Kommentar zu KinderrentenDie AHV-Renten für Kinder sind ungerecht und überflüssig
Ohne grosse Not liesse sich bei der AHV viel Geld sparen. Warum tut es niemand?
Es wird die AHV nicht retten, dafür ist ihr Finanzierungsproblem zu gross. Aber wer die künftigen Altersrenten sichern will, sollte nicht nonchalant über die 230 Millionen Franken hinwegsehen, welche die AHV jährlich für sogenannte Kinderrenten ausgibt. (Lesen Sie hier den Artikel: Die AHV zahlt auch Kinderrenten – auffällig viele an Pensionäre in Thailand)
Warum sollen Pensionierte – in aller Regel sind es Männer – zusätzlich zu ihrer Altersrente noch grosszügige Kinderrenten kriegen? Klar, Kinder kosten Geld. Aber das tun sie auch, wenn die Eltern noch erwerbstätig sind.
Solange diese noch arbeiten, müssen sie sich freilich mit einer monatlichen Kinderzulage von etwa 200 bis 300 Franken zufriedengeben – je nach Kanton. Wer dagegen im Rentenalter noch Kinder hat, erhält von der AHV zwischen 478 und 956 Franken pro Kind – je nach früherem Einkommen.
Bereits vor 20 Jahren hatte das Parlament das Problem erkannt und auch benannt. Doch niemand stoppte die AHV-Kinderrenten.
Je besser ein pensionierter Vater finanziell gestellt ist, desto stärker wird er also von der AHV unterstützt. Das macht keinen Sinn. Falls der Staat verhindern möchte, dass Pensionierte mit Kindern in finanzielle Not geraten, müsste man vor allem den Armen helfen, nicht den Reichen.
Dafür braucht es keine Kinderrenten. Dafür reichen Ergänzungsleistungen, die in all jenen Fällen fliessen, in denen der finanzielle Bedarf tatsächlich ausgewiesen ist. So lässt sich auch vermeiden, dass grosszügige Kinderrenten auf die Philippinen, nach Thailand und in die Dominikanische Republik ausbezahlt werden, wo sich Schweizer Rentner dank des Kaufkraftunterschieds ein Herrenleben leisten können.
Bereits vor 20 Jahren hatte das Parlament das Problem erkannt und auch benannt. Doch niemand stoppte die AHV-Kinderrenten. Im Gegenteil. Seither haben sich deren Kosten mehr als verdreifacht. Nach Thailand, auf die Philippinen und in die Dominikanische Republik fliesst gar zehnmal so viel Geld wie vor 20 Jahren – dem Spardruck der AHV zum Trotz.
Jetzt wäre Zeit, zu handeln.
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