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Klopp mürrisch, Stars verletzt
Der Absturz des FC Liverpool – und was Shaqiri damit zu tun hat

Stecken zusammen in einer Schaffenskrise: Xherdan Shaqiri (links) und sein Trainer Jürgen Klopp.

Die verletzte Weltauswahl

Es klingt nach Weltauswahl. Tatsächlich ist es nur das Bulletin aus der Krankenstation des FC Liverpool. Am Mittwoch beim 0:1 gegen Brighton fehlen: Goalie Alisson. Die Innenverteidiger van Dijk, Gomez und Matip. Die gelernten Mittelfeldspieler Fabinho und Keita. Die Stürmer Mané und Jota.

Alisson, Fabinho, Mané, Keita und Jota werden in näherer Zukunft zurückkehren. Van Dijk nach einem Kreuzbandriss und Gomez nach einer schweren Knieverletzung fallen bereits seit Monaten aus und werden weiterhin fehlen. Im schlechtesten Fall kehrt auch Matip vor Saisonende nicht mehr zurück, er erlitt kürzlich eine schwere Bänderverletzung am Knöchel. Wegen der Angst vor weiteren Ausfällen sagt Trainer Jürgen Klopp: «Ich bin konstant beunruhigt.»

Viele Abschlüsse, wenige Tore

Mit 15 Treffern führt Salah die Torschützenliste der Premier League an. Mané steht immerhin bei 7 Treffern. Doch seit Ende Dezember tun sich die Reds in der Offensive extrem schwer. Zwischen Ende Dezember und Ende Januar blieben sie während 482 Minuten und trotz 93 Abschlussversuchen ohne Premier-League-Tor.

Keine Frage, Salah trifft auch diese Saison oft. Doch 13 seiner 15 Liga-Tore hat er vor Weihnachten erzielt.

Vor einer Woche beendete Firmino die Krise mit dem 1:0 gegen Tottenham. Die Reds siegten 3:1, sie setzten sich drei Tage später auch bei West Ham 3:1 durch. Für die sechs Treffer in zwei Spielen benötigten sie 28 Abschlussversuche. «Solche Auftritte wünschst du dir in wichtigen Momenten», sagte Trainer Klopp danach dem britischen TV-Sender. Gegen Brighton aber scheiterte die Mannschaft in allen Belangen. Sie kam trotz deutlich mehr Ballbesitz lediglich zu elf Abschlussversuchen – und traf nur einmal überhaupt aufs Tor.

Wenn auf der Bank die Spieler ausgehen

Die vielen Verletzungen führen dazu, dass Pausen für die besten unter den gesunden Spielern fast unmöglich sind. Wer fit ist, muss spielen. Auch bei Müdigkeit, auch bei Unterform, auch bei gerade überstandener Blessur. Und die Verletzungsmisere führt dazu, dass irgendwann keine Hilfe mehr kommen kann von der Bank, weil es da zusehends an Qualität mangelt.

In der zentralen Abwehr halten sich die Reds noch erstaunlich gut, was auch damit zu tun hat, dass die Mittelfeldspieler Fabinho und Henderson als Not-Lösung gut funktionieren. Liverpools Probleme liegen vor allem in der Offensive.

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Es fehlt an spielerischen Varianten. Und es kommen kaum mehr Tore von der Bank. In der ersten Saisonphase war der neu verpflichtete Diogo Jota ein sicherer Wert mit 9 Treffern in 15 Premier- und Champions-League-Einsätzen. Der Portugiese ist seit Dezember verletzt und dürfte Mitte Februar zurückkehren. Alle anderen Offensivspieler aus der zweiten Reihe bleiben blass. Womit wir auch bei Xherdan Shaqiri angekommen sind.

Xherdan Shaqiri und die Schwächen im Zweikampf

Das Pech der anderen ist das persönliche Glück Shaqiris. Eigentlich. Auf acht Premier-League-Einsätze kommt er aktuell. Das ist schon einer mehr als in der Meistersaison. Viermal stand der Schweizer in der Startformation, damit hat er seinen Wert aus dem Vorjahr bereits verdoppelt. Wenn er spielen darf, tut er das in der Offensive mit grossem Eifer. Er sucht die Zwischenräume. Und wenn er Raum hat, gelingen ihm auch wunderbare Dinge: Sein Zuspiel auf Salah zum 2:0 gegen West Ham am Sonntag war Extraklasse.

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Shaqiri hat aber ein Problem: Häufig bietet sich ihm kein Raum. Und dann werden seine Schwächen in den Zweikämpfen offensichtlich. In der Offensive verliert er 70 Prozent der direkten Duelle. Defensiv sind es sogar fast 80 Prozent. Mit diesen Werten steht er im Team weit, weit hinten.

Von den acht Spielen mit Shaqiri gewann Liverpool nur zwei. Und mit ihm in der Startformation verlor die Mannschaft nun innert zwei Wochen die Heimspiele gegen Burnley und Brighton – nach zuvor fast vier Jahren ohne Premier-League-Niederlage in Anfield.

Der mürrische Klopp und die mentale Müdigkeit seines Teams

Allen Problemen zum Trotz: Der FC Liverpool kann Fussball in zwei Dimensionen. Gegen Mannschaften aus den Top 8 der Rangliste verlor er keine von bislang neun Partien (sechs Siege). Am anderen Ende der Premier League stehen Teams wie Brighton, Newcastle, Burnley oder West Bromwich. Gegen sie holten die Reds nach Weihnachten zwei Punkte.

So wie die Mannschaft von Klopp für die grossen Spiele auf den Punkt bereit sein kann, kann sie sich auch schwertun mit Gegnern, die mit allen Feldspielern tief verteidigen. Und dann kontern. Wie frustrierend das für den Trainer ist, kann er häufig nicht verbergen. In der «Sport-Bild» hat der englische TV-Experte Gary Lineker jüngst gesagt: «Jürgen kann ein wenig miesepetrig und mürrisch werden, wenn er verliert.»

Nicht immer fröhlich: Jürgen Klopp.

Nach dem Heimspiel gegen Brighton war Klopp überraschend gefasst. Brighton habe den Sieg verdient, sagte er. Sein Team hingegen sei «mental müde» gewesen. Und wenn der Kopf nicht bereit sei, könnten auch die Beine nicht richtig funktionieren. In der Tabelle sieht es nicht mehr gut aus. Liverpool steht nicht mehr auf Rang 1 wie noch vor Heiligabend. Sondern auf Platz 4, schon 10 Verlustpunkte hinter Manchester City. Die Champions League gerät in Gefahr. Und am Sonntag kommt City nach Liverpool. «City fliegt», sagt Klopp. Und erwartet nun von seiner Mannschaft, dass auch sie wieder «die Auffahrt nimmt».

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