AboRegime schafft Sittenpolizei abEin Erfolg für die Protestbewegung – doch Fragen bleiben
Nach Massenprotesten löst Teheran offenbar die gefürchtete Sittenpolizei auf. Das Regime verspricht, auch den Kopftuchzwang zu überprüfen. Erste Reaktionen sind skeptisch.
Am Sonntag wurde in Teheran die Auflösung der berüchtigten Sittenpolizei verkündet, der Truppe der Sittenwächter, die dem iranischen Ministerium für Kultur und islamische Führung untersteht. Präsident Ebrahim Raisi hatte am Abend zuvor mehrere Minister zum Krisentreffen in seinen Palast geladen. Die staatliche Nachrichtenagentur Isna berichtete, sie hätten über die aktuellen Entwicklungen im Land geredet, nannte aber keine Einzelheiten. Die Anwesenheit von Parlamentspräsident Mohammed-Bagher Ghalibaf und Justizchef Gholam-Hussein Mohseni-Montaseri deuten darauf hin, dass die Auflösung der Sittenwächter-Einheiten «Gasht e-Ershad» tatsächlich ernst gemeint ist.