Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

2-G in den Stadien
Das Eishockey schliesst die Ungeimpften aus

«Ihr Covid-Zertifikat, bitte!» Ab sofort sind in den Hockeystadien nur noch Geimpfte oder Genesene erlaubt.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

2-G oder 3-G? Diese Frage trieb die Eishockeyfans um, seit der Bundesrat am Freitag die Verschärfungen der Massnahmen bekannt gab. Nun ist klar: Nur noch Geimpfte oder Genesene dürfen in die Stadien der National League und der Swiss League. Das beschlossen die Clubs am Dienstagvormittag in einer Videokonferenz einstimmig. Und angesichts der epidemiologischen Lage ist davon auszugehen, dass diese Regelung bis zum Saisonende Bestand haben wird.

Denis Vaucher, der CEO der National League, sagt dazu: «Wir wollen ein Zeichen setzen. Jetzt, da die Infektionszahlen wieder am Steigen sind, ist das ein wichtiger Schritt. Die Message ist: Impfen hilft uns allen, die Pandemie zu überwinden. Wir müssen diese Covid-Krise überstehen und hoffentlich bald beenden. Zudem war ein wichtiger Punkt, dass man bei 3-G im Stadion nur noch sitzend hätte konsumieren dürfen.»

«Wir hätten die Leute sonst nicht mehr verpflegen können.»

SCB-CEO Marc Lüthi

Da knüpft Marc Lüthi an, der starke Mann des SC Bern: «Wir hätten die Leute sonst nicht mehr verpflegen können. Wie willst du den Leuten in den Restaurants sagen, dass sie nicht im Stehen ein Bier trinken dürfen? Das ist nicht praktikabel. Es ist nicht unsere Intention, jemanden auszuschliessen. Wir versuchen immer, alle zu berücksichtigen. Aber es geht im Moment einfach nicht anders. Wir müssen schauen, dass wir finanziell irgendwie überleben. 2-G ist aktuell einfach die einzige Möglichkeit, um normal zu arbeiten.»

Nun gelten ländliche Gebiete wie das Emmental eher als impfskeptisch. Langnaus Geschäftsführer Simon Laager ist sich bewusst, dass sich die SCL Tigers mit 2-G in Fankreisen nicht nur Freunde machen. «Aber man muss sich vor Augen führen, weshalb wir das tun. Niemand von uns hat sich diese Situation gewünscht.» Das Eishockey übernehme mit der Anpassung auch eine gesellschaftliche Verantwortung: «Die Intensivstationen in den Spitälern sind voll, und dort liegen meistens nicht geimpfte Personen.»

Der HC Davos führt 2-G auch beim Spengler-Cup ein, seinem Traditionsturnier in der Altjahreswoche. Sie hätten festgestellt, dass an ihren Heimspielen ohnehin nur eine sehr geringe Anzahl rein getesteter Zuschauer im Stadion weilen würde, sagt CEO Marc Gianola. Zudem fällt bei 2-G in der Regel die Maskenpflicht weg. Gemäss Gianola sei das für sie ein wichtiges Argument gewesen: «Es ist sehr schwierig, bei 6000 Leuten im Stadion zu garantieren, dass wirklich alle Masken tragen.» Allerdings liegt es in der Macht der Kantone, auch bei 2-G eine Maskenpflicht zu verfügen. Im Kanton St. Gallen beispielsweise war schon vor dem Bundesratsentscheid beschlossen worden, bei Grossveranstaltungen 3-G mit Maskenpflicht einzuführen.

Kein 2-G für Spieler

Interessant ist, dass für alle Zuschauer 2-G gilt, aber nicht für Mitarbeitende an einem Spiel. «Diese fallen unter die Fürsorgepflicht ihres Arbeitgebers, welcher die Regeln für seine Mitarbeiter festlegt», erklärt Vaucher. «Ihnen können wir 2-G nicht vorschreiben.» Es liegt also am Club oder am Stadionbetreiber, das zu beschliessen. Interessant wird nun, ob Clubs freiwillig auf 2-G gehen – und so für Spieler oder Staffmitglieder eine Impfpflicht verfügen.

Berns Lüthi sagt dazu: «Wie wir da vorgehen, haben wir noch nicht entschieden. Die Mannschaft wird wahrscheinlich 2-G sein. Aber beim Gastro könnte das schwierig werden. Denn wir müssen ja noch genug Personal finden.» Von den Spielern sind gemäss Schätzungen über 95 Prozent geimpft. Es wären nur noch ganz wenige betroffen, sollte auch in den Clubs 2-G ausgerufen werden.

Für die SCL Tigers ist es kein Thema, die neuen Vorgaben auf den ganzen Verein auszudehnen. «Für uns ist es eminent wichtig, gilt für das Personal weiterhin 3-G», sagt Laager, «wir hätten sonst zu wenig». Spieler, Mitarbeitende des Clubs, der Gastronomie oder des Sicherheitsdienst, die nicht geimpft sind, müssen nun aber Maske tragen und das Zertifikat vorweisen.

National-League-CEO Vaucher sagt, es gelte unter allen Umständen, Zuschauerreduktionen oder sogar Geisterspiele zu vermeiden. «Der Bund könnte das nur verfügen, wenn er wieder eine ausserordentliche Lage ausrufen würde. Die Kantone könnten aber weitergehende Restriktionen verhängen. Wir tun als Liga alles Mögliche, um das zu vermeiden.»

Doch die Kantone sind unberechenbar. Der HC Thurgau wurde am Dienstagnachmittag vom Kanton zurückgepfiffen: 2-G sei nicht erlaubt, es gelte weiter 3-G mit Maskenpflicht und Sitzpflicht bei Konsumation. Der Kantönligeist lebt.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.