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Meinung

Rubrik «Darüber spricht das Netz»
Die Böötler und der Ferrari-Fan kommen unter die Räder

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BotTalk

Am Zürichsee waren 2021 rund 300 Boote mehr registriert als im Vorjahr, wie die ZSZ diese Woche berichtet hat. Nun gibt es offenbar ein Platzproblem: In den Werften werden die Schiffslagerplätze für den Winter knapp. Manche Leserinnen und Leser zeigen allerdings wenig Mitgefühl mit den betroffenen Bootsbesitzern. Vielmehr stösst man unter dem Onlineartikel auf hämische Kommentare. «Ein echtes Luxusproblem!», findet etwa A. Moser. «Und wie», pflichtet ihm Philipp Zimmer bei. «Wer sich so ein Boot leisten kann, kann auch einen festen Lagerplatz haben, aber so weit scheinen diese Möchtegerne nicht zu denken.»

Die meisten Kommentierenden, so hat man den Eindruck, scheinen den Böötlern ihren Spass nicht zu gönnen. «Unbegreiflich, wie man so etwas lässig finden kann», schreibt etwa Alfred Neumann. «Und das bei abartigem Benzinverbrauch.» Und Leser Sven B. findet: «Wieso kämpft die Klimafraktion eigentlich nicht für ein Motorboot-Verbot und hackt immer nur auf den SUV herum? Motorboote sind so ziemlich das Überflüssigste, sie produzieren Lärm und Wellenschlag und verbrauchen viel mehr als ein SUV.» Kommentator R. Geh wiederum empfiehlt: «Progressive Steuer auf die PS-Leistung der Boote. Da reduziert sich die Anzahl der Boote bald wieder.»

Leserin Erika schliesslich fragt sich, ob bei der starken Zunahme der Boote alles mit rechten Dingen zu und her gegangen sei. Sie schlägt sogar die Brücke zu einem anderen Artikel, der in dieser Zeitung erschienen ist: «Erstaunlich, dass im Corona-Jahr 300 neue Boote hinzukamen. Erinnern wir uns an den Artikel ‹Mit dem Corona-Notkredit leaste er einen Ferrari›.»

Die Neu-Böötler mit einem solchen Fall in Verbindung zu bringen, ist natürlich starker Tobak. Denn der Betrüger, auf den die Kommentatorin anspielt, zeigte viel kriminelle Energie – verprasste er doch den Hilfskredit des Bundes für Sportwagen, Autos, Partys und Kleider, anstatt ihn in seine Firma zu stecken. Leser David Friedland ist deshalb der Ansicht: «Ein paar Jahre Gefängnis zusätzlich zur Geldstrafe wäre meines Erachtens mehr als angemessen, schliesslich hat er das Schweizer Volk betrogen, jeden einzelnen Steuerzahler der Schweiz.» Bernhard Piller wiederum schafft es, auch dieses Thema mit einem anderen zu verknüpfen. Er merkt lapidar an: «72’000 Franken Kredit erhalten? Das ist aber weit weniger als die vier Milliarden, welche die Axpo jetzt erhält.» – Nur least diese damit keine Ferraris.