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Wellness-Tipp Tessin
Dampf ablassen auf die friedliche Art

Das Natur-Solebad führt hinaus ins Aussenbecken mit Prachtausblick.
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Dieser Artikel stammt aus der Schweizer Familie

Über dem Lido von Locarno erheben sich Dampfschwaden. Vom See aus betrachtet, hat das Szenario fast schon etwas Magisches. Genauso die Wasserbecken, denen feuchte Luft entsteigt. Wer sich ins warme Salzwasser legt, fühlt sich federleicht. Denn mit dem dampfenden Nebel verliert sich auch alltäglicher Ballast im Himmel.

Das warme Wasser wirkt sich positiv auf ­Gesundheit und Wohlbefinden aus.

Lange Zeit waren für mich die Becken der «Termali Salini e Spa» – so heisst die Wellness-Oase am Lido di Locarno – ein Sehnsuchtsort. Ich hatte auf dem See für die Bootsprüfung geübt – Manöver um Manöver. Das einzig Erbauliche während der monotonen Wiederholungen war damals der Blick auf den verheissungsvollen Nebel über dem Lido und sein stilles Versprechen: Nach bestandener Prüfung wirst auch du hier im Wasser liegen.

Tag der Belohnung

Der Tag kam. Seither gehört das Tessiner Thermalbad zu meinen liebsten Rückzugsorten. Der Aufenthalt beginnt im Innenbereich des Solebades. Die kubische Architektur, in der mehrere kleinere Pools übereinander angeordnet und durch Treppen verbunden sind, ist den natürlichen Wasserbecken der Tessiner Flusstäler nachempfunden. Anders als im Maggia- oder Verzascatal ist das Wasser hier aber angenehm warm.

Durch die grosszügige Badelandschaft führt ein hölzerner Badeweg.

Ich gleite hinein und lasse mich von der wohligen Wärme umfangen. Der Strahl einer Wasserdüse massiert verspannte Muskeln und lässt den Körper tagelange Schreibtischarbeit schnell vergessen – und mit ihr jedes misslungene Bootsmanöver auf dem See.

Von Kopf bis Fuss

Eine halbe Stunde später, die Glieder sind angenehm gelockert, ist es Zeit, aus dem Wasser zu steigen. Im Spa Bereich sind zwei Behandlungen gebucht. Erlaubt es die Zeit, wähle ich im «Salini e Spa» gern ein Spa-­Package. Darin ent­halten sind nebst dem Eintritt auch eine ­Ölmassage sowie eine Ganz­körperpackung.

Damit starte ich. Das Prozedere ist gewöhnungsbedürftig. Zurückgezogen in einer pri­vaten Dampfkabine, sitze ich vor einer Schale mit einer schlammartigen Mineralienpaste. Ich überwinde mich, die braune Pampe – «pffft-pffft» – auf den Körper zu klatschen und zu verschmieren. Schnell ist die Scham abgelegt, und die beruhigenden Wirkstoffe ziehen in die Haut ein.

Eine halbe Stunde später, frisch geduscht, geht es zur ­Ölmassage. Gedämpftes Licht, leise Musik, sanfter Druck und heisse Steine – damit lassen sich die Geister des Alltags verscheuchen. Der Puls geht langsamer. Ich gehe zurück zum Solebad und schwimme nun endlich – das Beste kommt zum Schluss – hinaus ins Freie.

Hier bin ich. Angekommen an meinem dampfenden Sehnsuchtsort. Die vielen Luftblasen der Sprudelliege unter mir suchen sich einen Weg aus dem Wasser, klettern prickelnd die Beine, den Rücken und den ­Nacken entlang an die Wasseroberfläche.

Es könnte ewig so weiter­gehen. Doch als die Haut an den Fingerbeeren allmählich zu schrumpeln beginnt, gebe ich mir einen Ruck, rutsche von der Liege und schwimme zum vorderen Rand des Beckens. Ein lieb gewonnenes Ritual zum Schluss. Der Blick geht hinaus auf den See. Hinüber zu den Dörfern des Gambarogno, in die Ferne nach Magadino und zum Hafen von Tenero, wo unzählige Fahrstunden mit dem Boot begonnen hatten.

Blick in die Ferne

Ich sehe die Promenade von Minusio, den Hafen von Locarno. Und – mit etwas Glück wie heute – das weisse Boot, auf dem eine andere Fahrschülerin ihre monotonen Runden dreht. Vielleicht erhascht auch sie jetzt einen sehnsuchtsvollen Blick ans Ufer. «Bald, bald wirst auch du dich hier erholen», flüstere ich ihr vom Beckenrand zu und betrachte die Dampfschwaden, die leise mit meinen Gedanken aufsteigen und sich im kalten Winterhimmel verlieren.

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