AboArno Del Curto im Interview«Da realisierte ich erst: Ei, ei, ei, war ich kaputt gewesen!»
Im Eishockey vermisst der 65-jährige Ex-Coach nur die Jungen. In Davos habe er «Spass und Energie» in die Kabine gebracht, bis er nicht mehr konnte. Und dann kam der Anruf der ZSC Lions.
Bald erscheint Ihre Biografie mit dem Titel «Mit Köpfchen durch die Wand». Ich hätte einen alternativen Titelvorschlag gehabt: «My Way», wie einst Frank Sinatra sang. Was machte Sie zum erfolgreichsten Eishockeytrainer in der Schweiz?
Eben, dass ich es auf meine Weise gemacht habe. Das Eishockey in der Schweiz zu verändern, war in den Neunzigerjahren nicht so einfach. Vor allem nicht für einen Schweizer. Aber ich war fanatisch. Ich wollte die ganze Hockeywelt kennen lernen. Wie machen es die Russen? Die Finnen? Die Tschechen? Die Schweden? Die Kanadier? Die Amerikaner? Ich reiste überallhin. Alpo (Suhonen), den ich in der Schweiz kennen gelernt hatte, öffnete mir alle Türen. Ich war sogar bei (Wiktor) Tichonow. Daraus kreierte ich meinen eigenen Mix. Nachdem ich beim ZSC entlassen worden war (1993), konnte ich meinen Stil erproben: zuerst mit der Junioren-Nationalmannschaft, dann mit dem Erstligisten SC Luzern. Ich sah schnell, dass er erfolgreich sein würde. Denn er hatte alles: Tempo, Zug aufs Tor, körperlich hart spielen, eingespielte Spielzüge, Technik, und, und, und.