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Deklassierung nach 40 Jahren
Das älteste Sternerestaurant der Welt verliert einen Stern

Der französische Koch Georges Blanc vom Drei-Sterne-Michelin-Restaurant ’Georges Blanc Parc & Spa’ posiert während einer Fotosession in Paris am 25. November 2024.
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Einer der renommiertesten Köche Frankreichs, der 82-jährige Georges Blanc, sieht sein nach ihm benanntes Restaurant bei Lyon degradiert: Statt drei «Michelin»-Sterne wird der Betrieb künftig nur noch zwei Sterne führen. Dies hat die Agentur AFP wenige Tage vor der offiziellen Preisverleihung des «Guide Michelin France» in Erfahrung gebracht.

Dass ein Restaurant einen Stern verliert oder gewinnt, ist an sich nicht ungewöhnlich. Doch beim Georges Blanc handelt es sich um eine nationale Institution: Der Betrieb wurde 1929, als das Haus noch unter der Leitung von Georges Blancs Grossmutter Elisa Blanc stand, erstmals mit einem Stern ausgezeichnet und stand seither ununterbrochen im «Michelin»-Führer – es ist das älteste Sternerestaurant der Welt.

Drei «Michelin»-Sterne seit über 40 Jahren

Georges Blanc übernahm die Führung Mitte der 60er-Jahre und holte 1981 den dritten Stern für den Gourmettempel im Dorf Vonnas. Die Höchstauszeichnung konnte er über 40 Jahre lang verteidigen.

«Ich habe länger mit drei Sternen gelebt als von meiner Geburt bis zur Ankunft des dritten Sterns», rechnet der Chefkoch gegenüber der AFP vor. Mit der Degradierung habe er nicht gerechnet. Ein Stern sei verblasst, er werde fehlen, aber man könne auch mit zwei auskommen. «Kein Problem», versichert Georges Blanc, der über ein gastronomisches Imperium mit Hotels, Bistros und Gourmetdorf wacht.

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Gwendal Poullennec, der Direktor des angesehenen «Guide Michelin», äussert sich diplomatisch zur Entthronung des Spitzenkochs: Man werde sein Haus weiterhin «mit dem gleichen Wohlwollen, der gleichen Strenge» begleiten wie bisher. Ziel sei es, die Entwicklung Jahr für Jahr im Gastroführer widerzuspiegeln. Poullennec würdigt «die lang anhaltende Qualität des Hauses Blanc».

Wechselvolle Geschichte des «Guide Michelin»

Der «Guide Michelin» wurde erstmals 1900 von den Brüdern André und Édouard Michelin in Frankreich herausgegeben – ursprünglich als kostenloses Handbuch für Autofahrer mit Tipps zu Reifenwechsel, Tankstellen und Unterkünften.

Aussenansicht des Georges Blanc Restaurants in Vonnas, Frankreich, mit Fachwerk und roten Fensterläden.

In den 1920er-Jahren begann der Guide, Restaurants zu bewerten, und 1926 wurde erstmals ein Stern für exzellente Küche vergeben. In den 1930er-Jahren wurde die bis heute bekannte Klassifikation mit ein, zwei oder drei Sternen eingeführt.

In der Schweiz wurden zuletzt im Oktober «Michelin»-Sterne vergeben. Vier Restaurants konnten sich die Höchstauszeichnung sichern: Das Memories in Bad Ragaz, das Cheval Blanc in Basel, das Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier und das Schloss Schauenstein in Fürstenau erhielten jeweils drei Sterne.