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Zulassung für 16 Tests erteilt
Die EU überholt die Schweiz bei den Schnelltests

In Nachbarländern zugelassen, in der Schweiz noch nicht: Corona-Speicheltest.
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Wissenschaft und Politik sind sich einig, wie wichtig es ist, viel mehr Menschen auf Covid-19 zu testen, um die Pandemie einzudämmen. Doch die Zulassung von einfachen Schnelltests steckt im Bundesamt für Gesundheit fest. Dort liegt schon seit einem Monat ein Zulassungsgesuch für einen günstigen Speicheltest mit 94-prozentiger Sensitivität (Lesen Sie hier die Recherche).

In zahlreichen europäischen Ländern sind solche Schnelltests bereits im Einsatz. Die Europäische Union hat nun eine Liste mit 16 Schnelltests veröffentlicht, die bereits jetzt in der ganzen EU zugelassen sind. «Antigen-Schnelltests sind entscheidend, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen», sagte die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, «und sie sind Teil unserer Reaktion auf die Pandemie.» Wenn negative Tests vorgeschrieben oder empfohlen würden, sei es wichtig, dass sie gegenseitig anerkannt würden. Dies sei vor allem im Zusammenhang mit Reisen unerlässlich, so die Kommissarin. «Unsere Bürger brauchen Klarheit und Vorhersehbarkeit.»

Mindestanforderungen festgelegt

Gleichzeitig hat die EU europaweite Mindestanforderungen an die Tests beschlossen. Sie müssen über das CE-Zeichen für die Konformität des Produkts verfügen und eine Sensitivität von mindestens 90 Prozent aufweisen. Die Tests müssen also mindestens neun von zehn erkrankten Personen entdecken. Die Rate, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, im Test auch als gesund erkannt werden, muss sogar 97 Prozent betragen. Zudem hat die EU verfügt, dass ein Test, der in einem Land zugelassen wird, automatisch in allen zugelassen ist. Die neue Vorschrift tritt sofort in Kraft.

Mit Speicheltests können viel mehr Personen einfach und schnell auf Covid-19 getestet werden. 

Bei den im Moment auf der Liste stehenden Schnelltests handelt es sich mehrheitlich um Tests, bei denen mit einem Stäbchen tief im Rachenraum eine Probe genommen werden muss. Sie gelten deshalb als fehleranfällig, weil viel von der richtigen Probeentnahme abhängt. Gleichzeitig drängen Tests auf den Markt, bei denen der Speichel analysiert werden kann, nicht mit der PCR-Methode im Labor, sondern direkt mit einem mitgelieferten Analyse-Kit. Mit der einfachen Zulassung könnten sie rasch in den Verkauf gelangen.

In der Schweiz gibt es zwar auch schon Schnelltests, allerdings arbeiten sie mehrheitlich mit einer Probe aus der Nasenhöhle. Ebenso gibt es bereits Speicheltests, allerdings nur mit einer anschliessenden Auswertung der Probe in einem spezialisierten Labor. Speicheltests, die ohne Labor innert Minuten ein Resultat liefern, sind noch nicht zugelassen. Das Bundesamt für Gesundheit sagte auf Anfrage, dass die Tests eingehend geprüft werden müssten.