Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kommentar zu höheren Konzernsteuern
Die Schweiz muss selbstbewusster werden

Novartis-Forscherin in Basel: Pharmafirmen brauchen keine Niedrigsteuern, sondern Fachkräfte, die lange dabeibleiben.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Ein paar Prozentpunkte wird die Schweiz bei den Unternehmenssteuern aufstocken: Statt im Schnitt 13,09 Prozent zahlen die grossen Firmen bald 15 Prozent. Die OECD-Reform verlangt dies als Mindeststeuersatz für die Gewinnsteuern. Das heisst: Kein Staat kann Firmen mehr durch Steuerdumping locken.

Die Schweiz ist eines der wenigen Länder, wo die Leute über Jahre bei derselben Firma bleiben.

Die Schweizer Politik ist alarmiert. Die Basler Regierung will die Firmen mit Staatsgeld für die Forschung unterstützen, weil Firmen ohne den Steuervorteil wegziehen könnten. Dabei zählt für innovationsgetriebene Konzerne etwas ganz anderes: talentierte, top ausgebildete Mitarbeitende. Sie wandern um die ganze Welt, und sie können in viele Staaten gelockt werden. Aber sind sie einmal bei uns, ziehen sie nicht gleich zum nächsten Job mit höherem Lohn weiter. Die Schweiz ist eines der wenigen Länder, wo die Leute über Jahre bei derselben Firma bleiben. Das sollte uns selbstbewusst machen.

Grund dafür ist in anderen Staaten auch das mangelnde Sozialsystem, das sie dazu bringt, zum nächsthöheren Salär zu springen, um für die Pension zu sparen.

Wer sich in der Pharmabranche umhört, bekommt oft erzählt, dass es nicht nur die Fachkräfte sind, sondern auch deren Loyalität, die Firmen hier schätzen. Nur so kann Forschung, die auf Jahre ausgerichtet ist, in einem eingespielten Team funktionieren. In den USA etwa ziehen die Leute viel schneller zum nächsten Job. Grund dafür ist in anderen Staaten auch das mangelnde Sozialsystem, das sie dazu bringt, zum nächsthöheren Salär zu springen, um für die Pension zu sparen. Die Schweiz als stabiler Wohlfahrtsstaat bietet da einen anderen Rahmen.

Zum Wegzug könnte Unternehmen viel eher das verpatzte Rahmenabkommen mit der EU bringen.

Was der Schweiz Bauchweh machen sollte, ist nicht die Steuererhöhung für Firmen. Zum Wegzug könnte Unternehmen viel eher das verpatzte Rahmenabkommen mit der EU bringen. Die Personenfreizügigkeit in Europa ist für Schweizer Firmen und ihre Suche nach Fachkräften von riesiger Bedeutung. Und auch am Zugang zum EU-Forschungsprogramm muss die Schweiz mit einem neuen Anlauf dranbleiben.