FC Zürich – Young Boys 1:2Die Luft wird immer dünner für den FCZ
Die Zürcher nutzen gegen einen fahrig wirkenden Meister ihre Chancen nicht. Nach dem 1:2 gegen die Young Boys steht der FCZ noch zwei Punkte vor dem Barrageplatz.
Und dann, als alles schon vorbei scheint, kommt sie doch noch. Die Chance zum Punktgewinn für den FC Zürich. Becir Omeragic zieht eine weite Flanke an den Fünfmeterraum der Young Boys. Dort steht Aiyegun Tosin plötzlich völlig frei. Ein Geschenk der YB-Abwehr. Der Nigerianer könnte seine starke Leistung an diesem Abend krönen. Mit dem 2:2 in der 93. Minute, die dem FCZ in der Vergangenheit auch schon zugeneigt war. Tosin köpft. Mit Kraft zwar, unter die Latte. Aber nicht so präzise, dass David von Ballmoos den Ball nicht doch noch spektakulär retten könnte.
Kurz darauf ist die Partie beendet. Der FCZ verliert 1:2 (hier gehts zum Ticker). Und Tosin ist nicht der einzige Zürcher, der sich grämen muss. In der 77. Minute steht Blerim Dzemaili alleine vor von Ballmoos. Auch er scheitert am einzigen Berner, der an diesem Abend stets präsent wirkt.
Vergebene FCZ-Chance
Am Ende wissen die Zürcher: Sie haben gegen einen müde wirkenden Meister die Chance auf mindestens einen Gratispunkt im Kampf gegen den Abstieg verpasst. Stattdessen geht die magere Serie des FCZ weiter. Bloss sieben Punkte hat das Team aus den letzten zehn Partien gewonnen.
Und die erste Hiobsbotschaft erreicht das Team an diesem Abend bereits vor dem Anpfiff. In einem aberwitzigen Spiel setzt sich der Letztplatzierte FC Sion beim Spitzenteam Servette 5:3 durch. Ein Resultat, das die Luft für die Zürcher im Abstiegskampf noch dünner werden lässt.
Keine 24 Minuten sind danach gespielt, als Massimo Rizzo bereits die Hände im Nacken zusammenschlägt. Natürlich hat der Trainer des FCZ nicht damit gerechnet, dass seine Spieler diesen Gegner dominieren. Die ersten drei Begegnungen der Saison hat Zürich gegen YB mit einem Torverhältnis von 2:10 verloren.
Entsprechend hat Rizzo auch aufgestellt. Er schont mit Antonio Marchesano und Becir Omeragic zu Beginn zwei seiner wichtigsten Spieler. Schliesslich geht es am Sonntag nach Luzern zu einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
FCZ rollt den roten Teppich aus
Man darf also vermuten, dass Rizzo nicht unbedingt drei Punkte gegen YB fix einberechnet hat. Aber dass sein FCZ dem frisch gekürten Meister 2021 dann so den roten Teppich ausrollt? Das vermag ihn dann offensichtlich doch zu schockieren.
Nach sieben Minuten ist es Hekuran Kryeziu, der beim Versuch, ein Tor zu verhindern, per Kopf ein Eigentor erzielt. In der 24. Minute bringt derselbe Kryeziu seinen Mitspieler Toni Domgjoni in Bedrängnis. Und der reagiert darauf mit einem Steilpass auf Felix Mambimbi. Es steht 0:2.
Die Berner wissen mit Garantie nicht, wie sie sich diesen Vorsprung verdient haben sollen. Sie sind nicht gerade mit Restalkohol unterwegs. So ausufernd scheint ihre Meisterfeier nach dem vierten Titel in Serie dann doch nicht gewesen zu sein. Aber sie wirken nicht sonderlich präsent.
YB-Trainer Gerardo Seoane schildert danach, wie schwierig die Partie für YB gewesen sei: «Erst der Spannungsabfall nach dem Titelgewinn. Danach die Verletzung von Fabian Lustenberger.» Der YB-Captain wird mit einer gerissenen Achillessehne monatelang ausfallen. Seoane sagt: «Wir hatten Mühe, im Abschlusstraining den Tritt zu finden.»
Die Luft wird dünn
Die Berner wirken fahrig. Wie Sandro Lauper, der in der 29. Minute einen gnadenlosen Fehlpass spielt, direkt in die Füsse von Tosin. Via Dzemaili kommt der Ball zu Blaz Kramer – und der lupft den Ball über von Ballmoos, als tue er das regelmässig.
Wenigstens dieses eine Geschenk nehmen die Zürcher also an. Weil es aber das einzige bleibt, wird die Lage des FCZ immer ungemütlicher. Der Vorsprung auf den Barrageplatz beträgt noch zwei Punkte. Der auf den Abstiegsplatz noch fünf.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.