Es hätte Dänemark sein könnenDarum warten jetzt ausgerechnet die ganz Grossen auf die Schweiz
Weltmeister, Europameister, Weltnummer 1: Im Achtelfinal droht ein Duell mit einem Titelfavoriten. Wie es nun zu welchen Duellen kommt.
Ein neuer Tag, eine neue Rechnung. Was nach dem Alltag einer Mathematikerin klingt, ist momentan das täglich Brot von jedem, der herausfinden will, wer an dieser Europameisterschaft im Achtelfinal steht – und vor allem, gegen wen er dort spielen wird.
Klar sind am Dienstag drei Dinge, was die Achtelfinals angeht. Dass Italien am Samstag in London auf Österreich trifft und Dänemark am selben Tag in Amsterdam auf Wales. Und, dass die Niederlande, Belgien, England, Kroatien, Tschechien und die Schweiz noch auf ihre Gegner warten. Für diesen letzten Punkt braucht es Geduld bis am späten Mittwochabend.
Die Schweiz hat sich als Gruppendritter für den Achtelfinal qualifiziert und sich somit die Möglichkeit genommen, anstelle der zweitplatzierten Waliser gegen Dänemark um den Einzug in den Viertelfinal zu spielen. Und so sind die möglichen Schweizer Gegner jetzt doch um einiges grössere Brocken, nämlich:
Frankreich, der Weltmeister von 2018
Portugal, der Europameister von 2016
Deutschland, der Weltmeister von 2014
Belgien, der Weltranglisten-Erste
Wir erklären, welche Szenarien jetzt noch möglich sind – und warum es wohl einer aus dem Trio der letzten Turniersieger wird. Das Spiel würde in diesem Fall am kommenden Montag in Bukarest stattfinden.
Frankreich
Die Schweizer Bilanz – Spiele: 38. Siege: 12. Unentschieden: 10. Niederlagen: 16.
Eine ganz plausible Lösung. Die Franzosen gehen als Erster der Gruppe F mit vier Punkten aus zwei Spielen in den letzten Spieltag. Sie haben es in den eigenen Händen. Ein Sieg gegen Portugal, und der Gegner der Schweiz heisst Frankreich. Unter Umständen reicht sogar ein Unentschieden, dann nämlich, wenn Ungarn Deutschland schlägt. Die Ungarn übrigens fallen als Schweizer Gegner weg, weil sie die Gruppe F nicht mehr als Erste abschliessen können.
Deutschland
Spiele: 53. Siege: 9. Unentschieden: 8. Niederlagen: 36.
Eine ärgerliche Niederlage zum Start gegen Frankreich und ein verrückter Sieg im zweiten Spiel gegen Portugal: Die Deutschen irgendwo einzuordnen, ist noch schwierig. Immerhin haben sie die grossen Brocken der Gruppe hinter sich. Beim Showdown am Mittwochabend trifft der Weltmeister von 2014 auf Ungarn und hat dabei noch die Chance, Gruppenerster zu werden. Dafür bräuchte es aber erstens einen Sieg in München und zweitens keinen Sieg der Franzosen gegen Portugal.
Portugal
Spiele: 23. Siege: 10. Unentschieden: 5. Niederlagen: 8.
Der Dritte im Bunde aus der Gruppe F ist wohl der mit den geringsten Aussichten auf ein Duell mit der Schweiz. Portugal schlug zum Auftakt die Ungarn 3:0 und unterlag dann – auch wegen zweier Eigentore – den Deutschen 2:4. Damit Cristiano Ronaldo und seine Kollegen noch auf Rang 1 vorrücken können, ist ein Sieg gegen Frankreich zwingend. Damit sie aber auch die Deutschen überholen, müssen die Portugiesen gleichzeitig darauf hoffen, dass Deutschland nicht gegen Ungarn gewinnt. Gewinnen Deutschland und Portugal ihre Partien, entscheidet die Direktbegegnung zugunsten der Deutschen.
Belgien
Spiele: 30. Siege: 9. Unentschieden: 6. Niederlagen: 15.
Zugegeben, die Chance, dass es dieser Gegner wird, den die Schweiz im November 2018 gleich 5:2 bezwang, ist klein. Und trotzdem wollen wir die Belgier auflisten, man soll uns nicht vorwerfen können, wir hätten sie vergessen. Wenn Sie jetzt schon genug vom Rechnen haben, können Sie hier auch getrost aussteigen.
Die Uefa hat 15 Varianten für Achtelfinal-Duelle mit Beteiligung von Gruppendritten bereit (Tabelle unten). In den ersten drei Varianten trifft die Schweiz aus der Gruppe A auf den Sieger der Gruppe B, also Belgien. Dafür ist sie aber auf eine Achtelfinal-Qualifikation des Dritten derselben Gruppe, also Finnland, angewiesen.
Finnland aber hat in drei Spielen nur drei Punkte geholt und ist zudem schlechter klassiert als die Ukraine, Dritter der Gruppe C. Um einer der besten vier Gruppendritten zu werden, müssen die Finnen also bangen. Sie kommen weiter, wenn diese zwei Szenarien eintreffen:
Polen gewinnt nicht gegen Schweden, die Slowakei schlägt Spanien oder verliert mit mindestens drei Toren Unterschied.
Portugal verliert mit mehr als drei Toren Unterschied gegen Frankreich, und Deutschland verliert nicht gegen Ungarn oder dann mit mehr als drei Toren Unterschied.
Und was ist mit Schweden?
In den letzten Stunden des Rechnens kam auch immer wieder die Möglichkeit auf, die Schweiz könnte auf den Sieger der Gruppe E, also Spanien, Schweden oder die Slowakei treffen. Das ist, und wir richten uns dabei nach der Tabelle der Uefa, unmöglich. Bei den drei oberen roten Varianten hat sich nämlich Finnland für die Achtelfinals qualifiziert, nicht aber die Ukraine. Das wird auf keinen Fall passieren, da die Ukrainer das bessere Torverhältnis haben als die Finnen. Immerhin etwas, was wir ausschliessen können.
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