AboUmstrittenes Urteil von BaselDauer der Vergewaltigung soll Strafe nicht mehr mildern
Ein Vergewaltiger erhielt eine milde Strafe, weil die Tat nur kurz gedauert hatte. Das soll nicht mehr möglich sein, fordert SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz. Juristen sind skeptisch.
Fünf bis sieben Minuten dauerte die Tat. Es war am frühen Morgen im Februar 2020, als zwei Männer eine 33-jährige Frau in deren Hauseingang in Basel festhielten, zu Boden drückten und vergewaltigten. Der Haupttäter kassierte dafür eine teilbedingte Strafe und musste lediglich für eineinhalb Jahre ins Gefängnis, danach für sechs Jahre das Land verlassen. Der Grund: Die Frau habe sich riskant verhalten, indem sie zuvor in der Bar auch mit einem anderen Mann sexuelle Kontakte hatte, zudem wertete das Gericht «die relativ kurze Dauer» der Vergewaltigung zugunsten des Täters.