Von Kopf bis Fuss: Die besten HausmittelDas hilft gegen Erkältungen
Von der richtigen Luftfeuchtigkeit bis zum Kartoffelwickel: Wie Sie Pfnüsel & Co. möglichst vermeiden – oder gut überstehen.
Über all den Schlagzeilen zu Corona geht beinahe vergessen, dass auch ganz normale Erkältungen mit Symptomen wie Halsweh, Schnupfen oder Husten aktuell wieder vermehrt auftreten. Das Zusammentreffen mit Infizierten in schlecht gelüfteten Räumen, die trockene Heizungsluft sowie die kalten Temperaturen machen uns für alle Sorten von Viren und Bakterien anfällig.
Täglich atmen wir rund 13‘000 Liter Luft ein, und bei jedem Atemzug gelangen zahlreiche Keime in unseren Körper. Zwar sind unsere Atemwege durch eine Schleimhaut geschützt; es gibt aber unzählige aggressive Erkältungsviren, die uns zu schaffen machen können. Zudem sind diese Viren ziemlich raffiniert: Sie tragen auf ihrer äusseren Hülle ein Enzym, das den schützenden Schleim in Mund und Rachen auflösen kann.
Hygienemassnahmen schützen eben nicht nur vor Corona, sondern auch vor harmloseren Erkältungsviren.
«Auch wenn die Kälte nicht die Ursache für eine Erkältung ist, spielt sie eine Rolle dabei», schreibt die Ärztin Franziska Rubin in ihrem Bestseller «Meine besten Hausmittel». Ebenso wie die Arme und Beine würden auch die Schleimhäute schlechter durchblutet und böten so den eher kälteliebenden Viren bessere Bedingungen für ihre Ausbreitung.
Bei Erkältungen können wir durch vorbeugende Massnahmen wie die Stärkung des Immunsystems Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen. Und selbst wenn es uns schon erwischt hat, können wir zwar die Dauer einer Erkältung nur bedingt verkürzen, aber wir können dafür sorgen, dass wir uns besser fühlen und andere nicht anstecken.
Wie man Erkältungen vorbeugen kann, ist simpel. Trotzdem gehen die Ratschläge in der Hektik des Alltags gerne vergessen. Und diese Hygienemassnahmen schützen eben nicht nur vor dem Coronavirus, sondern auch vor harmloseren Erkältungsviren.
Rufen wir uns darum kurz die wichtigsten Massnahmen in Erinnerung:
regelmässig gründlich die Hände waschen
öfters lüften
in Räumen, in denen man sich länger aufhält, für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
das Immunsystem stärken
Was, wenn der Coronatest glücklicherweise negativ ist, sich das Kratzen im Hals aber dennoch hartnäckig hält?
Acht Tipps, wie man eine Erkältung besser übersteht:
1. Das ansteigende Fussbad
Laut Franziska Rubin helfen Wasseranwendungen bei beginnenden Erkältungen. Dafür in 1,5 Liter 35 Grad warmes Wasser ein ätherisches Öl oder Salz mischen. Danach die Temperatur durch das Hinzufügen von heissem Wasser auf 39 bis 40 Grad steigern. Die Füsse 10 bis 15 Minuten baden. Danach abtrocknen, warme Wollsocken anziehen und mindestens 30 Minuten ausruhen.
2. Essigsocken
Ein nicht unbedingt wohlriechendes Zaubermittel bei Fieber: Kniesocken in kaltes Essigwasser tauchen (ca. 3 Esslöffel Essig auf 1 Liter Wasser). Darüber kommen Wollsocken. Wenn man das Gefühl hat, die Füsse erwärmen sich wieder unangenehm, die ganze Prozedur wiederholen.
3. Gurgeln mit Salzwasser
Halsschmerzen ade! 1 Esslöfel Salz mit 1 Liter lauwarmem Wasser mischen. Mehrmals täglich wiederholen. Gewürznelken kauen oder mit Nelkenöl aus der Apotheke gurgeln. Besonders gut tun bei Halsschmerzen folgende Teesorten: Salbei und Kamille wirken entzündungshemmend und beruhigen die Schleimhäute. Thymiantee hilft beim Abhusten. Frischen Ingwer aufkochen und mit etwas Honig abschmecken. Das ist schmerzlindernd und wirkt beruhigend.
4. Wickel und Co.
Quark-, Zwiebel- und Kartoffelwickel helfen nicht nur bei Halsschmerzen, sondern auch bei Husten oder gar Bronchitis. Dazu den Quark oder die gekochten und vermanschten warmen Kartoffeln oder Zwiebeln in ein Tuch geben und dieses auf den Hals oder die Brust legen. Am besten unter die Bettdecke schlüpfen und ruhen.
5. Inhalationen
Feuchte Wärme beruhigt gereizte Schleimhäute. Entweder man inhaliert mit einem Frotteetuch über einer Schüssel mit heissem Wasser, oder man benützt ein spezielles Inhalationsgerät aus der Apotheke. Dort gibt es auch spezielle Mischungen wie ätherische Öle, die man dem Wasser beifügen kann. Deren Gebrauch sollte aber im Vorfeld ärztlich abgeklärt werden. Vor allem Allergiker könnten auf gewisse Substanzen heftig reagieren.
6. Warme Füsse
Tönt zwar simpel, aber kalte Füssen können dafür sorgen, dass sich Erkältungssymptome verstärken. Darum sind eine gute Durchblutung und das Wärmegefühl so wichtig für das Wohlbefinden. Einzige Ausnahme ist (hohes) Fieber. Dann zu den Essigsocken greifen (siehe Punkt 2).
7. Die gute alte Hühnersuppe
Auch wenn man bei einer Erkältung wenig Appetit hat, eine stärkende Hühnersuppe schmeckt und gleicht einen allfälligen Flüssigkeitsmangel durchs Schwitzen aus. Laut «Focus Online» haben US-Forscher herausgefunden, dass eine selbst gekochte Hühnersuppe antibakteriell wirken kann. Sicher ist: Eine heisse Suppe ist gut fürs Wohlbefinden, weil sie wärmt und Geborgenheit vermittelt.
8. Dampfkompressen
Oft geht vergessen, wie gut die feuchte Wärme tut, und wie einfach diese Behandlung ist. Ein feucht-heisses Baumwolltuch im Nacken hilft, wenn eine Erkältung im Anzug ist. Und dasselbe tut auch bei Muskelschmerzen und Verspannungen gut. Dazu ein Handtuch in sehr warmes Wasser tränken, auf die gewünschte Stelle legen und mit einem Frotteetuch abdecken. Die Wärme öffnet die Poren der Haut und sorgt für eine wohlige Wärme. Allerdings sollte man Dampfkompressen nicht bei empfindlicher Kinderhaut verwenden.
Allgemein gilt: Auch wenn sich noch keine Symptome zeigen, kann es sein, dass man sich schon im Vorfeld einer Erkrankung müde und schlapp fühlt. Man fröstelt vielleicht oder hüstelt ein bisschen. Dann wäre es – zu Zeiten von Corona sowieso – wichtig, dass man zwar nicht in Panik verfällt, die Anzeichen aber auch nicht verdrängt. Gönnen Sie sich Ruhe, Wärme und genügend Schlaf! Stress und Angst verschlimmern hingegen jede Erkrankung.
Mehr Infos:
Franziska Rubin: «Meine besten Hausmittel– Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln». ZS Verlag.
Orlanda Senn: «Ingwer, Zimt und Chabisblatt – Hausmittel helfen».
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