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Dorfgeflüster
Das Coronavirus kann nicht schwimmen

Darüber spricht das Dorf.

Azurblauer Himmel, drückende Temperaturen: Der Sommer ist zurzeit buchstäblich in seiner heissen Phase angelangt, die Menschen drängen in die Badis. Nur ist es der Sommer 2020. Und, wir haben es schon oft genug gehört, nichts in diesem Jahr ist normal – nicht die Sommerferien, nicht der Badibesuch. Doch was auffällt: Je länger die Ferien andauern, desto weniger ist in der Badi etwas von einer pandemischen Krise zu spüren.

Ein Augenschein davon liefert ein Besuch in der Stäfner Seebadi in der ersten Augustwoche. Waren im Frühsommer trotz bestem Wetter eine Vielzahl der Parkplätze noch frei, scheint nun wieder Normalität eingekehrt. Die Suche nach einer Lücke dauert wie gewohnt mindestens zehn Minuten.

Gleiches Bild auf der Wiese. Obschon beim Eingang mit den blauen BAG-Plakaten auf Abstandsregeln aufmerksam gemacht wird, sehnen sich einige Badibesucher wohl nach Körpernähe. Ein Beispiel: Eine jüngere Frau legt ihr Tuch circa 30 Zentimeter neben den Liegestuhl einer älteren Badibesucherin. Diese enerviert sich nicht direkt, aber hörbar bei ihrem Mann. Die junge Dame scheint die Andeutung verstanden zu haben und schleicht mit ihrem Tuch davon – nur um es direkt neben einen anderen Badibesucher zu legen.

Und auf und im Wasser? Da sind lange Schlangen auf dem Sprungbrett, verspieltes Ringen am Wasserrand und ein Floss voller Leute zu sehen. Insbesondere die Jugendlichen sitzen dort dicht nebeneinander wie Möwen auf einer Boje. Abstand einhalten? Scheinbar unmöglich. Scheinbar unwichtig.

Vielleicht haben die Badibesucher die Bereitschaft verloren, Regeln einzuhalten, und wollen einfach noch den restlichen Sommer geniessen. Vielleicht gehen sie aber auch davon aus, dass das Coronavirus nicht schwimmen kann. Oder noch in den Ferien ist. Ein irrer Gedanke. Aber was ist in diesem Sommer schon normal?