Neue SRF-ProduktionenDer Bestatter ermittelt wieder
Mike Müller feiert als Luc Conrad sein Comeback. Zuerst im Kino, dann am Schweizer Fernsehen.
Im Februar 2019 hat das Schweizer Fernsehen SRF die Krimireihe «Der Bestatter» bestattet. Selbst einer sehr erfolgreichen Serie ist nun mal kein ewiges Dasein beschieden. Hauptdarsteller Mike Müller trat vom Bildschirm ab. Fertig, aus und amen.
Das Publikum vergoss Tränen. «Lasst den Bestatter auferstehen», flehte es in Zuschriften ans Schweizer Fernsehen SRF. Als Kulturchefin Susanne Wille am Donnerstag in Basel die neuen Programm-Highlights der SRF-Abteilung Fiktion vorstellte, sagte sie: «Wir werden diesen Wunsch, der vielfach an uns herangetragen worden ist, erfüllen.»
Der Bestatter, der für unzählige Zuschauer zur Kultfigur wurde, feiert also seine Wiederkehr. Und zwar in einem 90-minütigen Spielfilm. Mike Müller als Luc Conrad ermittelt diesmal mit seiner Crew in einem alten Hotel im Engadin. Dort kommen zuerst der Hoteldirektor und später weitere Menschen unter mysteriösen Umständen ums Leben. Es wird gemordet und gestorben, und Luc Conrad und sein kriminalistischer Spürsinn leben auf.
«Ja, das ist mutig»
«Der Film soll keine Fortsetzung der ‹Bestatter›-Serie sein», sagte Mike Müller, der am Donnerstag in Basel anwesend war. Die Handlung spielt denn auch nicht in Aarau und Umgebung, sondern vor allem im Bündnerland, genauer: in Sent und im Val Sinestra im Engadin.
Die Produktion kommt Ende März 2023 in die Schweizer Kinos. Sie wird gegen Ende nächsten Jahres auch auf SRF zu sehen sein.
SRF wagt einen Film fürs Kino, dem nicht gerade eine grosse Zukunft vorausgesagt wird. Ein Anachronismus? «Ja, das ist mutig», sagt Mike Müller, «aber wir versuchen es.» Immerhin kann «Der Bestatter» ja auf eine grosse Fangemeinde zählen.
Man wolle «Experimente wagen, aber auch das breite Publikum ansprechen», sagte Baptiste Planche, seit Mai neuer Fiktionschef von SRF. Das dürfte mit der Fortsetzung der Serie «Tschugger» der Fall sein, die im Wallis spielt. Die erste Staffel mit ihrem schrägen Humor sei «eine riesige Erfolgsgeschichte» gewesen. Die zweite Staffel mit fünf Folgen wird ab Mitte September beim Bezahlsender Sky Schweiz und ab dem 18. Dezember auf SRF ausgestrahlt.
Schauplatz Basel
Die nächste Folge des Schweizer «Tatort» aus Zürich (Titel: «Risiken mit Nebenwirkungen») flimmert am 11. September abends um fünf nach acht über die Bildschirme. Wer anschliessend noch nicht erschöpft ist, kann sich um 21.45 Uhr die neue Miniserie «Emma lügt» anschauen: Die sechs Episoden à 15 Minuten, die an einem Stück präsentiert werden, drehen sich um ein kleines Mädchen, das innerfamiliäre Konflikte ans Tageslicht bringt.
Und dann wäre da noch die neue Serie «Die Beschatter». Laut Planche ist sie «ein Mix aus Krimi, Drama-Elementen, aber auch viel Humor». Roeland Wiesnekker spielt ab dem 30. Oktober in sechs Folgen einen Ex-Polizisten, der aus Geldnot eine Schule für Privatdetektive gründet. Beschattet und gefahndet wird in der Stadt Basel – unter anderem im ehemaligen Industrieviertel Klybeck, im Zoologischen Garten, auf dem Trainingsgelände des FC Basel beim St.-Jakob-Park und im Kunstmuseum.
Der Fiction-Herbst auf TV SRF – er verspricht angenehme Unterhaltung, wenn das Wetter wieder unangenehm kühl wird.
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