Cupviertelfinal gegen KriensEhemaliger Stäfner kehrt als Captain und Cupsieger zurück
Handball Stäfa trifft im Cupviertelfinal auf den HC Kriens-Luzern. Für den Linksaussen Ramon Schlumpf ist es eine Heimkehr. In Stäfa lernte er das Handballspielen, nun ist er Captain beim Cupsieger.
Für Ramon Schlumpf ist der Cupviertelfinal am Mittwochabend auf dem Frohberg auch ein Date mit der Vergangenheit. Hier hat er gelernt, Handball zu spielen, hier konnte er früh die ersten Schritte auf NLA-Niveau machen. Bereits als 16-Jähriger schnupperte er in der ersten Mannschaft von Handball Stäfa.
Nun kehrt er mit dem HC Kriens-Luzern im Cup zurück nach Stäfa. Das Duell mit seinem Ex-Club habe er sich immer gewünscht, sagt er. Dabei hat er die Auslosung verpasst. «Ich war an der Schule und arbeitete an einem Projekt, da hat mich Cédric Zimmermann angerufen», erzählt Schlumpf. Der Verteidigungsspezialist der Stäfner habe ihn gefragt, ob er die Auslosung gesehen habe. «Ich freue mich mega, zurückzukommen», sagt Schlumpf. Stäfa sei seine «handballerische Heimat». Er habe dort eine sehr coole Juniorenzeit verbringen können. «Sie haben mir die Möglichkeit gegeben, damit ich mich früh persönlich entwickeln konnte», sagt Schlumpf. Noch heute hat er regelmässig Kontakt mit Trainer Luki Maag oder eben Zimmermann.
Mittlerweile ist der Linksaussen aber in der Innerschweiz zu Hause. Er studiert Architektur an der Hochschule Luzern im «hoffentlich letzten Jahr». In erster Linie ist Schlumpf aber Handballer. Als er nach Kriens kam, waren die Innerschweizer ein etabliertes NLA-Team, mittlerweile gehören sie zur nationalen Spitze. Im letzten Jahr konnten sie den Cupsieg feiern. Das Finalspiel verpasste Schlumpf zwar mit einer Fussverletzung, den Pokal durfte er aber trotzdem als Erster hochstemmen. Denn der 25-Jährige ist Captain des HCK – eine Folge der Entwicklungsmöglichkeiten in Stäfa.
Der neue Name
Das mag angesichts der grossen Namen, die im Krienser Kader stehen, überraschen. Mit Marin Sipic ist ein aktueller kroatischer Nationalspieler dabei. Der deutsche Fabian Böhm und der Kroate Zeljko Musa haben ebenfalls für ihre Nationalteams gespielt und waren lange in der Bundesliga aktiv. Und dann war da bis am Dienstagmorgen auch noch Andy Schmid, der beste Schweizer Handballer aller Zeiten. Die Krienser werden am Mittwochabend jedoch ohne Schmid nach Stäfa kommen. Er gab am Dienstagmorgen seinen Rücktritt bekannt. «Seine Aura wird uns fehlen», meint Schlumpf. Eine solche Liebe zu diesem Sport, wie sie Schmid lebe, habe er noch nie gesehen, meint der Meilemer. Sie seien ganz normale Menschen, tolle Charaktere, die einfach noch äusserst gute Handballer seien. Auch ohne Schmid und den verletzten Nationalspieler Jonas Schelker sind die Krienser klarer Favorit gegen Stäfa.
Das Captainamt bekam Schlumpf vor allem wegen seiner kommunikativen Seite und seiner Art, Handball zu spielen. «Ich habe schon immer vieles über die Arbeit und den Einsatz erreicht», sagt er. Mit übermässig viel Talent sei er nicht gesegnet. Das sagt er selbst. Dafür kann Schlumpf – und das ist für einen Flügelspieler speziell – richtig gut decken. Er verteidigt entweder auf der Zweierposition im 6:0-System oder dann vorgezogen auf dem «Einer».
Die handballerische Heimat trägt Ramon Schlumpf übrigens auch in Kriens noch mit. Sein Spitzname ist «Steff». Als er nach Kriens gekommen sei, sei es immer wieder zu Verwechslungen mit seinem Namen gekommen. Roman oder doch Ramon? Der damalige Trainer Goran Perkovac beschloss: Ab sofort wird Schlumpf «Steff» genannt, weil er eben von Stäfa kam.
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