Leader FC Zürich schlägt LuzernDie völlige Selbstaufgabe des FC Luzern
Vor dem Spiel beim Leader geben sich die Luzerner betont selbstbewusst. Dann ist die Partie beim FC Zürich nach 20 Minuten entschieden. Der FCZ gewinnt 4:0 und bleibt Leader.
Was haben die Luzerner gebellt. Seine Mannschaft habe die besseren Spieler als Zürich, erklärte Interimstrainer Sandro Chieffo vor dem Spiel beim Leader. Und Goalie Marius Müller behauptete, er verspüre keine Angst vor dem FCZ. Dann wird das Spiel angepfiffen. Und sogleich sehen 9540 Menschen im Letzigrund: Das war alles nur das Pfeifen im Walde. Und sonderlich viele Töne haben die Luzerner dabei auch nicht eben getroffen.
87 Sekunden sind gespielt, da zerfliesst der FC Luzern bereits wie eine zu heiss zubereitete Pannacotta. David Domgjoni spielt den Ball quer in den eigenen Strafraum, direkt Aiyegun Tosin in die Füsse. Dessen Schuss ist nicht sonderlich platziert, rutscht Müller aber trotzdem unter dem Körper hindurch ins Tor. Zürich führt 1:0.
Für Chieffo ist es ein bitteres Déjà-vu: Schon vor einer Woche gegen Basel ist sein Team sehr früh in Rückstand geraten. Aber wenn sich der FCL damals wenigstens noch etwas gewehrt hat, so fällt er jetzt völlig in sich zusammen. Da kann der Trainer danach noch so sehr davon erzählen, wie er unter der Woche die Defensive einstudiert habe.
Luzern hätte auch im 0-0-10 spielen können
Chieffo versucht es beim FCZ erstmals mit einer Dreierabwehr. Es ist völlig egal, er hätte die ersten 20 Minuten auch in einem 8-2-0 oder einem 0-0-10 spielen lassen können. Weil seine Spieler absolut verunsichert auftreten.
Es ist bezeichnend, dass es ausgerechnet Müller ist, der den definitiven Untergang einleitet. Ohne sonderlich unter Druck zu sein, schiesst er in der 12. Minute mit einem Befreiungsschlag wieder Tosin an. Der bedient Antonio Marchesano, der nach seinem 2:0 zum Babyjubel ansetzen darf.
Müller gibt sonst gekonnt den Mann der markigen Worte. Erzählt davon, wie er in der Garderobe wütet. Und fragt sich öffentlich, ob er seine Mitspieler vor den Spielen vielleicht mal mit einer «Watschn» wecken müsse. Wenn ein solches Alphatier auf dem Feld das Zitterfüsschen bekommt, müssen bei den Verantwortlichen alle Warnlichter und Sirenen gleichzeitig losgehen.
Dieser FCL braucht dringend eine Seelenmassage. Und es steht die Frage im Raum, ob Interimsmann Chieffo dazu das nötige Händchen hat. Die Suche nach einem definitiven Cheftrainer wird in dieser Woche in der Innerschweiz oberste Priorität haben.
Bei Breitenreiter scheint auch im Regen die Sonne
Es ist nicht so, dass der FCZ solche Sorgen nicht bestens aus seiner jüngeren Vergangenheit kennen würde. Aber seit André Breitenreiter Cheftrainer ist, scheint in Zürich selbst bei strömendem Dezemberregen die Sonne. Gegen Luzern verlangt er, dass seine Mannschaft den Gegner «in den ersten 20 Minuten jagt». Und was passiert? Nach exakt 20 Minuten ist die Partie entschieden: Mirlind Kryeziu trifft nach einer einstudierten Eckballvariante zum 3:0.
Am Ende könnte es auch 6:0 oder 7:0 heissen. Aber es trifft bloss Tosin ein zweites Mal. Der FCZ unterlässt es, die Luzerner auch noch zu demütigen. Als Leader der Super League kann er sich diese Grossmut leisten.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.