Der Jubilar im Nationalteam Die Eloge auf Xhaka: «Absolutes Weltklasseniveau»
In seinen zwölf Jahren als Nationalspieler ist Granit Xhaka zum Mann des Wortes und der Tat geworden.
Ottmar Hitzfeld sagt ganz viel über Granit Xhaka. Ganz viel Gutes. Spielintelligenz, Passqualität, Erfolgshunger – «alles aussergewöhnlich», sagt er. Ein Satz sticht in seiner Würdigung heraus: «Die herausragende Qualität von ihm ist, mit welcher Konstanz er seine Leistungen auf absolutem Weltklasseniveau abzurufen vermag.»
Hitzfeld war es, der Xhaka am 4. Juni 2011 zum Debüt im Nationalteam verhalf. Xhaka war damals beim FC Basel noch nicht Stammspieler, er war noch nicht einmal 19 Jahre alt. Aber Hitzfeld, ein Trainer von Weltrang, erkannte die Frühreife dieses Spielers, selbst gegen England vor 84’000 Zuschauern im Wembley bestehen zu können.
Also fragte er ihn am Tag vor diesem EM-Qualifikationsspiel: «Granit, bist du bereit?» Die Antwort war knapp: «Kein Problem, Trainer. Dafür bin ich hier.» Heute sagt Hitzfeld: «Diese Antwort war Programm für seine folgende Karriere.»
Xhaka sitzt im Medienraum des St. Galler Kybunparks, als er von den Elogen Hitzfelds hört. «Für mich ist das eine Ehre, wenn ein solcher Mensch und Trainer so etwas sagt», entgegnet er.
Gegen Weissrussland wird der 31-Jährige heute Sonntag den 32 Jahre alten Rekord von Heinz Hermann einstellen und zum 118. Mal für die Schweiz auflaufen. Ihn mache das sehr stolz, für das Land zu spielen, in dem er geboren worden sei.
Im Basler Quartier St. Johann ist er aufgewachsen, mit kosovarischem Blut. Darum sagt er: «Ich bin kein purer Schweizer, der nur von heute auf morgen denkt. Ich denke grösser. Ich sage auch einmal meine Meinung offen und ehrlich.» So kennen wir ihn: als Mann des pointierten Wortes, aber vor allem auch der Tat. Darum hat er sich im Ausland durchgesetzt und den Status des Leaders erarbeitet.
«Ein Spieler mit solcher Qualität ist ein Segen.»
Neben Xhaka sitzt Murat Yakin. Für den Nationaltrainer ist es «eine grosse Freude», heute den besonderen Moment zusammen mit seinem Captain zu erleben. Er berichtet davon, dass «ein Spieler wie Granit» einen Trainer mit seinen Wünschen nach einem guten Training herausfordert: «Man macht die Trainings für die besten Spieler. Für einen Trainer ist es ein Segen, wenn er einen Spieler mit solcher Qualität hat.» Und meint damit besonders Xhakas Winnermentalität.
Vor einem Jahr hat Xhaka das Ziel verkündet, noch zwei Endrunden bestreiten zu wollen, die EM 2024 und die WM 2026. Und heute, erhöht er die Zahl? Xhaka schaut in die Runde: «Ich habe jetzt gerade entschieden, dass ich noch bis 2028 weitermache.» Er hat das nur im Scherz gemeint. Er will einfach so lange spielen, wie ihm das möglich ist.
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