Kein Abstieg in der Nations LeagueDie Schweiz siegt nach Absage des Ukraine-Spiels forfait
Nun ist klar: Die Schweizer Nationalmannschaft gewinnt gegen die Ukraine am grünen Tisch. Doch die Osteuropäer akzeptieren den Entscheid nicht.
Eigentlich war es das Spiel, auf das sich alle freuten. Auf das sich die Schweizer Fussballer so sehr freuten. Schliesslich hatten sie sich so viel vorgenommen für das Nations-League-Spiel gegen die Ukraine. Shaqiri, Xhaka und Co. wollten gegen die Ukraine aus eigener Kraft und im letzten Moment den Abstieg in der Nations League abwenden. Und dann das: Der Luzerner Kantonsarzt schickte das ukrainische Team wegen zu vieler Corona-Fälle in die Quarantäne. Die Folge: Die Uefa sagte die Partie Schweiz – Ukraine ab.
Kein Spiel also. Kein Abwenden des Abstiegs aus eigener Kraft. Nein. Ab dem Entscheid der Luzerner Behörden war klar: Die Partie wird am grünen Tisch gewertet. Und das ist nun geschehen. Die Uefa hat einen Entscheid gefällt, diesen am Mittwoch kommuniziert und er fällt zu Gunsten der Schweiz aus. So siegt die Schweizer Nationalmannschaft 3:0-forfait gegen die Ukraine.
«Wir haben den Entscheid zur Kenntnis genommen», sagte Robert Breiter, Generalsekretär des SFV, «die Uefa hat für die Nations League in dieser besonderen Zeit im Vorfeld verbindliche Regeln festgelegt und diese im August allen Verbänden mitgeteilt. Basierend auf diesen Regeln ist dieser Entscheid nun gefällt worden. Natürlich hätten wir uns noch mehr über drei gewonnene Punkte auf dem Platz im vorgesehen Länderspielfenster letzte Woche gefreut. Jetzt hat die Uefa entschieden und wir freuen uns, dass die Nati auch zukünftig in der Liga A der Nations League mitspielen kann.» Die Schweiz sei nicht einmal zur Stellungnahme aufgefordert worden, die Sache sei aus Sicht der Uefa somit wohl ziemlich klar gewesen.
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Ukraine will gegen Urteil vorgehen
Dank des Uefa-Entscheids hat die Schweizer Nationalmannschaft den Abstieg aus der Nations-League-Gruppe A abgewendet. Und das ohne zu spielen. Während sich die Schweizer Fussballer, Verantwortlichen und Fans also wohl freuen, schäumen die Ukrainer vor Wut. So kündigten sie denn sogleich an, den Entscheid der Uefa nicht zu akzeptieren. Der Verband werde beim internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Berufung einlegen.
Schon im Vorfeld hatte der ukrainische Fussballverband den Luzerner Kantonsarzt Dr. Roger Harstall angegriffen. In einem Interview auf der Verbandswebsite attackierte der ukrainische Teamarzt Artur Hlushchenko Harstall. Er sagte: «Nicht wie die deutschen Kollegen, die alles daran setzten, alle Probleme zu lösen, damit ein Spiel stattfinden konnte, und ihre Arbeit auf höchstem medizinischem Level durchführten, erfuhren wir in der Schweiz nicht die gleiche Behandlung.» Auch zweifelte Hlushchenko die Ergebnisse der in der Schweiz durchgeführten Tests der Spieler Junior Moraes und Sergei Kriwtsow an: «Das sind falsche positive Ergebnisse. Es ist möglich, dass tote Zellen des Virus ein solches Ergebnis auslösen.»
Und am Dienstag, einen Tag vor dem Uefa-Entscheid teilten die Ukrainer nochmals mit: Die Entscheidung der Luzernern Behörden zur Absage sei falsch gewesen. Das Team habe 13 Spieler mit negativem Test nach Uefa-Protokoll nachweisen können. Und: «Die Nationalmannschaft der Ukraine hatte genug Spieler und Personal mit negativen Tests, um am Spiel teilzunehmen.» Sie veröffentlichten gar ein Video, das ihre Aussagen beweisen soll (unten).
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Erster Sieg im Jahr 2020
Den Schweizer Fussballern, Verantwortlichen und Fans wird all dies wohl egal sein. Die Nationalmannschaft ist nicht abgestiegen. Sie bleibt in der Nations-League-Gruppe A. Und sie holte sich den ersten Sieg im Jahr 2020. Dass sie das lieber per ehrlichem Spiel erreicht hätten, lieber auf dem Platz gewonnen hätten und nicht am grünen Tisch, ist aber vermutlich auch klar.
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