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Naturspektakel am Himmel
Der hellste Supermond des Jahres

Ein schönes Bild des Supermonds im Februar 2019: Der Vollmond steckt wie eine Kristallkugel in den Gipfeln von Les Jumelles im Wallis fest.
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Am vollsten ist der erste Supermond des Jahres um 13:51 Uhr, zu sehen gibt es ihn aber erst am Abend. Eine wolkenlose Nacht verspricht eine gute Sicht auf das Naturspektakel. Der Himmelskörper ist lediglich 357’400 Kilometer von der Erde entfernt. Das sorgt dafür, dass der Mond bis zu 30 Prozent heller erscheint und 14 Prozent grösser. Wer keine Zeit hat, um am Abend in den Nachthimmel zu schauen, muss nicht lange auf den nächsten Supermond warten. Am 13. Juli steht der Erdtrabant sogar einige Kilometer näher, was für das menschliche Auge jedoch keinen Unterschied macht. 

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Was ist ein Supermond?

Ein Vollmond wird als Supermond bezeichnet, wenn er nahe beim nächsten Punkt auf der Umlaufbahn um die Erde ist. Den Begriff definiert hat der Astrologe Richard Nolle 1979, also ein Sterndeuter. Aufgrund der Berufsbezeichnung des Mannes ist nun auch gleich klar, dass es sich nicht um einen wissenschaftlichen Fachbegriff der Sternkunde handelt, weshalb viele dieser Astronominnen und Astronomen den Supermond als reines Medienereignis belächeln.

Der Vollmond hat einen Einfluss auf Ebbe und Flut: Ein Surfer reitet auf einer Welle unter dem Supermond in Sydney, 26. Mai 2021. 

Supermonde gibt es je nach Definition bis zu vier pro Jahr, Einigkeit herrscht in Fachkreisen über zwei, welche sämtliche Expertinnen und Experten so betiteln, auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa. Und trotz der Kritik der Astronomen werden nicht nur viele schöne Bilder von diesem Vollmond geschossen, er wirkt aufgrund der Nähe zur Erde und der Helligkeit wirklich etwas grösser als sonst.

Warum wirkt der Supermond so gross?

Wie bereits erwähnt, ist er aufgrund der Nähe zur Erde rund 14 Prozent grösser als im Durchschnitt. Weil der direkte Vergleich fehlt, ist das zwar schwierig zu sehen, was aber sicher auffällt, ist die Helligkeit des Mondes, welche ihn grösser wirken lässt. Dazu kommt noch das Phänomen der Mondtäuschung. So wird der Effekt bezeichnet, der den Erdtrabanten für das menschliche Auge in der Nähe des Horizonts viel grösser erscheinen lässt, als wenn er hoch am Himmel steht. Der Durchmesser ist zwar genau gleich, aber die Landschaft oder Objekte in der Nähe des Mondes beeinflussen die wahrgenommene Grösse. Am Himmel fehlt dieser Effekt. Ausprobieren kann man dies, indem man die sichtbaren Objekte am Horizont abdeckt, dann sollte der Mond wieder «normal gross» erscheinen.

Filmreife Aufnahme: Fast schon wie Elliott und E.T. setzt sich hier ein Flugzeug über Louisville, Kentucky, in Szene.

Optisch noch grösser wirkt der Supermond, wenn man ihn mit einem Teleobjektiv zusammen mit einem Bauwerk am Horizont fotografiert. Das kann ein Baum sein, ein Hochhaus, eine Bergspitze oder andere prägnante Objekte. Mit dem Smartphone allein gelingen solche Bilder nicht, es benötigt dafür zumindest Zusatzobjektive oder richtige Kameras. Dabei sollte man auf kurze Verschlusszeiten achten, da Erde und Mond wandern. Wer ein Bild zu lange belichtet, wird Unschärfen erkennen. Wer den Mond mitsamt Kratern abbilden will und gleichzeitig auch die Landschaft in voller Pracht sehen möchte, wird beim Experimentieren enttäuscht: Solche Bilder entstehen nachträglich am Computer – aus zwei oder mehreren Fotografien.

Wieso heisst der Vollmond im Juni auch «Erdbeermond»?

Mit einem Teleobjektiv und einem prägnanten Bauwerk oder Landschaftsbild im Vordergrund wirkt der Vollmond noch grösser: Der «Erdbeermond» vom Juni 2021 Jahr hinter dem antiken Marmortempel des Poseidon am Kap Sounio.  

Die Bezeichnung «Erdbeermond» hat nichts mit der Farbe des Mondes zu tun, wie man im ersten Moment denken könnte. Bei den nordamerikanischen Ureinwohnern hiess der Mond im Juni «Strawberry Moon», weil während dieser Zeit die ersten Erdbeeren reiften. Eine Rotfärbung des Mondes hängt nicht vom Monat ab, sondern von den langwelligen Anteilen des Sonnenlichts. Das Brechen von gelben, orangen und roten Lichtwellen führt dazu, dass die Mondoberfläche in einem kupferfarbenen Licht erstrahlt. 

Auch die anderen Vollmonde im Jahr haben indianische Namen, nachfolgend sind die gebräuchlichen aufgelistet sowie in Klammern die hierzulande (früher) üblichen Bezeichnungen, die meistens aus der Landwirtschaft stammen:

  • Januar: Wolfsmond (Hartung/Eismond)

  • Februar: Schneemond (Hornung)

  • März: Wurmmond (Lenzmond)

  • April: Pink Mond (Ostermond)

  • Mai: Blumenmond (Wonnemond)

  • Juni: Erdbeermond (Brachmond)

  • Juli: Bockmond (Heumond)

  • August: Störmond (Erntemond)

  • September: Maismond (Herbstmond)

  • Oktober: Jägermond/Erntemond (Weinmond)

  • November: Bibermond (Nebelmond)

  • Dezember: Kalter Mond (altdeutsch: Julmond)

Stört der Supermond den Schlaf?

Vorweg lässt sich sagen, dass die Wissenschaft noch keine klare Antwort auf die Frage hat, ob ein Supermond Einfluss auf den Schlaf hat. Für die einen ist es Humbug, für die anderen gibt es klare Anzeichen.

Eine Mondstudie der Universitären Psychiatrischen Klinik Basel von 2013 stellte fest, dass sich der Melatonin-Spiegel im Speichel der Testpersonen während der Vollmondphase verändert hatte. Zusätzlich schliefen die Probanden durchschnittlich 20 Minuten kürzer. Am Versuch teilgenommen hatten jedoch nur 33 Personen, für Kritiker ein Messwert, der nicht aussagekräftig ist.

Ein Jahr später widerlegte das Max Planck Institut für Psychiatrie die These des Basler Chronobiologen Christian Cajochen. Die deutsche Forschungseinrichtung arbeitete damals mit 319 Testpersonen. 

Wer keine gute Sicht hatte oder den perfekten Zeitpunkt für sein Mondbild verpasst hat, erhält im Juli wieder eine Chance – wobei solche Bilder auch bei einem normalen Vollmond gelingen können.

Eine Studie vom letzten Jahr des Fachblatts «Science Advances» soll aufgezeigt haben, dass die Mondphasen tatsächlich einen Einfluss auf das Schlafmuster haben. Ein Team der Universität Washington beobachtete das Schlafverhalten von vier verschiedenen Teilnehmergruppen über zwei Mondzyklen hinweg. Die Probanden waren indigene Einwohner aus drei Dörfern in Argentinien mit unterschiedlichen Zugängen zu Elektrizität; kein, wenig oder durchgängig. Die vierte Gruppe bestand aus Studenten aus der amerikanischen Stadt Seattle.

Trotz unterschiedlichen Lebensweisen und unterschiedlichem Einfluss von Kunstlicht, konnten die Forscher die gleichen periodischen Schwankungen im Schlafverhalten feststellen. In allen Gruppen schliefen die Testpersonen in den drei bis fünf Tagen vor einem Vollmond, 30 bis 80 Minuten später ein als normal. Und sie schliefen auch 20 bis 90 Minuten weniger.