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Cyberangriffe im Alltag
Berichte über gehackte Zahnbürsten sind falsch – aber Achtung bei der Waschmaschine

Close-up of woman with cell phone and toothbrush in bathroom
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Ende Januar machte eine Meldung die Runde, die aufhorchen liess: Smarte Haushaltsgeräte dienen Kriminellen, um auf Schadsoftware installieren und damit Schaden anzurichten. Konkret ging es in dem Bericht um elektrische Zahnbürsten. Klingt spektakulär, ist aber nur halb wahr.

Was stimmt: Jedes mit dem Internet verbundene Gerät ist ein potenzielles Werkzeug für Angriffe. Ob Babyphone, Webkamera oder Waschmaschine – sie alle sind angreifbar. Haushaltgeräte also, die per Wlan direkt mit dem Internet kommunizieren. Sind diese schlecht geschützt, können Bösewichte damit tatsächlich ihr Unwesen treiben. Interessant sind diese Geräte für Hacker, weil sie einfacher zu knacken sind als PCs und Handys.

Die Geräte werden eingesetzt, um Schweizer Unternehmen anzugreifen. Ein Beispiel dafür sind sogenannte DDoS-Attacken. Dabei rufen die gehackten Haushaltsgeräte gleichzeitig eine Website auf und legen sie durch Überlastung lahm.

Aber: Bluetooth-Zahnbürsten eignen sich nicht für Internet-Angriffe. Sie können nicht selbständig ins Internet. Sie sind per Bluetooth-Funk mit einem Smartphone verbunden. Dort werden die Daten von einer App ausgewertet und dann gegebenenfalls in eine Internet-Cloud weitergeleitet. Wer eine Zahnbürste hacken und zweckentfremden möchte, müsste also erst die App oder gar das Smartphone erreichen – oder so nah an der Zahnbürste sein, dass man sie per Bluetooth kapern kann. Das ist alles einerseits sehr aufwändig und andererseits ist der mögliche Ertrag zu gering.

Weltweit bis zu 200 Milliarden Cyberangriffe pro Tag

Nichts desto trotz: Hackerangriffe nehmen auch in der Schweiz zu. Dem Bundesamt für Cybersicherheit wurden 2023 knapp 50’000 Vorfälle gemeldet, ein Anstieg um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Global verzeichnet Fortinet rund 100 bis 200 Milliarden Angriffe – pro Tag. Keine Person und kein Gerät sei zu wenig interessant für Kriminelle, so Stefan Züger.

Doch nicht nur die Quantität der Angriffe beunruhigt die Experten laut dem Bericht. Sie warnen vor der verstärkten Aktivität politisch oder aktivistisch motivierter Cyberangriffe. Hinzu kommt die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI). Dadurch sinke die Einstiegshürde für weniger erfahrene Hacker, zudem ermögliche die KI gezieltere Angriffe.