AboDoku über FotografinDer Film über Nan Goldin ist eindringlich – und hat ein Problem
Laura Poitras hat einen Film über Goldin und ihren Kampf gegen schmutziges Geld in der Kunstwelt gemacht. Den Begriff Dokumentarfilm verdient dieses Werk aber nicht.
Die amerikanische Fotografin Nan Goldin liess zu Beginn der Achtzigerjahre Stripper, Schwule, Drogensüchtige, Sexarbeiterinnen und Transvestiten schön und stolz vor ihrer Linse posieren – und sie machte deutlich, dass sie als Künstlerin dazugehörte. Eines der schockierendsten Motive ihrer Diaserie «Die Ballade von der sexuellen Abhängigkeit» war ihr eigenes, zerprügeltes, geschwollenes Gesicht. Auch sie war queer, auch sie abhängig von Heroin, war Sexarbeiterin und Underdog.