Der nächste 4. PlatzAnnik Kälins Wort für ihren Wettkampf: «Sensationell!»
Die 24-jährige Bündnerin brilliert zwei Tage im Siebenkampf und verpasst das Podest knapp. Ihr Schweizer Rekord von 6639 Punkten bedeutet: Weltklasse.
Als sich die Siebenkämpferinnen zuletzt alle zusammen auf die Ehrenrunde im Stade de France machten, ging Annik Kälin mit der nunmehr dreifachen Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien voraus – stolz und überwältigt. Die 24-jährige Bündnerin hatte zwei Tage mit Leistungen geglänzt, die eine nach der anderen verdeutlichte: Sie war genau zum richtigen Zeitpunkt in Hochform. Mit letztlich 6639 Punkten wurde sie Vierte – eine überglückliche Vierte, oder wie sie fand: «Sensationell!» Im Vorfeld hatte sie noch gesagt, ein Top-8-Platz müsste möglich sein, plötzlich schien sogar Bronze in Reichweite.
Kälin verbesserte ihren Schweizer Rekord von der EM 2022 in München, als sie Bronze gewonnen hatte, um massive 124 Punkte und liess sich auch nicht mehr von Anna Hall überholen. Hall hatte an der letztjährigen WM Silber und an jener von 2022 Bronze gewonnen. Vergeben hat Kälin den Podestplatz – wenn man auf diesem hohen Niveau überhaupt von vergeben sprechen will – im Weitsprung. Das ist ihre Paradedisziplin, da ist sie mit 6,84 m Schweizer Rekordhalterin. Sie sprang 6,59 m weit – 6,80 m hätten Schlussrang 3 bedeutet. Davon wollte sie aber nichts wissen: «Rechnen kann man immer, die anderen aber auch.» Thiam siegte mit 6880 Punkten.
Am Donnerstag hatte Kälin, die von ihrem Vater trainiert wird, den Wettkampf mit einer Bestleistung über 100 m Hürden eröffnet (12,87). Eine solche brachte sie nach zwei langen Tagen auch am Freitagabend zum Abschluss über 800 m noch zustande: 2:11,33 Minuten. Und dazwischen gelangen ihr im Hochsprung (1,74 m) und mit dem Speer (48,14 m) Leistungen, die sie diese Saison noch nie erreicht hat. Mit 14,02 m (Kugel) und 23,88 Sekunden über 200 m kam sie ihren Rekorden ebenfalls sehr nahe. Sie sagte aber auch: «Es war ein mega Wettkampf, der nicht immer einfach war.»
Schweizer Sprint-Staffel wird disqualifiziert
Für die Schweizer Frauen-Staffel hingegen wurde der Abend zur riesigen Enttäuschung. Salomé Kora am Start, Sarah Atcho-Jaquier, Léonie Pointet und Schlussläuferin Mujinga Kambundji wurden an sechster Stelle liegend disqualifiziert. Der Wechsel von Pointet zu Kambundji war miserabel, die Olympiafinalistin über 100 m musste abbremsen, damit Pointet ihr den Stab überhaupt übergeben konnte – doch es war schon zu spät. Die Übergabe fand ausserhalb der vorgesehenen Zone statt – Disqualifikation.
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