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Die Hamas
Sie will die Flagge Allahs «über jedem Quadratmeter Palästinas hissen»

Commemoration of the 2014 war, the 51-day period of the Israeli-Palestinian conflict in Gaza, Palestine - 20 Jul 2023 Palestinian fighters from the military wing of Hamas take part in a military parade near the border with Israel, to commemorate the 2014 war, which lasted for 51 days of the Israeli-Palestinian conflict. Gaza Palestine NOxUSExINxGERMANY PUBLICATIONxINxALGxARGxAUTxBRNxBRAxCANxCHIxCHNxCOLxECUxEGYxGRExINDxIRIxIRQxISRxJORxKUWxLIBxLBAxMLTxMEXxMARxOMAxPERxQATxKSAxSUIxSYRxTUNxTURxUAExUKxVENxYEMxONLY Copyright: xSOPAxImagesx Editorial use only sipausa_47408090

All jene, die die radikalislamische Hamas als Verhandlungspartner in einem Friedensprozess mit Israel gesehen haben, dürften nach den Ereignissen von diesem Wochenende eines Besseren belehrt sein. Die «Islamische Widerstandsbewegung» wurde Ende 1987 bei Ausbruch der ersten Intifada bekannt, als sie der von Yassir Arafat geführten PLO das Terrain strittig machte.

Israel sah sich plötzlich mit zwei konkurrierenden, aber gleichermassen militanten Gruppen konfrontiert. Dabei war genau diese Konkurrenz zur PLO einmal das Ziel der Unterstützung gewesen, die Israel verschiedenen Personen und Gruppierungen gegeben hatte, die dann als Hamas auftraten.

Ihre radikale Ideologie beschrieb die Organisation 1988 in ihrer Charta. Darin steht etwa, man wolle die «Flagge Allahs über jedem Quadratmeter Palästinas hissen». Juden müssten umgebracht werden, und man solle «nicht seine Zeit mit Initiativen, Vorschlägen und internationalen Konferenzen verschwenden». Immer wieder beteuern Vertreter der Hamas, dass diese Sätze längst nicht mehr offizielles Programm seien. Den Osloer Friedensprozess und damit eine Zweistaatenlösung lehnt die Hamas-Führung aber ab, sie erhebt den Anspruch auf das ganze Palästinensergebiet.

Der Gazastreifen ist von Israel abhängig

Bei den ersten und bisher einzigen Parlamentswahlen in den palästinensischen Gebieten konnte die Hamas 2006 einen Erfolg erringen. Begünstigt durch den wachsenden Unmut der Bevölkerung über Korruption und Vetternwirtschaft der alten PLO-Führung, gewann die Hamas 74 der 132 Parlamentssitze und löste damit die bislang führende Fatah ab. Nach einer brutalen Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Hamas und der Fatah eroberten die radikalen Islamisten im Gazastreifen die Macht. Von den EU-Staaten und den USA wurde die Hamas als Terrororganisation eingestuft.

Die Hamas tat sich aber in der Regierungsverantwortung schwer, denn sie war auf eine Kooperation mit Israel angewiesen. Israel kontrolliert die Aussengrenzen auf der nördlichen und östlichen Landseite sowie zur See hin. Auch in der Wasser- und Stromversorgung sowie der Telekommunikation hängt der Gazastreifen von Israel ab.

Der Islamische Jihad übte Druck auf die Hamas aus

Der Unmut in der Bevölkerung über die schlechte Versorgungslage nahm in den vergangenen Jahren immer mehr zu und wurde der Hamas angelastet. Der Islamische Jihad verzeichnete dagegen Zulauf und übte Druck auf die Hamas aus. Diese Gruppierung ist noch radikaler und stand hinter den Angriffswellen in den vergangenen Monaten.

Da sich die Hamas zuletzt nicht an den Raketenangriffen auf Israel beteiligt hatte, überrascht die jetzige Eskalation. Bekannt war, dass die Hamas über ein beträchtliches Arsenal an Raketen und Mörsergranaten verfügt. Das Geld für die Beschaffung stammt aus dem Iran und Katar, die Einfuhr gelingt trotz Abriegelung über Ägypten. Die Komponenten werden dann im Gazastreifen zusammengeschraubt.