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Cassis an UNO-Klimakonferenz
Die grossen Treibhausgas-Verursacher stehen in der Pflicht

Ignazio Cassis während seiner Rede in Sharm al-Sheikh. (7. November 2022)
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Bundespräsident Ignazio Cassis hat am Montag bei der Eröffnung der UNO-Klimakonferenz COP27 in Sharm al-Sheikh unterstrichen, wie wichtig das Klimaziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist. Die grossen Treibhausgas-Verursacher stünden in der Pflicht.

Die Schweiz werde die Unterstützung für die Anstrengungen zum Erreichen des Klimaziels um 38 Millionen Franken aufstocken, kündigte er laut Redetext an. Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Ägypten dürfe die angestrebte Beschränkung auf 1,5 Grad nicht aus den Augen verlieren, sondern müsse sie im Gegenteil stärken.

Das Ziel lasse sich nicht ohne die Unterstützung der grossen Industrieländer der G20 erreichen, denn diese würden 80 Prozent der weltweiten Treibhausgase ausstossen. Die ärmsten und verletzlichsten Länder, die am wenigsten zum Treibhausgasausstoss beitragen, hätten am meisten unter dem Klimawandel zu leiden. Das könne man nicht akzeptieren.

Der Klimawandel lasse sich in den Griff kriegen, wenn der Wille dazu vorhanden sei, sagte Cassis. Die Schweiz sei bereit dazu. Während ihres Einsitzes im UNO-Sicherheitsrat werde die Schweiz die Klimarisiken für Sicherheit und Frieden verstärkt thematisieren.

Cassis erinnerte daran, dass die Länder bei der letzten Klimakonferenz im schottischen Glasgow erstmals angekündigt hatten, Subventionen für fossile Energien zu streichen. Die Konferenz in Ägypten müsse nun von jedem Land einen konkreten Fahrplan dafür verlangen.

Verursacher sollen bezahlen

Zudem verlangte der Bundespräsident eine Vervielfachung der Anstrengungen auf globaler Ebene. Die Massnahmen müssten effizient, und angesichts knapper Mittel bezahlbar sein. Dazu müssten neue Finanzquellen erschlossen werden, etwa nach dem Verursacherprinzip.

Cassis kündigte an, die Schweiz werde sich bei der nächsten Finanzierung der Klimapolitik engagieren. Sie werde ihren gerechten Teil an die dafür vorgesehenen 100 Milliarden Dollar beitragen. Bereits aktuell wird die Schweiz demnach ihre Beiträge an mehrere Initiativen und Projekte um 38 Millionen Franken aufstocken. 26 Millionen des Betrags muss das Parlament noch gutheissen.

Die Schweiz will etwa durch Projekte in Marokko ihre CO2-Emissionen reduzieren. Dazu unterschrieben Cassis und die Energieministerin von Marokko, Laila Benali, ein entsprechendes Abkommen am Rande der Konferenz, wie Cassis via den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.

Mindestens 15'000 Menschen 2022 in Europa an Hitze gestorben

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mindestens 15'000 Menschen seit Jahresbeginn an den Folgen der schweren Hitzewellen in Europa gestorben. Darunter seien etwa 4500 Todesfälle in Deutschland, fast 4000 in Spanien und mehr als 3200 in Grossbritannien, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Montag.

Es wird ein weiterer Anstieg der Zahl erwartet, wenn noch mehr Länder ihre hitzebedingten Todesfälle melden. Die drei Monate von Juni bis August waren in Europa die heissesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die aussergewöhnlich hohen Temperaturen führten zur schwersten Dürre, die der Kontinent seit dem Mittelalter erlebte.

«Der Klimawandel bringt uns schon jetzt um, aber ein starkes Handeln heute kann weitere Todesfälle verhindern», erklärte die WHO. Nach einem UNO-Bericht der vergangenen Woche ist Europa der sich am schnellsten erwärmende Kontinent. Er verzeichnete über die vergangenen 30 Jahre einen fast zwei Mal so hohen Temperaturanstieg wie der weltweite Durchschnitt.


SDA