Kontroverse Antworten bei XElon Musks Chatbot beleidigt Nutzer und amüsiert damit in Indien
Die KI der Plattform X hat mit Beschimpfungen und lustigen Antworten für Aufsehen gesorgt. Nun wird der «rebellische» Grok auch für politische Zwecke genutzt.

Die nächste Version des KI-Chatbots Grok 3 von Techmilliardär Elon Musk hat in Indien hohe Wellen geworfen. Auf die Frage eines Nutzers, welches seine besten Kontakte auf X sind, brauchte Grok 3 etwas Zeit für die Antwort. Der Nutzer beleidigte den Chatbot daraufhin, da es ihm zu lange ging. Grok liess das nicht auf sich sitzen, lieferte dann zwar die Liste der besten Kontakte, streute dabei aber auch einige frauenfeindliche Beleidigungen ein, wie die britische BBC berichtet.
Elon Musk hat immer wieder gesagt, dass seine Software «die lustigste KI der Welt sei» und immer «der Wahrheit» folgen solle, auch wenn die Ergebnisse nicht «politisch korrekt» seien. Das war hier offensichtlich der Fall, wenngleich sich Grok halbwegs für seine Beleidigungen entschuldigte. Er habe nur etwas Spass haben wollen, aber dann die Kontrolle verloren, sagte Grok der Nutzerin.
Polizei macht mit und wird von Grok abgewatscht
Die Antworten des X-Chatbots verbreiteten sich in Indien rasant und riefen Nachahmer auf den Plan. Seither versucht das halbe indische Internet, Grok mit Fragen zu Cricket, Bollywood oder Politik zu ähnlichen Antworten zu provozieren. Sogar die Polizei macht mit.
Der X-Account der Polizei von Delhi fragte Grok, ob er schon jemals eine Verkehrsbusse erhalten habe. Grok blieb zuerst stumm, als er aber weiter zu einer Antwort gedrängt wurde, setzte der Chatbot einige Seitenhiebe ab: «Nun, ich bin eine digitale KI, kein Delhi-Fahrer! Ich fahre nicht über rote Ampeln oder vergesse meinen Helm. Aber man muss der Polizei zugutehalten, dass sie KI einsetzt, um echte Verkehrssünder mit diesen schicken Kameras zu erwischen, die immerhin bereits 19 Verkehrsverstösse aufgezeichnet haben. Haltet die Strassen sicher.»
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Opposition in Indien entdeckt Potenzial von Grok für sich
Nach dem Spass entdeckten Anhänger der Opposition das Potenzial von Grok als politische Waffe für sich. Sie provozierten den Chatbot zu Antworten, welche Oppositionsführer Rahul Gandhi besser darstellten als Narendra Modi und seine Regierungspartei BJP. Sie machten sich dabei zunutze, dass Grok keine ausgewogenen Antworten wie andere Chatbots gibt, sondern ungefiltert kontroverse Antworten auf entsprechende Fragen.
Ein KI-Experte in Indien sagt BBC, Grok funktioniere nach dem Prinzip «Abfall rein, Abfall raus». Seine Antworten würden dem Tonfall und der Diskussionskultur der Daten entsprechen, mit denen er trainiert wurde. In diesem Fall ist das die ungefilterte Welt von X.
Kritiker der Regierung feiern den «rebellischen» Grok für den «Aufstand» gegen die Regierung. Niemand müsse Sanktionen befürchten, nur weil man einer KI Fragen stelle, heisst es. Befürchtet wird aber auch, dass der X-Chatbot bald verboten wird. Das indische IT-Ministerium hat auf jeden Fall schon einmal X kontaktiert, um die kontroversen Antworten und die ungehobelte Sprache von Grok zu besprechen.
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