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Gebäude in New York besetzt
Weisses Haus kritisiert Demo an Elite-Uni: kein friedlicher Protest

Students with the Gaza Solidarity Encampment block the entrance of Hamilton Hall at Columbia University after taking over it on Tuesday, April 30, 2024 in New York. Columbia Students for Justice in Palestine called for mobilization close to midnight. Students have been occupying part of campus since April 17, calling for the university to divest from institutions that have ties to Israel. (Marco Postigo Storel via AP)
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Die US-Regierung hat die Besetzung eines Gebäudes der New Yorker Elite-Universität Columbia durch propalästinensische Demonstranten kritisiert. «Die gewaltsame Übernahme eines Gebäudes auf dem Campus ist der absolut falsche Weg. Das ist kein Beispiel für friedlichen Protest», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag. Ein kleiner Prozentsatz von Studierenden sollte nicht in der Lage sein, die akademische Ausbildung aller zu stören. «Studenten, die für ihren Universitätsbesuch bezahlen und eine Ausbildung anstreben, sollten dieser ungestört folgen können, und sie sollten sich dabei sicher fühlen können», sagte Kirby weiter. Hassrede und Symbole des Hasses hätten in den USA keinen Platz.

Die Demonstrationen an der Universität Columbia dauern seit knapp zwei Wochen an. In der Nacht zum Dienstag drangen Demonstrierende in ein Gebäude ein. Es handelt sich laut Berichten um die Hamilton Hall, die auch 1968 während eines Protests gegen den Vietnam-Krieg besetzt worden war.

NEW YORK, NEW YORK - APRIL 29: While demonstrators cheer on people from the pro-Palestine encampment on Columbia's Campus who barricaded themselves in Hamilton Hall, other students on campus had just left formals on Tuesday, April 30, 2024 in New York City. Pro-Palestinian demonstrators marched around the "Gaza Solidarity Encampment" at Columbia University as a 2 P.M. deadline to clear the encampment given to students by the university passed. The students were given a suspension warning if they do not meet the deadline. Columbia students were the first to erect an encampment in support of Palestine, with students demanding that the school divest from Israel amid the Israel-Hamas war, where more than 34,000 Palestinians have been killed in the Gaza Strip.   Alex Kent/Getty Images/AFP (Photo by Alex Kent / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Auf Videos war zu sehen, wie vermummte Personen mit schwarz-weissen Palästinensertüchern Fenster einschlugen und den Eingang des Gebäudes mit Stühlen und Tischen verbarrikadierten. Die Demonstrierenden kritisieren das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und fordern Solidarität mit den Palästinensern. Ausserdem verlangen sie von der Hochschule, finanzielle Beziehungen mit Israel zu beenden. Die Universität lehnte das am Montag ab.

Eine autonome Gruppe habe sich das Gebäude zurückgeholt, schrieb die Gruppe CU Apartheid Divest auf der Plattform X, dem früheren Twitter. Sie bezeichnete das Gebäude als «Hind’s Hall, früher bekannt als Hamilton Hall». Es sei umbenannt worden zu Ehren von Hind Radschab, «einer Märtyrerin, die im Alter von sechs Jahren durch den völkermörderischen israelischen Staat ermordet wurde». Die Demonstranten würden das Gebäude nicht verlassen, bis die Universität den drei Forderungen der CUAD nachgegeben habe: Desinvestition, finanzielle Transparenz und Amnestie.

NEW YORK, NEW YORK - APRIL 29: Students/demonstrators lock arms to guard potential authorities against reaching fellow protestors who barricaded themselves inside Hamilton Hall, an academic building which has been occupied in past student movements,, and name it after a Palestinian child allegedly killed by the Israeli military on Tuesday, April 30, 2024 in New York City. Pro-Palestinian demonstrators marched around the "Gaza Solidarity Encampment" at Columbia University as a 2 P.M. deadline to clear the encampment given to students by the university passed. The students were given a suspension warning if they do not meet the deadline. Columbia students were the first to erect an encampment in support of Palestine, with students demanding that the school divest from Israel amid the Israel-Hamas war, where more than 34,000 Palestinians have been killed in the Gaza Strip.   Alex Kent/Getty Images/AFP (Photo by Alex Kent / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Über den Studenten-Radiosender WKCR-FM wurde berichtet, wie die Übernahme des Gebäudes erfolgte. Am Montagnachmittag war eine Frist abgelaufen, bis zu der Demonstrierenden ein Protestlager aus rund 120 Zelten verlassen mussten. Wenn sie das nicht taten, mussten sie damit rechnen, vorübergehend von der Universität verwiesen zu werden. Vertreter der Columbia University reagierten am Dienstag zunächst nicht auf eine Kommentaranfrage per E-Mail.

Universitäten in den gesamten USA ringen mit der Frage, wie sie mit den Protestlagern angesichts der bevorstehenden Abschlussfeierlichkeiten umgehen sollen. Einige verhandeln mit den propalästinensischen Demonstranten, andere setzen Fristen oder rufen die Polizei zur Hilfe. Dutzende Menschen wurden am Montag bei Protesten an Universitäten in Texas, Utah und Virginia festgenommen. Die Columbia hatte nur Stunden vor der Besetzung von Hamilton Hall mit der Suspendierung von Studierenden begonnen.

Student demonstrators occupy the pro-Palestinian "Gaza Solidarity Encampment" on the West Lawn of Columbia University on April 29, 2024 in New York City. Tensions rose Monday at Columbia University -- the epicenter of a seismic wave of pro-Palestinian protests across US campuses – with authorities announcing the breakdown of talks with students and calling for their encampment to be removed from college grounds. (Photo by TIMOTHY A. CLARY / AFP)

Die Proteste beschäftigen auch die Justiz. In einer Sammelklage im Namen jüdischer Studenten wird der Columbia University Vertragsbruch vorgeworfen. Darin hiess es, die Universität habe es versäumt, wie zugesagt ein sicheres Lernumfeld zu schaffen. Ausserdem wird die vorübergehende Umstellung auf Online-Seminare angefochten und ein schnelles Gerichtsverfahren angestrebt, um die Columbia zu verpflichten, für die Sicherheit der Studenten zu sorgen.

Eine andere Gruppe, die propalästinensische Studierende vertritt, drängt unterdessen das Büro für Bürgerrechte des US-Bildungsministeriums, die Einhaltung des Bürgerrechtsgesetzes von 1964 durch die Columbia zu prüfen. Ein Sprecher der Universität wollte sich zu den Beschwerden nicht äussern.

DPA/pash/oli