Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schweizer Jubel bei Peking 2022
Jetzt wankt der Medaillenrekord bedrohlich

Gold mit rotem Hintergrund – nicht nur am Oberkörper von Beat Feuz schön anzusehen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Gemächlich begonnen und dann durchgestartet: So lässt sich der Arbeitseifer der Schweizer Delegation an den Olympischen Winterspielen in Peking zusammenfassen. Es war ein richtiger Steigerungslauf. Nachdem es drei Tage dauerte, ehe mit Beat Feuz der erste Schweizer eine Medaille gewann, kam zuletzt im 24-Stunden-Rhythmus weiteres Edelmetall hinzu.

Zuletzt sorgte die Ski-Delegation am Donnerstag für einen weiteren Freudentag auf der Piste, als Michelle Gisin und Wendy Holdener in der Kombination Gold und Silber gewannen. Und nun doppeln am Freitag Ryan Regez und Alex Fiva nach und feiern im Skicross ebenfalls einen Doppelsieg. Aussergewöhnlich: Alle 14 Schweizer Medaillen in Peking wurden auf Schnee gewonnen. 13 auf Ski, eine mit dem Snowboard.

Dank der Ausbeute in der zweiten Olympiawoche ist die Schweiz auf gutem Weg, die Vorgabe von Missionsleiter Ralph Stöckli zu erfüllen, der vor den Spielen das Ziel von 15 Medaillen ausgegeben hatte. Diese Marke kommt kaum von ungefähr: 15 Medaillen ist die Rekordausbeute der Schweiz an Winterspielen. Zweimal hat sie dies erreicht, 1988 in Calgary und vor vier Jahren in Pyeongchang. Um diesen Rekord einzustellen, braucht es nun nur noch eine Medaille.

Auch mit den sieben Goldmedaillen bislang bei diesen Spielen wurde bereits der Schweizer Rekord von Sotschi egalisiert. Und einen Trumpf gibt es noch: den Teamwettbewerb der Alpinen vom Samstag.

1988: Dominanz pur

Es gibt in dieser schon fast historischen Medaillenjagd ein Aber: All die Zahlen lassen sich nur schlecht miteinander vergleichen. Es gibt heute viel mehr Sportarten und Entscheidungen als früher. Werden heute in 109 Wettbewerben Medaillen vergeben, waren es vor 34 Jahren 46. Sind heute knapp 3000 Sportlerinnen und Sportler am Start, waren es damals 1400. Jeweils weniger als die Hälfte. Umso bemerkenswerter, dass die Schweiz 1988 in Calgary 15 Medaillen gewinnt. Hinter der Sowjetunion und der DDR belegt sie Rang 3 im Medaillenspiegel.

Zu verdanken hat sie den Medaillenrausch den Alpinen, die sich in ihrer Blütezeit befinden. In der Zeit von Pirmin Zurbriggen und Maria Walliser, Vreni Schneider und Peter Müller. An der Heim-WM im Jahr zuvor in Crans-Montana fahren sie alle in Grund und Boden und holen 8 von 10 Goldmedaillen. 1988 halten sie auch bei Olympia dem grossen Druck stand – gewinnen 11 der 15 Schweizer Medaillen.

Kaum zu schlagen: Vreni Schneider und die anderen Schweizer Skifahrerinnen und Skifahrer fahren die Konkurrenz Ende der Achtzigerjahre in Grund und Boden.

2018: Breit aufgestellt

Ski alpin, Langlauf, Snowboard, Ski Freestyle – die Schweiz findet auf Schnee in fast allen Sportarten und Disziplinen die richtige Spur. Dabei dauert es bis zum siebten Tag, ehe Dario Cologna über 15 km die erste Schweizer Goldmedaille gewinnt.

Danach folgt allerdings ein bemerkenswerter Steigerungslauf. Und doch erreicht die Delegation den Rekord von 1988 gerade so, erst am vorletzten Tag der Spiele. Mit drei Medaillen an einem Tag: Gold für das Mixed-Team der Alpinen sowie Snowboarder Nevin Galmarini sowie Bronze beim Curling der Männer.

Erlöste die Schweiz am siebten Tag mit der ersten Goldmedaille: Dario Cologna siegt über 15 km frei.

2006: Stark auf dem Eis

Es sind besondere Spiele für die Schweizer Sportlerinnen und Sportler, jene 2006 in Sio…äh Turin. Und für einmal ist nicht die Skipiste ihre bevorzugte Unterlage, sondern das Glatteis. Neben der Silbermedaille von Eiskunstläufer Stéphane Lambiel gewinnt die Schweiz nicht weniger als vier Medaillen im Eiskanal: Martin Annen holt im Zweier- und Viererbob Bronze, auch Gregor Stähli wird im Skeleton Dritter – und Maya Pedersen-Bieri gewinnt im Skeleton Gold.

Unvergessen ausserdem die Erfolge der Snowboarderinnen und Snowboarder: die beiden Medaillen der Schoch-Brüder, der Titel von Daniela Meuli und vor allem das unfassbare Wettkampfglück der Berner Oberländerin Tanja Frieden.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

1972: Die goldenen Tage

Erstmals überhaupt finden die Winterspiele in Asien statt, und die Schweizer Delegation ist in der japanischen Stadt Sapporo so erfolgreich, dass sich in der Heimat geflügelte Worte festsetzen: «Ogis Leute siegen heute.» Mit Adolf Ogi als Präsident des Skiverbandes sind vor allem die Skifahrerinnen und Skifahrer nicht zu bremsen.

Marie-Theres Nadig gewinnt zwei Goldmedaillen, und Bernhard Russi legt mit seinem Abfahrtssieg die Basis für seine spätere Karriere als angesehener Experte und Pistenbauer. Es sind die «goldenen Tage von Sapporo»: Von den insgesamt zehn Schweizer Medaillen gehen sechs an die Alpinen. Mit ihren erst 18 Jahren ist Nadig der Darling der Delegation. Kürzlich erzählte sie dieser Zeitung: «Als ich in die Schweiz zurückkam, merkte ich, dass die Leute das Gefühl hatten, ich sei jetzt ein Star.»

Plötzlich gefragt: Marie-Theres Nadig nach ihrem Doppelgold mit Adolf Ogi, damals Präsident des Schweizer Skiverbandes.

1992: Oje, o weh

Es gibt allerdings nicht nur gelungene Auftritte von Schweizer Delegationen bei Winterspielen. Und selten war es schlimmer als 1992 in Albertville. Von jeder Kritik ausgenommen ist Gustav Weder, der mit Gold im Zweierbob und Bronze im Vierer liefert, wie man das von ihm gewohnt ist.

Liefert, wie man das von ihm gewohnt ist: Gustav Weder triumphiert im Zweierbob und gewinnt im Vierer Bronze.

Aber der Rest? Oje. O weh. Stellvertretend der Auftritt der Alpinen: Die Bronzemedaille von Steve Locher in der Kombination bleibt vier Jahre nach Calgary ihre einzige (in Worten: EINZIGE) Medaille. Tiefpunkt: als sich Paul Accola nach seinem 21. Rang in der Kombination zum Stinkefinger an die Adresse der Jury hinreissen lässt.

Überschattet wird der Anlass vor allem aus Schweizer Sicht durch den Tod des Wallisers Nicolas Bochatay. Der Speedskier (dies war 1992 Demonstrationssport) kollidierte während des Einfahrens mit einem Ratrac und verstarb.

Hinweis der Redaktion: In einer ursprünglichen Fassung ist uns bei der Aufzählung der Goldmedaillen bei den Spielen 2014 ein Fehler passiert. Statt wie geschrieben sechs hat die Schweiz in vier verschiedenen Sportarten den Titel gewonnen.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.