Weekend-Tipp Lauenental Ein Tal für Ruhesuchende
Eine Herbstwanderung zum Lauenensee entspannt und beflügelt den Geist. Sollten schon bald die ersten Schneeflocken bis ins Tal fallen, verwandelt sich dieses Idyll im Berner Oberland in ein Langlaufparadies.
Dieser Artikel stammt aus der Schweizer Familie
Kuhglocken, das ist das Einzige, was wir hören. Ab und zu noch Vogelgezwitscher und das Rauschen des Louibachs. Sonst liegt nichts als Stille über dem Lauenental. Als ob sich alles auf den Winter vorbereitet, der bereits in der Luft liegt.
Mein Begleiter und ich sitzen auf der Terrasse unseres Zimmers und schauen zu, wie die Nacht hereinbricht. Das gemütliche Hotel Alpenland liegt ganz hinten im Tal. Direkt vor dem Haus beginnt das Naturschutzgebiet Rohr. Die Moorlandschaft breitet sich über den Talkessel aus, der von Weidehängen mit Chalets flankiert ist und von bis zu 3000 Meter hohen Bergen umrahmt wird. Alles passt perfekt zusammen, als hätte jemand den Anblick für eine Postkarte schön hergerichtet.
Bald wird diese Landschaft unter einer dicken weissen Schneedecke liegen. «Da vor dem Hotel beginnt dann die Loipe», sagt mein Begleiter, ein passionierter Langläufer. Er hat bereits die Schilder für die verschiedenen Routen entdeckt. Ich sehe ihm an, dass er am liebsten gleich losskaten würde. Und auch ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie herrlich es sein muss, auf Langlaufski durch das malerische Lauenental zu gleiten.
Beschauliches Seitental
Vorerst zeigt sich der Schnee aber nur auf den Bergspitzen und auf dem Gelten- und Tungelgletscher. Über den vereisten Gipfeln beginnen schon die ersten Sterne zu funkeln, und wir sehen gerade noch, wie die letzten Wolken verschwinden. Ein gutes Vorzeichen für unsere Wanderpläne: Wir wollen zum Lauenensee.
Tatsächlich können wir am nächsten Morgen bei Sonnenschein losziehen. Der Weg hinauf zum See windet sich durch bunte Wälder den Louibach entlang. Unterwegs sehe ich glasklare Bassins in den Flussbiegungen, und ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie erfrischend es sein muss, an einem heissen Sommertag darin zu baden.
Das Lauenental hat in jeder Jahreszeit seinen Reiz. Das wird mir auf unserem Herbstspaziergang bewusst. Wegen seiner Nähe zum mondänen Gstaad gehen die vielen Vorzüge dieses beschaulichen Seitentals allerdings fast ein wenig vergessen. Dabei ist allein der Lauenensee, den wir nach rund einer Stunde Marsch durch das Naturschutzgebiet erreichen, einen Besuch wert. Ruhig liegt er zwischen den Schilffeldern und spiegelt die Felswände der umliegenden Berge und das Blau des Himmels. Überhaupt scheint die Natur heute nochmals mit all ihren Farben auftrumpfen zu wollen, bevor sie vom Weiss des Winters eingehüllt wird. Jetzt leuchten die Matten noch orange, und das Gelb der Lärchennadeln sprenkelt die Fichtenwälder.
Wir haben es uns auf einer Bank gemütlich gemacht und lassen den Anblick auf uns wirken. «I gloube, I gange no meh … a Louenesee», beginne ich leise zu singen. Es geht gar nicht anders: Das Lied von Span passt einfach zu gut zu dieser Kulisse.
Ab ins «Fondue-Hüttli»
Eigentlich wollten wir bis zur Geltenhütte wandern, doch das würde weitere zwei Stunden in Anspruch nehmen. Also entscheiden wir uns für die kürzere Variante das Ufer entlang zurück ins Hotel. Es zieht uns in die Sauna, um dort den Genuss des Tages zu verlängern und danach dem Tal nochmals beim Einnachten zuzusehen. Dieses Mal jedoch nicht auf dem Balkon, sondern im Bett. Die imposante Bergwelt des Berner Oberlands ist nämlich auch von dort aus zu bestaunen.
Wir müssen aufpassen, dass wir vor lauter Entspannung unser Abendessen im «Fondue-Hüttli» gleich neben dem Restaurant Alpenland nicht verpassen. Wir haben das Holzhäuschen für uns alleine und tauchen mit grossem Appetit unsere Brotstücke in die Käsemischung des Hauses. Der perfekte Abschluss eines perfekten Tages, finden wir – und können uns, als wir später an der frischen Luft in den Sternenhimmel schauen, nur zu gut vorstellen, wie bezaubernd es sein muss, wenn die ersten Schneeflocken fallen.
Eine Zusammenarbeit der Schweizer Familie mit Schweiz Tourismus.
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