AboEntspannung am Persischen GolfDie Erzfeinde kommen sich näher – ein weiterer Affront gegen die USA
Die Wiederannäherung von Iran und Saudiarabien verschiebt das Machtgefüge in der Region. Was bedeutet das für den Nahostkonflikt?
Wenn sich zwei Erzfeinde nach Jahrzehnten wieder annähern, dann wird das vertraute Freund-Feind-Schema durchgerüttelt: Auf einmal werden sogar die Freunde des einstigen Gegners als mögliche Partner gehandelt. Man möchte den vielleicht noch misstrauischen ehemaligen Feind ja nicht vor den Kopf stossen. Vielmehr ist es Zeit für die ersten Vertrauensbeweise. Also werden gegenseitige Einladungen ausgesprochen. Und so lud Saudiarabien den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi im März ins Königreich ein. Nun revanchiere sich Teheran mit einer Einladung an König Salman, so ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums. Saudiarabien und der Iran gehen also überraschend wieder aufeinander zu, nach Vermittlungen durch China.