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NBA-Star Luka Doncic 
Er macht alleine so viele Punkte wie all seine Gegner zusammen

Teil einer neuen Generation von Europäern, die die nordamerikanische Profiliga prägen: Luka Doncic.
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Es ging um alles oder nichts – um das Weiterkommen im Playoff oder das Saisonende. Dass es in der NBA-Viertelfinalserie zwischen den Dallas Mavericks und den Phoenix Suns überhaupt zu einem siebten Spiel kam, haben wohl nicht viele erwartet: Phoenix war das beste Team der Qualifikation, der klare Favorit. 

Doch die Mavericks haben einen Spieler in ihren Reihen, der dieses Entscheidungsspiel fast im Alleingang entscheidet: Luka Doncic. Der erst 23-Jährige erzielt in der ersten Halbzeit 27 Punkte – so viele wie alle Spieler von Phoenix zusammen.

Ob er sich dessen bewusst war, wird Doncic nach dem 123:90-Sieg gefragt. «Natürlich», sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.

Seine humorvolle Art zeigt Doncic gegenüber den Medien immer wieder. Zum Beispiel, wenn er der Basketballlegende Shaquille O’Neal «Gutes Spiel!» auf Slowenisch beibringt und schelmisch grinsend hinzufügt: «Die unanständigen Wörter sage ich dir später.» Auf dem Feld scheut Doncic aber vor keiner Konfrontation zurück, und über den in den USA so beliebten Trashtalk sagt er: «Ich mag es, wenn andere mich provozieren wollen. Das motiviert mich.» Man könnte ihm das als Arroganz auslegen. Doch Doncic rechtfertigt die grossen Töne, indem er starke Leistungen liefert, seit er in der NBA spielt – und schon lange davor.

Anders als die meisten NBA-Spieler ging Doncic nicht den Weg übers College. Der Slowene begann seine Profikarriere mit 16 Jahren beim Basketballteam von Real Madrid. Schnell war klar, dass er über besonderes Talent verfügt. 2017 wurde er mit Slowenien Europameister, im Jahr darauf führte er Madrid zum Titel in der Euro League, dem Basketball-Äquivalent zur Champions League im Fussball. Doncic wurde mit 19 Jahren zum besten Spieler des Wettbewerbs sowie der Finalspiele gekürt. Dann folgte der Schritt nach Nordamerika.

Zu diesem Zeitpunkt galt er schon längst als Wunderkind – zumindest in Europa. In den USA wurde er kritischer beäugt, weshalb er im Draft 2018 erst an dritter Stelle ausgewählt wurde. Phoenix, das als erstes Team wählen durfte, würde die Entscheidung, Doncic nicht zu draften, wohl gerne rückgängig machen. Auch weil er sie so nicht aus dem Playoff hätte befördern können.

Im Gegensatz zu anderen Teams hatten die Mavericks keine Vorbehalte gegenüber Europäern. Mit Dirk Nowitzki spielte der zu diesem Zeitpunkt einzige Europäer bei ihnen, der zum wertvollsten Spieler einer Saison (MVP) gekürt wurde. Deshalb zweifelten die Verantwortlichen in Dallas nicht daran, dass Doncic auch in der NBA zu einem der Besten werden kann. Und sie sollten recht behalten.

Jetzt prägen plötzlich Europäer die NBA

Der Slowene überzeugte von Beginn an und wurde zum besten Rookie des Jahres gewählt. Ab seiner zweiten Saison gehörte er stets zu den besten Skorern sowie Vorlagengebern der Liga. Damit ist Doncic Teil der neuen Generation europäischer Basketballer, welche die NBA prägen. In den letzten vier Jahren ging die MVP-Auszeichnung je zweimal an den Griechen Giannis Antetokounmpo und den Serben Nikola Jokic. Wie Doncic spielten auch sie nie für ein College.

Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis auch Doncic zum wertvollsten Spieler einer Saison gewählt wird. In den letzten drei Jahren wurde er bei der Wahl 4., 6. und 5. Seine spektakulären Würfe und starken Leistungen brachten ihm früh den Spitznamen «Luka Magic» ein, mittlerweile wird er sogar als «Luka Legend» bezeichnet. Ein grosses Wort für einen 23-Jährigen. Doch auch wenn er vom Legendenstatus noch ein Stück entfernt ist, könnte er sich in Dallas bereits in diesem Jahr unsterblich machen. Wenn er die Mavericks nämlich zum Titel führt, wie zuletzt Dirk Nowitzki in der Saison 2010/11.

Dirk Nowitzki (l.) beglückwünscht Luka Doncic nach dem entscheidenden Sieg in Phoenix. In der Saison 2018/19 waren die beiden Teamkollegen.

Nowitzki gehörte zu den ersten Gratulanten nach dem Spiel in Phoenix. Nicht nur wegen der Vereinszugehörigkeit ist der Vergleich zwischen Doncic und dem Deutschen naheliegend. Nowitzki gilt als letzter NBA-Star, der einen Titel ohne einen weiteren Topspieler im Team gewinnen konnte. Von den vier Halbfinalisten dieser Saison ist kein Team so von einem Spieler abhängig wie Dallas von Luka Doncic.

In der Serie gegen Golden State um Superstar Stephen Curry, die in der Nacht auf Donnerstag beginnt, sind die Mavericks erneut klarer Aussenseiter. Doch Doncic hat bewiesen, dass ihn das nicht abschreckt. In der ewigen Rangliste für die meisten Punkte pro Playoffspiel steht nur ein Name über Luka Doncic, der in 23 Spielen im Schnitt 32,65 Punkte erzielte. Der des sechsfachen NBA-Champions Michael Jordan.

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