AboProteste in FrankreichDer Name Vincent Jeanbrun steht für: Es ist genug
Ein Kleinstadtbürgermeister trat den Randalierern entgegen – und zahlte beinahe einen hohen Preis dafür.
Die Stimmung in Frankreich ist längst gekippt. Eine grosse Mehrheit wünscht sich, dass die nächtliche Gewalt und die Zerstörungen endlich aufhören. Die Wut nach dem tödlichen Polizistenschuss auf den 17-jährigen Nahel war berechtigt, meinen sie. Aber nun reicht es. Vincent Jeanbrun steht wie kein anderer für dieses Gefühl. Was dem Bürgermeister von L’Hay-les-Roses und seiner Familie widerfahren ist, geht zu weit, viel zu weit, da sind sich – fast – alle einig im Land.
Die Nacht auf Sonntag hatte Jeanbrun, wie die vier Nächte zuvor, in seinem Amtssitz verbracht, wieder ohne Schlaf. Er koordinierte die Versuche, seine Stadt am südlichen Rand von Paris und die etwa 30’000 Einwohnerinnen und Einwohner vor den Ausschreitungen zu schützen. Derweil griff die Meute sein Wohnhaus an, in dem sich seine Frau und die fünf und sieben Jahre alten Kinder aufhielten.