AboKolumne Hans Ulrich ObristDer Picasso des Nahen Ostens
Dia al-Azzawi ist nicht nur der bedeutendste Künstler des Irak. Er rettete auch Tausende Werke vor Krieg und Zerstörung in seinem Heimatland.
Als Dia al-Azzawi ein junger Mann war, erlebte er in seiner Heimatstadt Bagdad eine Zeit der Blüte. Die Baath-Partei hatte die Macht übernommen, sie versprach soziale Reformen, Öffnung und die Stärkung der panarabischen Gemeinschaft. All dies setzte sie Ende der Sechzigerjahre zunächst auch um. Doch dann rückte Saddam Hussein an die Spitze, wandelte sich zum Diktator und verbreitete Angst und Schrecken. Al-Azzawi sowie die meisten seiner Künstlerfreunde wanderten aus, und das Land versank im Chaos.