Streit mit Trump um GrönlandDänemark rüstet Arktis-Flotte für fast zwei Milliarden auf
Der US-Präsident buhlt um die grösste Insel der Welt. Nun präsentiert Dänemark ein Milliardenabkommen für neue Schiffe.
Drei neue Schiffe für die arktischen Gewässer rund um Grönland, weitere Langstreckendrohnen und verstärkte Satellitenkapazitäten: Mit Initiativen in Höhe von umgerechnet knapp zwei Milliarden Franken will Dänemark seine Präsenz in der Arktis und im Nordatlantik verstärken.
Darauf hat sich die dänische Regierung mit einer breiten Mehrheit der Parlamentsparteien sowie in enger Zusammenarbeit mit den Regierungen der Färöer-Inseln und Grönlands verständigt, wie das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mitteilte.
Vereinbarung zur Abschreckung
Zusätzlich zu dem ersten Teilabkommen mit einem Wert in Höhe von rund 14,6 Milliarden Kronen (rund 1,85 Milliarden Franken) vereinbarten die Dänen, Färinger und Grönländer, noch bis zum Sommer eine zweite Vereinbarung zur Abschreckung und Verteidigung aushandeln zu wollen. Die sicherheitspolitische Situation erfordere dies, hiess es in der Mitteilung des Ministeriums.
Mit dem Teilabkommen wolle man die Überwachung und die Behauptung der Souveränität in den Regionen verbessern. Zugleich sei es von entscheidender Bedeutung, enge Verbündete und die Nato bei der Lösung von Aufgaben in der Arktis und im Nordatlantik zu unterstützen, um Verteidigung und Sicherheit zu stärken.
Die grönländische Aussenbeauftragte Vivian Motzfeldt sprach bei der Vorstellung des Abkommens in Kopenhagen von einem «historischen Tag».
Trumps Begehrlichkeiten
Die Verkündung des Teilabkommens fällt in eine Zeit, in der US-Präsident Donald Trump wiederholt Ansprüche auf die Kontrolle über Grönland angemeldet hat. Zuletzt meinte er, Grönland werde sich den USA freiwillig anschliessen. Die grösste Insel der Erde ist zwar weitgehend autonom, zählt aber offiziell zum Königreich Dänemark.
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ist derzeit dabei, vor dem Hintergrund von Trumps Begehrlichkeiten europäischen Zusammenhalt zu demonstrieren. Dafür reist sie am Dienstag nach Berlin, Paris und Brüssel, um Bundeskanzler Olaf Scholz, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Nato-Generalsekretär Mark Rutte zu treffen.
DPA/bor
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