Das Rösti-Paradox
Der SVP-Parteichef geht mit dem neuen Parteiprogramm an die Grenzen der Quantenphysik.
Kann eine Katze zugleich tot sein und lebendig? Ganze Physikergenerationen haben sich diese Frage gestellt. Sie geht zurück auf ein Gedankenspiel des Quantenmechanik-Entdeckers Erwin Schrödinger.
Albert Rösti, SVP-Parteipräsident, hat gestern ein ähnliches Paradoxon entwickelt. Bei der Präsentation des neuen Parteiprogramms sagte er: «Der Alltag in der Schweiz ist geprägt von überfüllten Zügen.» Im Parteiprogramm äussert sich seine Partei aber ganz anders zum Schienenverkehr. Hier heisst es: «Die Auslastung der Züge ist immer noch zu gering.» Die Züge sind also gleichzeitig zu voll und zu leer.
Was bedeutet dieses Rösti-Paradox? Ist die Volkspartei in neue Grenzregionen der Logik vorgedrungen?
Rösti, immerhin Doktor der ETH, verteidigte das Züge-Theorem gestern energisch: Zwischen Zürich und Bern sei manchmal sogar die 1. Klasse überfüllt. Die Züge, die in seinem Wohnort Uetendorf halten, seien aber meist leer.
Immerhin wissen die Eisenbahn-Bürokraten jetzt, wo sie den Takt ausdünnen können. Auf der Strecke Bern–Belp–Thun. Vorab in Uetendorf. Der örtliche Gemeindepräsident, ein gewisser Albert Rösti, dankt herzlich!
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