AboInterview mit Schweizer Ärztin in der Ukraine«Viele, die im Gesundheitsbereich arbeiten, sind im Land geblieben»
Auch die grossen, gut ausgestatteten Spitäler seien es nicht gewohnt, mit einem massiven Zustrom an Kriegsverletzten auf einmal umzugehen, sagt Carole Déglise von Médecins Sans Frontières, die momentan in Lwiw arbeitet. Zudem gebe es einen Mangel an Medikamenten.
Am vergangenen Wochenende kamen 120 Kubikmeter Hilfsgüter im Lager von Médecins Sans Frontières (MSF) in der westukrainischen Stadt Lwiw an, ein Drittel davon wurde am nächsten Tag sofort weiter nach Kiew und in andere Städte weiter östlich geschickt. Darunter befinden sich vor allem chirurgisches Material, Produkte zur Versorgung von Verletzten sowie Medikamente. Seit Anfang des Krieges koordiniert die Schweizer Ärztin Carole Déglise von Lwiw aus zusammen mit einem 15-köpfigen Team den Einsatz von MSF in der Ukraine. Einige Spitäler berichteten, dass sie aufgrund des Konflikts jetzt mehrere Dutzend Verletzte gleichzeitig behandeln müssen.