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Meinung

Kolumne «Miniaturen des Alltags»
Die Krux mit der Couch

Eine kleine Geschichte aus dem Alltag.
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Das alte Sofa hatte eigentlich seit Monaten ausgedient. Die Polster waren so durchgesessen, dass gute koordinative Fähigkeiten nötig waren, um nicht mit dem Steissbein unsanft auf einer darunter liegenden Holzverstrebung zu landen. Aber die Sitzgruppe hatte einen hohen emotionalen Wert für mich, und ausserdem war es gar nicht so einfach, etwas anderes Passendes zu finden.

Doch endlich war es so weit: Die neue Sitzgruppe bei einem bekannten skandinavischen Möbelhaus war bestellt – dazu ein massgeschneiderter Bezug eines Stoffunternehmens. Der Tag der Ankunft nahte, und vor meinem geistigen Auge sah ich die Spediteure das fertige Sofa über die Türschwelle tragen. Doch der blaue Riese mit den gelben Buchstaben wäre nicht er selbst, wenn es denn so einfach wäre. Am Ende des Morgens standen bloss zwei überdimensionierte Pakete in unserer Stube. Das Zusammenpuzzeln der Einzelteile ging dann erstaunlich schnell – mehr Zeit brauchte das Nachbestellen der defekten Schraube, der falsch gebohrten Armstütze sowie des Couchfusses, der bereits abgebrochen war.

Als das Sofa mit dem funkelnagelneuen Leinenbezug endlich an Ort und Stelle stand, fehlte nur noch der letzte Akt: Die alte Sitzgruppe musste aus der Stube gebracht werden. Leider hatten wir vergessen, dass wir nach deren Einzug die Terrassentür ersetzt hatten. Sie war jetzt zwei Zentimeter schmaler als vorher. In den Sinn kam es uns wieder, als wir mit der Couch in der Türöffnung feststeckten. Nur mit äusserster Mühe und Not schafften wir es, die 60-Kilo-Teile durch die Öffnung zu wuchten.

Wenigstens werden wir dieses Problem dereinst nicht haben mit der neuen Couch. Sie ist ja bis auf die letzten Schrauben in Einzelteile zerlegbar.