewesen, mit Reichmuth zu schwingen. Nun müssen die Berner wieder den Grind hinhalten.»

Das ESAF - eine riesige Büetz

Das Eidgenössische ist ein Megagiga-Anlass geworden. 2013 in Burgdorf war Silvio Rüfenacht Chef des Gabentempels. Vier Jahre zuvor hatte er seine Arbeit aufgenommen, insgesamt kamen 2000 Arbeitsstunden zusammen. Für jede Stunde erhielt er satte 8 Franken Lohn. «Und diese musste ich noch versteuern», sagt er mit verdrehten Augen.

Jetzt wirds richtig gut

Nach einer langen Rede von Bundespräsident Cassis, der primär Werbung machte fürs erste Tessiner Kantonalschwingfest Mitte September in Cadenazzo, tirliert nun Francine Jordi ins Mikrofon. Unser Experte Rüfenacht beweist Rhythmusgefühl und bewegt den Fuss im 3/4-Takt.

Die Spitzenpaarungen für den 6. Gang

Noch spricht Ignazio Cassis zu den Zuschauerinnen und Zuschauern. Derweil hat das Einteilungsgericht bereits gewirbelt. Das sind die Spitzenpaarungen für den 6. Gang:

Pirmin Reichmuth – Fabian Staudenmann

Joel Wicki – Matthias Aeschbacher

Adrian Odermatt – Mike Müllestein

Christian Stucki – Nick Alpiger

Armon Orlik – David Schmid

Samuel Giger – Christian Schuler

Joel Strebel – Bernhard Kämpf

Luxus-Gipfeli am Eidgenössischen

Derweil Turner, Sänger und Jodler während des Festakts alles geben, suchen die Tickerer einen Verpflegungsstand auf. Tickern macht schliesslich hungrig. Uns gelüstet es nach einem frischen Gipfeli. Wobei uns beim Blick auf die Preisliste der Hunger beinahe vergeht. 2 Franken für ein Gipfeli, das – der erste Biss verrät es – wohl nicht heute morgen aus dem Ofen kam.

Festakt zum Zweiten

Warum auch immer, aber jetzt sind gerade vier schicke Oldtimer in die Arena eingefahren. Bundespräsident Ignazio Cassis scheint die Szenerie zu gefallen. Wir applaudieren artig und ermahnen die quasselnden Mitstreiter auf der Medientribüne, sich doch bitte die überaus spannenden Festreden anzuhören.

Der Festakt läuft

Alphornbläser, Jodler, Fahnenschwinger, Trommler, Turnerinnen und viele mehr: Wo sonst geschwungen wird, stehen oder bewegen sich jetzt gerade Leute en masse. Der Festakt läuft. Man kann diese Tradition originell und unterhaltsam finden. Oder den schwingerischen Unterbuch als Möglichkeit zum Erleichtern respektive für Nachschub holen nutzen. Sicher ist: Der Akt scheint fleissig geübt worden zu sein.

Zwischenrangliste nach 5 Gängen

1 49.25 Reichmuth Pirmin ***

2a 48.75 Aeschbacher Matthias ***

2b 48.75 Odermatt Adrian **

3 48.50 Wicki Joel ***

4 48.25 Strebel Joel ***

5a 48.00 Schmid David ***

5b 48.00 Staudenmann Fabian ***

5c 48.00 Widmer Tobias **

5d 48.00 Alpiger Nick ***

5e 48.00 Hofer Sven **

6 47.75 Stucki Christian ***

7a 47.50 Gnägi Florian ***

7b 47.50 Müllestein Mike ***

7c 47.50 Kämpf Bernhard ***

7d 47.50 Orlik Armon ***

Weitere ausgewählte Resultate:

8f 47.25 Wenger Kilian ***

9g 47.00 Giger Samuel ***

Brauchts lange Unterhosen?

Es soll trocken bleiben und 27 Grad warm werden. Alles schön und gut, aber dieses kalte Lüftchen, das weht, macht vielen zu schaffen. Wer beinfrei unterwegs ist, verteufelt diese Entscheidung gerade. Der Journalist überlegt derweil, ob er zum Auto laufen und die langen Unterhosen holen soll.

Ach ja: Nun kommt es zu einer Pause, die Vorbereitungen für den traditionellen Festakt laufen.

Einschätzung vom Experten

Silvio Rüfenacht hält fest: «Ja, es könnte heute tatsächlich den erst zweiten König aus der Innerschweiz in der Geschichte des Schwingsports geben.» Unser Experte ist überzeugt von der Performance des Zugers Pirmin Reichmuth, der das Klassement nach 5 Gängen anführt, und er lobt auch den Entlebucher Joel Wicki. «Diese zwei Innerschweizer machen mir schon ein wenig Angst, das sage ich mit meiner Berner Brille.»

Auch Wicki gewinnt

So, nun zieht auch der zweite Innerschweizer nach. Joel Wicki bodigt Adrian Odermatt, der nach dem ersten Wettkampftag zur Überraschung vieler ungeschlagen blieb.

Damit bleiben die beiden Innerschweizer die Topfavoriten im Kampf um die Königskrone.