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Die Barrage rückt näher
Der FCZ macht Sorgen – nur sich selbst nicht

Enttäuschung überall nach dem 1:2 gegen Servette. Fidan Aliti hadert mit dem Arbeitstag.
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Gaël Clichy kann so manches. Gestählt vom Spiel der Premier League, muss ihm die Schweizer Liga wie Nasenwasser erscheinen. Der 35-jährige Genfer führt den Ball mit einer Distinguiertheit über den Platz, als sei er befreit von allen Sorgen gewöhnlicher Fussballer. Er dirigiert und treibt an, und manchmal, da pflegt er auch den Trash Talk, diese kultivierte Form von Beleidigungen auf Fussballplätzen. Sions Sandro Theler erzählte kürzlich, wie ihn der Franzose verbal massierte. Es begann mit einem «Oh, bist du schlecht» und hörte ein Spiel lang nicht auf – es brachte Theler völlig aus dem Konzept.

Man hätte gerne gewusst, welche Worte Clichy an diesem Sonntag dem FCZ-Spieler Aiyegun Tosin zugeflüstert hat. Es war trotz fehlender Zuschauer und scharf gestellten Mikrofonen nicht zu erfahren. Die Wirkung von Clichy aber schon. Tosin ist ein Totalausfall, man muss ihn suchen, kaum einmal kann er seine Geschwindigkeit ausspielen, geschweige diesen Clichy überwinden.

So sieht Ratlosigkeit aus. Tosin gegen Clichy.

Tosin ist ein Symbolbild seiner Mannschaft. Der FCZ ist offensiv harmlos, tut sich schwer im letzten Angriffsdrittel, kommt kaum zu Chancen, und da hilft es auch nicht, wenn man einen Assan Ceesay in den eigenen Reihen hat. Er ist der einzige, der zu Gelegenheiten kommt. Doch diese enden wie so häufig: ohne Tor. Wie in der 32. Minute, Ceesay läuft auf Goalie Frick zu, hat so viel Zeit, dass er zielen könnte. Ceesay schafft es aber, sein Ziel gleich um Meter zu verfehlen. Der Mann, den man in seiner Heimat Gambia wegen seiner Tore als Nationalhelden feiert, scheint all seine Gaben zu verlieren, sobald er ein FCZ-Leibchen überstreift.

Wilde Flüche und Ausflüchte

Es ist ein intensives Spiel, und je länger es dauert, umso entnervter sind die Zürcher. Sie hadern mit dem Schiedsrichter, sie rufen wilde Flüche auf den Platz, selbst sind sie aber unfähig, sich gegen den Unbill aufzulehnen und den Spielausgang zu ändern.

Massimo Rizzo spricht nach dem Spiel von «fehlendem Glück», von «leider» und «schade». Der Trainer hat phasenweise ein gutes Spiel von seiner Mannschaft gesehen, leider gestört von einem Servette-Treffer in der 46. Minute, der zu einem 20-minütigen Betriebsausfall führt. Das ist etwas gar schön gezeichnet. Servette ist solider, agiler, gefährlicher. Und der FCZ nicht bereit zur zweiten Halbzeit, einmal mehr. Diese Passivität hat nun schon mehrere Punkte gekostet.

Den Unterschied machen an diesem Sonntag so einige Dinge. Dazu gehört auch das Händchen der Trainer. Blerim Dzemaili gelingt ein schlechtes Spiel und rechtfertigt Rizzos Aufgebot bei weitem nicht. Dessen Kollege Alain Geiger entscheidet mit einem Wechsel das Spiel. In der 67. Minute bringt er Koro Koné und Kastriot Imeri. In der 69. Minute legt Koné den Ball in den Rücken der FCZ-Abwehr, Imeri dreht den Ball prachtvoll und mithilfe eines Ablenkers von Dzemaili ins Tor. Zur Ehrenrettung Rizzos ist anzufügen, dass seine Einwechslung von Marco Schönbächler in der 82. Minute kurze Zeit später den Anschlusstreffer bringt. Bloss darf man sich fragen, weshalb Rizzo so spät ins Dispositiv seiner Mannschaft eingreift.

Es wird ungemütlich

Die Niederlage zeigt einmal mehr: Der FCZ tut sich aktuell schwer mit erfolgreich Fussball spielen, vor allem wenn er zu Hause im Letzigrund antreten muss. Seit Anfang Dezember hat er zu Hause nur einmal gewonnen und bloss sechs Punkte geholt. Und weil Vaduz Sion im Abstiegsduell 3:0 bezwingt, beträgt die Marge auf den Barrageplatz noch zwei Punkte. In der jetzigen Form wird das ein sehr ungemütlicher Abschluss der Saison.

Rizzo lässt das kalt. «Wir schauen nur auf uns.» Auch dieser Blick macht Sorgen.

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