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CS verdient 22 Prozent weniger
Credit Suisse schreibt im vierten Quartal Verlust

Credit Suisse schreibt wegen Rechtsfällen und hohem Abschreiber Quartalsverlust (Archivbild)
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Die Grossbank Credit Suisse ist wegen umfangreicher Kosten für Rechtsfälle und einem hohen Abschreiber im vierten Quartal wie vorangekündigt in die roten Zahlen gerutscht. Für das Gesamtjahr 2020 resultiert nun ein deutlich tieferer Gewinn als noch im Vorjahr.

Der Verlust im vierten Quartal belief sich auf 353 Millionen Franken gegenüber einem Gewinn von 852 Millionen im Jahr davor, wie die CS am Donnerstag mitteilte. Für Rechtsfälle rund um das Geschäft mit US-Wohnbauhypotheken aus der Zeit der Finanzkrise bildete die CS Rückstellungen von 988 Millionen US-Dollar, dazu kam eine Wertberichtigung auf die CS-Beteiligung am US-Hedgefonds York Capital Management in Höhe von 414 Millionen US-Dollar. Auch das Ergebnis vor Steuern fiel im Quartal mit -88 Millionen Franken negativ aus.

Für das Gesamtjahr 2020 resultierte nun noch ein um 22 Prozent tieferer Reingewinn von 2,7 Milliarden Franken nach einem Überschuss von 3,4 Milliarden im Jahr davor. Die CS-Aktionäre erhalten dennoch eine höhere Dividende von 0,2926 Franken pro Aktie nach 0,2776 Franken.

Der Nettoertrag lag Schlussquartal mit 5,2 Milliarden Franken um rund 16 Prozent tiefer als im gleichen Vorjahreszeitraum, damals waren allerdings umfangreiche Sondererträge angefallen. Mit den Zahlen hat die Grossbank insgesamt etwas besser abgeschnitten als von den Analysten erwartet.

Probleme im Kerngeschäft

Auffällig ist, dass bei der Credit Suisse im Unterschied zur UBS in der Internationalen Vermögensverwaltung die Einnahmen sinken – auch im Gesamtjahr. Finanzchef David Mathers erklärt den Rückgang im Vermögensverwaltungsgeschäft primär mit Wechselkurseffekten; CS bucht ihre Zahlen in Franken, nicht wie die UBS in Dollar. Und der Franken hat zum Dollar aufgewertet.

Doch selbst in Dollar gerechnet sinken in der Sparte Internationale Vermögensverwaltung die Einnahmen um rund 200 Millionen Dollar auf 5,3 Milliarden Dollar. Der Grund hierfür liegt in der Vermögensverwaltung für Profi-Kunden, dem so genannten Asset Management, wo die Einnahmen zurück gingen. Aber auch Geschäft mit vermögenden Privatkunden stagnierten die Umsätze de facto.

Dabei weisst die Sparte durchaus einen ansehnlichen Strom an Neugeldern aus, im vergangenen Jahr waren es in Dollar gerechnet 18 Milliarden. Trotz dieses Wachstums der verwalteten Vermögen kann die Grossbank in ihrem Kerngeschäft aber nicht die Einnahmen steigern, was bedenklich scheint.

Angesichts der wenig berauschenden Zahlen kündigte Mathers bereits an, dass für das abgelaufene Jahr die Banker weniger verdienen sollen: «Wir haben entschieden, den Bonuspool um sieben Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu verringern», kündigte er in einer Telefonkonferenz an.

SDA/ali