Gastronomie am ZürichseeDas sind die beliebtesten Badibeizen der Redaktion
Wer in die Badi geht, will nicht nur schwimmen, sondern auch schlemmen. Die ZSZ-Redaktion hat Orte zusammengetragen, wo sich ein Besuch besonders lohnt.
Onsenei in Erlenbach
Die Erlenbacherinnen und Erlenbacher sind sich uneins, wie sehr die Badi Winkel noch eine Badi mit Beiz oder eine Beiz mit Badi ist, zumal die Gemeinde nicht nur die Badi, sondern auch das Gastroangebot erweitern möchte. Fakt ist: Mit der Badi Winkel verfügen sie über ein Kleinod – eine herzige Badi, in der man ausserdem sehr gut isst.
Es sind mediterran angehauchte Spezialitäten, die sich auf der Menükarte finden, Gazpacho, Griechischer Salat oder Moussaka. Einer von Gastgeber Georges Klassikern ist der Salat aus kurz angebratenen Thunfischwürfeln mit verschiedenen Gemüsen wie Spinat, Bohnen und Radieschen sowie Kartoffeln und einem auf den Punkt gegarten Onsenei – ein köstliches Sommergericht. Wers lieber traditioneller mag, bekommt aber zum Beispiel auch Pasta mit Bolognese oder Chicken Nuggets mit Pommes frites.
Wer Glück hat – oder rechtzeitig reserviert –, hat zudem gute Chancen, auf der kleinen Terrasse direkt am See einen Tisch zu bekommen. Dank den Glaswänden ist von dort die Sicht auf den Zürichsee uneingeschränkt. Da kommt auch bei einem Lunch über Mittag Ferienstimmung auf, nicht nur bei einem Bierchen oder gespritzten Weissen zum Feierabend. (sis)
Schüblig am Hüttnersee
Als Kiosk bezeichnet die Gemeinde Richterswil auf ihrer Website den Restaurationsbetrieb in der Badi Hüttnersee. Doch es ist weit mehr als ein Kiosk, auch wenn es dort Glace und Schleckzeug zum «Chrömle» gibt wie an gewöhnlichen Kiosken. Das Beizli am Hüttnersee betreibt eine Küche und einen Grill. Die Speisekarte führt selbstverständlich Badiklassiker wie Fischnuggets, Burger, Pommes und Wurst-Käse-Salat. Es finden sich aber auch Überraschungen auf der Karte wie Schüblig oder Flammkuchen. Letztere können nach eigenem Wunsch variiert werden.
Möglicherweise heisst das Beizli Kiosk, weil man seine Bestellung durch ein Fenster hindurch aufgibt. Dort erhascht man nicht nur einen Blick in die kleine Küche, es weht einem auch ein verlockender Schübligduft entgegen. Es ist nicht einfach, sich diesem zu entziehen, wenn der Magen knurrt. Wer aber an besonders heissen Tagen auf leichte Kost setzt, fährt mit den frisch zubereiteten Salaten sehr gut. Die Salatsauce ist so beliebt, dass sie auch pro Deziliter verkauft wird – zum Mitnehmen für Regentage, wenn das Restaurant geschlossen ist.
Erwähnenswert sind zudem die hausgemachte Zitronenlimonade und die gut gelaunte Bedienung – und natürlich die idyllische Lage im Naturschutzgebiet am Fusse des Höhronen. (dh)
«Züri-Stängeli» in Kilchberg
Im Seebad in Kilchberg ist das kulinarische Angebot etwas untypisch für eine Badibeiz. Hauptsächlich vegetarische Kost steht hier auf dem Speiseplan. Die Beiz im Seebad ist nämlich ein Hiltl-Restaurant. Daher kann auch ohne Badibesuch dort gegessen werden. Man stellt sich in die Reihe, schreitet das lange Buffet entlang und füllt dabei seinen Teller mit verschiedensten Gerichten – von Curry mit Tofu über Linsensalat und Taboulé bis zu Quiche und Kartoffelgratin. Die Entscheidung kann eine Herausforderung sein. Wenn man mit grossem Hunger ansteht, muss man für den Schmaus zudem schnell tief in die Tasche greifen – die hochwertigen Speisen haben ihren Preis.
Fleischesser und alle, die es traditionell mögen, sind in der Beiz gegenüber besser bedient. Am Grillstand findet man nämlich altbewährte Badigerichte wie Hotdogs, Pommes oder Hamburger. Auch dort sind vegetarische Varianten der Badiklassiker im Angebot.
Das Highlight des Hiltl am See ist wohl die neue Glacekreation. «Züri-Stängeli» heisst das blau-weisse Wasserglace und schmeckt nach Limette, Zitrone und Ingwer – die perfekte Erfrischung in der sommerlichen Hitze. (lst)
Hausgemachte Kuchen in Feldbach
Es gibt nicht viele Badibeizen, in denen man so nah am Wasser sitzt wie in Feldbach – hier führen sogar zwei Treppen direkt von der Terrasse zum Wasser hinab. Das Restaurant befindet sich in einem Badehäuschen aus Holz. In diesem sind die Küche und die Umkleidekabinen untergebracht, der Essbereich befindet sich draussen. Da es nur sechs bis sieben Tische mit Holzbänken gibt, wird es allerdings bei gutem Wetter schnell eng. Auf einen Tisch für sich allein darf man also nie hoffen – man muss seine Mitmenschen schon mögen, sonst sollte man hier nicht einkehren. Das Schöne an diesen Platzverhältnissen: Hier kommt jede und jeder schnell mit anderen ins Gespräch.
Auf der Speisekarte steht, was man von einer richtigen Badibeiz erwartet: Fischchnusperli, Chicken Nuggets, Hotdog, Steak mit Pommes, Wurst-Käse-Salat, Thonsalat, Salatteller – also alles schön rustikal. Versuchen sollte man die hausgemachten Kuchen. Und empfehlenswert ist es, hier bei einem Prosecco oder Aperol Spritz den Abend ausklingen zu lassen – vor schöner Kulisse und mit Blick auf Stadt und Schloss Rapperswil. (miw)
Dolce Vita in Küsnacht
Zum Italiener fein essen gehen oder in die Badi? Was andernorts Alternativen sind, lässt sich in Küsnacht unter einen Hut bringen. Im Kusenbad, auch liebevoll «Chuesebädli» genannt, heissen nämlich Wirt Enzo und sein Team die Gäste willkommen.
Serviert wird typisch italienische Küche wie etwa Ravioli al Limone, Pulpo-Carpaccio oder Vitello tonnato. Dazu kann man sich einen Prosecco, Ferrari Spumante oder einen Aperol Spritz gönnen. So steht auf einem Schild denn auch augenzwinkernd: «In dubio Prosecco». Sehr familiär, ein bisschen mondän: Die Beiz und das Bad sind einzigartig.
Wenn das Sonnenlicht im Wasser glitzert und die Wellen an den Steinen brechen – einen Strand sucht man hier vergeblich –, fühlt man sich beim Znacht fast ein wenig wie an der Amalfiküste. Fast schon kitschig mutet die Atmosphäre an, sobald die Sonne hinter dem Albis versinkt.
Wer es lieber traditionell mag, kann übrigens auch Spareribs oder Würstchen vom Grill essen. Zum Dessert lohnt es sich aber eindeutig, einer italienischen Sünde zu erliegen. Das Tiramisù ist zwar unglaublich süss, aber auch unglaublich fein. (phs)
Süsse Törtli und Fondue in Oberrieden
«Er will Fondue – sie will Frühstück.» Wer das Strandbad in Oberrieden betritt, wird von dieser Tafel am Eingang der Badi begrüsst. Was wie ein Witz klingt, ist jedoch keiner: Denn eine Fritteuse fehlt in der kleinen Beiz am See gänzlich – somit sucht der hungrige Badende auch vergeblich nach dem typischen Badi-Essen wie Pommes frites. Es ist jedoch möglich, sich selbst bei über 30 Grad im Schatten ein Fondue zu Gemüte zu führen. Die kleine Beiz hat neben heissem geschmolzenem Käse weitere Köstlichkeiten im Angebot: Verschiedene Flammkuchen, ein Grill, auf dem beispielsweise Vitello tonnato zubereitet wird, oder eine Mezze-Platte stillen den Hunger.
Man muss jedoch kein Badifreund sein. Im Kiosk mit dem Mini-Sandstrand lässt es sich auch frühstücken vor der Arbeit. Wer den Blick über die vielfältige Auslage schweifen lässt, wähnt sich beinahe in einer kleinen Bäckerei. Angeboten werden beispielsweise Himbeertörtli, hausgemachte Wähen, Berliner oder salzige Speisen wie Chäschüechli oder Schinkengipfeli. Ob mit einem Sportler-Frühstück oder einem einfachen Kaffee und einem süssen Törtli vor der Nase: Im Strandbad Oberrieden kann auch bei schlechterer Witterung dem süssen Nichtstun gefrönt werden. (cbl)
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