Mobile BankingSo ist der Start der neuen CS-App für Junge gelaufen
Die Credit Suisse startete im Herbst ihren Angriff auf Neobanken wie Revolut. Nun nennt die Schweizer Grossbank zum ersten Mal Kundenzahlen. Experten hatten angesichts des grossen Werberummels mehr erwartet.
Die Credit Suisse hat Probleme, bei jungen Kundinnen und Kunden zu punkten. Um diese Zielgruppe zu gewinnen, startete die Grossbank daher im vergangenen Oktober mit grossem Werberummel die neue Bank-App CSX. Vorbild sind die günstigen Anbieter wie N24, ZAK, Revolut und Neon, an dem die TX Group, der diese Zeitung gehört, beteiligt ist. Das Basisangebot, bestehend aus einem Girokonto und einer Debitbankkarte, ist bei CSX wie bei der Konkurrenz gratis.
Nach gut vier Monaten hat die neue Bank-App der Credit Suisse eine «fünfstellige Kundenzahl» erreicht, wie Bankchef Thomas Gottstein am Donnerstag an einer Telefonkonferenz zu den Jahreszahlen erklärte – also etwas mehr als 10’000 Kunden. Jede Woche kämen «mehrere Hundert neue Kunden» dazu. «Die Mehrheit sind neue Kunden, und die Hälfte von ihnen ist jünger als 35 Jahre», erklärte Gottstein, der sich mit dem Start des neuen Angebots zufrieden zeigte. Die Kunden würden die App aktiv nutzen und sich mehr als zehnmal im Monat mit der App einloggen.
Credit Suisse nicht schneller als die Konkurrenz
Experten sind weniger enthusiastisch. «Angesichts des grossen Marketingefforts hätte ich mit etwas stärkerem Wachstum und damit höheren Kundenzahlen von rund 25’000 gerechnet», sagt Andreas Dietrich, Leiter des Instituts für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern. «Die Credit Suisse erzielt mit der neuen Bank-App vergleichbares Kundenwachstum wie Wettbewerber wie Neon oder ZAK», urteilt er.
Laut Dietrich hat Neon rund 50’000 Kunden und die Bank-App ZAK der Basler Kantonalbank rund 40’000 Kunden. Beide Anbieter sind indes länger am Markt als das Angebot CSX der Credit Suisse.
Die Kundenzahlen bei CSX dürften einen Schub erfahren. Denn die Credit Suisse plant laut Gottstein, dass Kunden, die das bisherige Angebot für junge Menschen namens Viva primär digital nutzen, in den kommenden Monaten auf CSX Young übergeführt werden sollen.
Das Viva-Angebot werde zwar nicht eingestellt, aber nicht mehr aktiv beworben, heisst es. Bezüglich Bedingungen soll die Überführung auf CSX Young keine Verschlechterung bringen, denn auch bei CSX Young sind Bargeldbezüge gratis – wie schon bei Viva.
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