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Coronavirus in der Schweiz
+++ Berset: Keine zusätzlichen Regeln für Ostern +++ Corona-Taggelder müssen versteuert werden

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bundesrat hat per Notrecht Massnahmen für die Bevölkerung verordnet. Diese gelten seit 17. März und bis mindestens 19. April.
  • Die Regierung hat milliardenschwere Hilfspakete für die Wirtschaft geschnürt.
  • Gruppen von mehr als fünf Personen sind verboten und werden durch die Polizei gebüsst.

Wann und wie stark die Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.

Koch: «Schlimmste Prognosen nicht eingetreten»

Ob die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wirken, ist offen. Eine Erfolgsmeldung gibt es doch. «Die schlimmsten Prognosen, die wir von ein paar Wochen gemacht haben, sind nicht eingetreten», sagte Daniel Koch vom BAG.

Weiter liess sich der Experte des Bundes am Samstag vor den Bundeshausmedien nicht in die Karten blicken. «Es ist noch etwas zu früh für eine Schlussfolgerung», sagte Koch. Dafür lägen noch nicht genügend Zahlen vor. Das habe eine Studie von Epidemiologen bestätigt.

Laut Koch müssen derzeit 280 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung künstlich beatmet werden. Das seien 280 Menschen, die um ihr Leben kämpften und hunderte Pflegende, die sich um sie kümmerten.

«Das ist für die Schweiz enorm viel», stellte Koch fest. Allerdings sei keine Intensivpflegestation voll ausgelastet, es könnten noch mehr Erkrankte künstlich beatmet werden. Er hoffe aber sehr, dass sich die Bevölkerung weiterhin diszipliniert verhalte.

In der Schweiz sind mittlerweile 13’213 Fälle von Covid-19-Erkrankungen registriert, 1052 mehr als am Vortag. Das teilte das BAG am Samstag mit. Betroffen sind alle Kantone der Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein.

Bisher verstarben 235 Personen im Zusammenhang mit Covid-19, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Grundlage sind die Zahlen, die das BAG bis zum Samstagmorgen von Ärzten und Labors erhalten hat.

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Daher können die Daten von den Fallzahlen abweichen, die in den Kantonen kommuniziert werden, schreibt das BAG. Gemäss den von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von den Kantonen bis am Mittag von den Kantonen bezogenen Zahlen sind bisher 252 Menschen gestorben.

Bisher wurden ungefähr 106'000 Personen in der Schweiz auf das neue Virus getestet. Bei 12 Prozent, also bei etwa jeder achten Person, war das Resultat positiv. Die höchste Inzidenz, nämlich rund 485 Fälle auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner, hat der Kanton Tessin.

Von den bisher im Zusammenhang mit Covid-19 registrierten Verstorbenen waren 141 Männer und 94 Frauen. Sie waren zwischen 32 bis 100 Jahre alt; der Median lag bei 83 Jahren. Das bedeutet, dass die Hälfte der Verstorbenen unter 83-jährig und die Hälfte über 83-jährig ist.

Tessin kann Betriebe bis 5. April schliessen

Der Kanton Tessin hat vom Bundesrat am Samstag rückwirkend die Ermächtigung erhalten, wegen des grassierenden Coronavirus für bestimmte Branchen Betriebsschliessungen oder -einschränkungen anzuordnen. Die Sperrungen führt der Kanton nun bis zum 5. April weiter.

Am Samstag sagte der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta vor den Medien in Bellinzona, nach dem Bundesratsentscheid setze der Kanton die Schliessungen von Geschäften, Baustellen und Industriebetrieben vorerst bis zum 5. April fort

Einzig Lebensmittelläden, Apotheken, Drogerien, Banken, Tankstellen kleinere Hotels und die Post dürfen öffnen. Auch die Verordnung, dass über 65-Jährige zuhause bleiben müssen, bleibt bis 5. April in Kraft. Der Notstand bleibt gemäss Vitta bis am 19. April bestehen.

Die Tessiner Regierung habe am Morgen mit Gesundheitsminister Alain Berset gesprochen. Dieser habe den am Freitag nachträglich vom Bundesrat legalisierten Tessiner Massnahmen zugestimmt. Die Kurzarbeitsentschädigung sie dem Tessin vom Bundesrat garantiert worden.

Norman Gobbi, Chef der Direktion des Innern, appellierte an Touristen aus der Deutschschweiz, auf eine Osterreise in den Südkanton zu verzichten. Herrsche einmal wieder Normalzustand, seien sie indessen herzlich willkommen.

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Bundesratssprecher André Simonazzi teilte am Samstagmorgen via Twitter mit, die Ermächtigung zu Sondermassnahmen im Kanton Tessin gelte rückwirkend ab dem 20. März. Das Tessin hatte am vergangenen Wochenende die vorübergehende Schliessung aller Betriebe verfügt und diese gegen Bundesrecht verstossende Sperre trotz einer Rüge aus Bern aufrecht erhalten.

Am Freitag legalisierte der Bundesrat die Schliessungen mit einer Verordnungsänderung nachträglich. Neu können Kantone ein Gesuch stellen für Massnahmen, die weiter gehen als jene auf Landesebene. Sie müssen dafür Bedingungen erfüllen.

Der Bundesrat nehme zur Kenntnis, «dass die epidemiologische Situation im Tessin eine besondere Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung darstellt», twitterte Simonazzi. Die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen und die Versorgung der Gesundheitseinrichtungen seien gewährleistet.

Berset: Krise bis mindestens Mitte Mai

Gesundheitsminister Alain Berset erwartet, dass die Corona-Krise in der Schweiz nicht vor Mitte Mai zu Ende sein wird. Es sei verfehlt, zu denken, dass die epidemische Welle die Schweiz treffe, aber dann vorbeigehen und verschwinden werde, sagte Berset in einem Zeitungsinterview.

Spezialisten sagten, dass das neuartige Coronavirus bleiben werde, hielt Berset im am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung «La Liberté» und deren Partnerzeitungen fest. «Man muss ihnen zuhören.» Nötig sei, eine Impfung zu entwickeln. Das brauche aber Zeit.

Je mehr Zeit vergehe, desto mehr wisse man, wie dem Virus zu begegnen sei, fuhr Berset fort. Er erinnerte an die vom Bund empfohlenen Hygienemassnahmen, wie regelmässiges Händewaschen und Abstand halten.

Berset schloss eine Ausgangssperre nach dem Vorbild von Italien oder Frankreich nicht aus für den Fall, dass sich die Lage verschlechtern sollte. «Das ist eine sehr harte Massnahme.» Eine Ausgangssperre habe die Schweiz nie ausgeschlossen, sagte er. Wichtig sei, dass die derzeitigen Massnahmen eingehalten würden.

Reaktion aus Frankreich

Der Entscheid des Bundesrates, keine Ausgangssperre anzuordnen, hat namentlich im Nachbarland Frankreich Reaktionen ausgelöst. Loïc Hervé, ein Politiker aus der französischen Haute-Savoie, hat deswegen die für europäische Angelegenheiten zuständige Staatssekretärin kontaktiert.

Das Thema werde bilateral besprochen, sagte Hervé im Interview mit der Zeitung «Le Temps». Er habe den Eindruck, dass das, was Frankreich gegen das Virus unternehme, nichts nütze, wenn das Nachbarland nicht mitziehe.

Zehntausende von Grenzgängern aus Frankreich wurden täglich in die Schweiz zur Arbeit fahren. Da brauche es ein kohärentes Vorgehen. Der Kanton Genf teile 95 Prozent seiner Grenzen mit Frankreich und sei sozusagen eine Enklave in Frankreich.

Swiss reagiert auf Kritik

«Erstattungen bleiben für unsere Kunden selbstverständlich auch weiterhin möglich, wir halten uns hier an das geltende Recht», wird die Swiss im «Blick» zitiert – dies, nachdem es Anfang Woche Aufruhr gab, um offenbar nicht rückerstattbare Tickets von annullierten Flügen.

Zudem, so die Airline, könnten alle bis zum 19. April gebuchten Flüge mit einem Abflugdatum bis zum 30. April 2021 kostenfrei umgebucht werden – egal, welcher Buchungstarif gewählt wurde. Die Umbuchung müsse bis Ende August erfolgen.

Eine Maschine der Swiss am Flughafen Zürich

Die Mehrheit der Swiss-Flotte ist derzeit am Boden. (Keystone/23. März 2020)

Man solle aber Verständnis haben, so die Swiss, wenn der die Erstattung von Tickets mehr Zeit in Anspruch nehme als üblich. Dies habe mit der derzeitigen hohen Anzahl an Anfragen zu tun.

Tessin begrüsst Bundesrats-Entscheid

Die Tessiner Regierung hat am Freitag den vom Bundesrat getroffenen Entscheid begrüsst, die Schliessung von Baustellen und Betrieben mit einer Verordnungsänderung nachträglich zu legalisieren. Sie hat eine entsprechende «Regierungsresolution» nach Bern gesandt, die am Montag in Kraft treten soll.

Der Wortlaut der Tessiner Resolution soll am Samstag veröffentlicht werden, zuvor müsse der Bundesrat grünes Licht geben, erklärte Regierungspräsident Christian Vitta an einer Video-Medienkonferenz. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Landesregierung die Massnahmen bewilligen werde, die notwendig seien, um die Tessiner Bevölkerung zu schützen.

Plattform gegen Fachkräftemangel

Im Schweizer Gesundheitswesen werden momentan zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie dringend medizinische Fachkräfte gesucht. Die nationale Online-Plattform Care Now Plattform hilft bei der schweizweiten Verteilung von Freiwilligen.

Mit dem Ziel, Gesundheitsinstitutionen die Suche nach geeignetem Personal zu erleichtern, wurde Care Now am 18. März gegründet, wie es in einer Medienmitteilung vom Freitag heisst. Dies gemeinsam vom Verband der Schweizer Medizinstudierenden (swimsa), dem Verband der Schweizer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (vsao) mit Unterstützung der Schweizer Fachärztevereinigung (FMH), des Schweizerischen Verbandes der Medizinischen Paraxisfachpersonen (SVA) und personeller Hilfe des Projektteams Humanmedizin der ETH Zürich.

Die Plattform richtet sich an sämtliche medizinischen Fachkräfte, welche aktuell ihre Unterstützung anbieten können. Diese können sich auf Care Now selbstständig registrieren, indem sie unter anderem ihre Qualifikationen und Einsatzgebiete eintragen. Die schweizweite Vermittlung übernimmt ein Koordinationsteam der ETH, welches die erfassten Personen genau an die Orte weiterleitet, wo ihr Nutzen am grössten ist und ihre Hilfe am meisten gebraucht wird. So können Fachkräfte rasch ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden.

Post reduziert erlaubte Päckligrösse

Bei der Schweizerischen Post gibt es derzeit alle Hände voll zu tun. Das Unternehmen wird mit Paketsendungen überschwemmt. Dies erklärte Post-Chef Roberto Cirillo in einem Interview mit den den «Zeitungen der CH-Media» vom Freitag.

«Vor zwei Wochen hatten wir bei den Paketen einen Zuwachs von etwa 15 Prozent gegenüber normalen Zeiten», sagte der Manager. Dies habe aber nochmals stark zugenommen. «Mittlerweile transportieren wir gleich viele Pakete wie üblicherweise vor Weihnachten», betonte er. Und am Mittwoch habe die Post sogar ein Volumen verzeichnet, wie sonst nur am Online-Kauftag «Black Friday», hiess es weiter.

Online-Bestellungen sei momentan meist der einzige Weg, um an gewisse Waren zu kommen. Daher sei die Post in der aktuellen Situation mit der Coronavirus-Ausbreitung sehr wichtig. Die Menschen könnten zu Hause bleiben und die Schweiz stehe dennoch nicht still, erklärte Cirillo weiter. Die Post liefere derzeit zudem etwa dreimal so viel Lebensmittel aus wie üblich – deshalb gebe es lange Wartezeiten und ein Ausbau der Kapazitäten sei innerhalb kürzer Zeit ohnehin unrealistisch.

Sondereinsatz am Samstag

Die Post hat aber nach eigenen Angaben auf die neuen Einkaufsgewohnheiten reagiert. So sortieren die Mitarbeitenden in den Paketzentren neu auch am Samstag, was sie sonst nur in der Weihnachtszeit machen. «Wir können aber nur beschränkt mehr Mitarbeitende für die Verarbeitung planen. Denn auch sie sollen sich an die Social Distancing-Vorgaben halten», schrieb die Post am Freitag in einer Mitteilung.

Bereits vergangene Woche habe die Post beim Bundesrat um eine Sonderbewilligung ersucht, auch am Sonntag Lebensmittel zustellen zu dürfen. So sollen gerade Menschen, die zu Risikogruppen gehören, beim Einkaufen weniger exponiert sein. Der Bundesrat habe dies für alle Postdienstleister genehmigt. Die Post könne diese Dienstleistung nun ihren Vertragspartnern auch am Sonntag zur Verfügung stellen.

Grösse von Sperrgutsendungen begrenzt

Auch die Anzahl von Sperrgutsendungen wie Velos, Sofas oder Gartenhäuschen sind laut der Post in den vergangenen Tagen überproportional stark angestiegen.

Diese grossen Pakete seien für einen Mitarbeitenden kaum alleine zu heben, und zu zweit stelle sich die Frage des Social Distancing. Die Konzernleitung habe deshalb entschieden, die erlaubte Grösse für Sperrgutsendungen vorübergehend so zu begrenzen, dass sie von einem einzelnen Mitarbeitenden getragen werden könnten.

Pöstler müssen nur noch liefern, was sie tragen können. (Archivbild) Bild: Samuel Golay/Keystone

Ab kommendem Montag betrage die maximale Länge der einzelnen Seiten neu 150 cm/80 cm/60 cm. Für die Kombination der Seiten gelte ein maximales Gurtmass (2 × Höhe 2 × Breite 1 × längste Seite) von 350 cm. Bisher galt eine maximale Länge von 250 cm und das Gurtmass, also der Umfang über die beiden kleineren Seiten plus die längste Seite, betrug maximal 400 cm. Das Maximalgewicht bleibe unverändert bei 30 Kilogramm, teilte die Post weiter mit.

Bezüglich der Einschränkung von Angeboten sagte der Post-Konzernchef, dass die A-Post nicht mehr in jedem Falle am nächsten Tag zugestellt werden könne. Ausserdem habe man die Öffnungszeiten einiger Filialen reduziert und manche geschlossen, erklärte Cirillo in dem Interview

Halbtax-Kunden gehen leer aus

Viele können derzeit ihre Jahresabonnemente für den ÖV nicht nutzen. Die Branche arbeitet an einer Lösung. Klar ist jetzt schon: Halbtax-Abonnenten gehen leer aus.

Der öffentliche Verkehr verringert unter der Leitung von SBB und Postauto sein Angebot, weil in der Coronavirus-Krise die Passagiere ausbleiben. Die Organisation Alliance Swisspass beschäftigt sich derweil unter Hochdruck mit der Entschädigung von Abonnementskundinnen und -kunden.

Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs möchten Inhabern eines General-, Verbund-, Strecken- und Moduljahresabonnements eine adäquate Entschädigung zukommen lassen, wie Alliance Swisspass am Freitag mitteilte. Dabei strebt die Organisation eine landesweit möglichst einheitliche Lösung an. Diese sollen alle Unternehmen und auch die für den öffentlichen Verkehr zuständigen Behörden mittragen. Derzeit laufen den Angaben zufolge Abstimmungsarbeiten.

Viele können wegen der Corona-Krise ihre Abonnemente gar nicht nutzen. (Archivbild) Bild: Gaetan Bally/Keystone

Die Umsetzung soll für die Kunden so einfach wie möglich sein. Thomas Ammann, Mediensprecher bei Alliance Swisspass, erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die General- und ähnlichen Abonnemente müssten nicht hinterlegt oder zurückgebracht werden. Kundinnen und Kunden sollten einfach zuhause bleiben, sie würden benachrichtigt. Ein Schaden entstehe ihnen nicht.

Inhaberinnen und Inhaber eines Halbtax-Abonnements hingegen gehen leer aus. Sie hätten die Kosten der Ermässigungskarte meist nach kurzer Zeit und wenigen Fahren amortisiert, begründet die Allianz den Entscheid.

Wie Alliance Swisspass weiter mitteilte, sind die Call Center derzeit wegen der vielen Anfragen von Abonnementskunden am Anschlag. Auch gebe es viele physische Kontakte mit Kunden am Schalter. Beides sei indessen für Abonnenten nicht nötig.

Lage bei Schutzmaterial hat sich entspannt

In Deutschland bestehen keine Einschränkungen mehr beim Export von medizinischem Schutzmaterial in die Schweiz, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Die Waren seien unterwegs oder bereits in der Schweiz.

Alle dem Seco bekannten Probleme seien gelöst. «Generell hat sich die Lage entspannt». Vereinzelte Unternehmen hätten Verzögerungen in der Abwicklung der Lieferungen aufgrund von «operationellen Herausforderungen» gemeldet. Das Seco sei regelmässig in Kontakt mit den Unternehmen.

Die Probleme mit den Lieferungen aus Frankreich und Italien sind laut Seco teilweise gelöst. Die durch die französische Beschlagnahmung der Atemschutzmasken blockierten Lieferungen wurden grösstenteils freigegeben.

Mit Blick auf die Importprobleme an der italienischen Grenze sei die Schweizer Botschaft im Gespräch mit den italienischen Behörden. Die meisten Probleme seien bereits gelöst. Die aktuelle Lage führe verständlicherweise auch zu Problemen in den Logistikketten.

Bundesräte in Kontakt mit Amtskollegen

Auf höchster Ebene seien sowohl Bundesrat Guy Parmelin als auch die andern Bundesräte in regelmässigem Kontakt mit ihren Amtskollegen und setzten sich für die restliche Deblockierung ein, schrieb das Seco weiter.

Am vergangenen Freitag hatte Wirtschaftsminister Parmelin einen «Durchbruch» bei der Lieferung von Schutzmaterial aus der EU für die Schweiz verkündet. Nach mehreren Kontakten mit EU-Handelskommissar Phil Hogan habe Brüssel die EU-Länder angewiesen, Exporte von Schutzmaterial in die Schweiz und andere Efta-Staaten nicht mehr zu blockieren.

Personal zieht in einem Schweizer Spital Schutzausrüstung an. (24. März 2020) Bild: Jean-Christophe Bott/Keystone

Mindestens 206 Virus-Tote

Die Zahl der Coronavirus-Erkrankungen in der Schweiz steigt weiter: Das BAG meldete am Freitagmittag 12'161 laborbestätigte Fälle, 1390 mehr als am Vortag. Mindestens 206 Menschen sind inzwischen an der Lungenkrankheit gestorben.


Das ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gestützt auf die Angaben der Kantone. Das BAG registrierte erst 197 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Es stützt sich auf die Meldung von Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzten. Die Fallzahlen könnten daher von jenen abweichen, die von den Kantonen kommuniziert würden, schreibt das BAG.

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Bisher seien in der Schweiz rund 97'012 Tests durchgeführt worden, bei 12 Prozent der Getesteten sei das Resultat positiv ausgefallen, heisst es im am Freitagmittag aktualisierten Situationsbericht zur epidemiologischen Lage. Die Fallzahlen würden kontinuierlich zunehmen.

Warten auf den grossen Sturm: Eine erweiterte Notfallabteilung im Kantonsspital Baselland in Binningen. (Keystone/26. März 2020)

Notrecht: Kantone wollen Spielraum bewahren

Mit der Ausrufung der ausserordentlichen Lage hat der Bundesrat die Kontrolle übernommen. Die Kantone wollen sich auch unter diesem Notstandsregime einen gewissen Spielraum erhalten.


Grundsätzlich stellen sie sich hinter die Landesregierung und deren Strategie, wie die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) nach ihrer Plenarversammlung vom Freitag in einer Mitteilung schreibt. Die Kantonsvertreter anerkennen auch die Kompetenzverteilung, wonach der Bundesrat die Vorschriften und Anordnungen erlässt und die Kantone für die Umsetzung verantwortlich sind.


Die ausserordentliche Lage wirkte sich aber auf zahlreiche gesellschaftliche und wirtschaftliche Gegebenheiten aus, sodass eine detaillierte Rechtsetzung auf Bundesebene weder sinnvoll noch notwendig sei, schreibt die KdK. Daraus ergäben sich gewisse Spielräume, in denen regionale Besonderheiten berücksichtigt und unterschiedliche Lösungen ermöglicht werden sollen.

Das Urner Rathaus in Altdorf: Kantone wollen trotz Krise Föderalismus spielen lassen. (Keystone/8. März 2020)

Nach Ansicht der KdK «ergänzt sich die in einer ausserordentlichen Lage notwendige Zentralisierung von Kompetenzen mit den Vorteilen des Föderalismus». In den meisten Fällen funktionierte das bisher gut. Ein offener Konflikt hat sich aus dem Entscheid des Kantons Tessin ergeben, Baustellen und Industriebetriebe zu schliessen. Nach Ansicht des Bundes ist das rechtswidrig.


Zufrieden sind die Kantonsregierungen mit der Disziplin der Bevölkerung. Rückmeldungen der kantonalen Polizeikorps zeigten, dass sich die Bevölkerung grossmehrheitlich an die Beschränkungen und an das Abstandhalten im öffentlichen Raum halte. Die KdK zeigte sich auch beeindruckt von den vielen privaten Initiativen und Hilfsangeboten. Dies alles verdeutliche den Wert handlungsfähiger lokaler Gemeinwesen und zeige, dass ein föderales System auch in einer Krisensituation eine stabile Basis bilde.

Umfrage: Jedes 6. KMU fürchtet den Konkurs

Die Coronakrise trifft vor allem die KMU und damit das Mark der Schweizer Wirtschaft hart. Mehr als die Hälfte der kleinen und mittleren Firmen rechnete vor einer Woche damit, in den kommenden Monaten in finanzielle Not zu geraten. Und jedes sechste KMU hielt den Konkurs für wahrscheinlich, wie eine am Freitag publizierte Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt.

Am stärksten sei die Sorge vor dem Gang in den Konkurs in der Branche «Wirtschaftliche Dienstleistungen» sowie in der Maschinen- und Elektroindustrie, heisst es im Communiqué der ZHAW weiter. Allerdings wurde die Umfrage bei 155 KMU online vom 19. bis 21. März durchgeführt, also noch bevor der Bundesrat am 25. März detailliert aufgezeigt hat, wie er den KMU finanziell unter die Arme greifen will.


Die KMU würden besonders unter der nachgebenden Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen leiden, heisst es in der Studie weiter. Zudem verschlechtere sich die Liquidität der Firmen markant. Ein weiteres Problem für die KMU sei die abnehmende Verfügbarkeit von Rohstoffen und Halbfabrikaten.

Geschäftsgang sehr negativ

Daher rechneten mehr als drei Viertel der vor allem im Kanton Zürich befragten KMU mit einer negativen oder sehr negativen Geschäftsentwicklung. Jedes sechste Unternehmen hat bereits Kurzarbeit eingeführt und weitere rund 40 Prozent halten es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass sie dies in den kommenden 12 Monaten tun werden.


Die Resultate stellten eine Momentaufnahme in der sich rasch verändernden Situation dar, macht die ZHAW klar. Dies sei eine erste Erhebung im Rahmen des «ZHAW Coronavirus-KMU-Panel», in regelmässigen Abständen würden weitere Umfragen folgen. Darin werde die ZHAW auch weitere Teile der Deutschschweiz berücksichtigen.

Leere Beizen: Das Virus trifft gewisse Branchen besonders hart. (Keystone/20. März 2020)

Militär hilft bei der Grenzsicherung mit

Das wegen der Covid-19-Pandemie verschärfte Grenzregime fordert das Zollpersonal. Darum helfen Militärpolizisten und ein Milizbataillon an den Grenzen aus. Ihr Einsatz startete am Freitag und ist bis Ende Juni befristet.


Die Unterstützung dient der «längeren Durchhaltefähigkeit» ihres Personals, wie die eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mitteilte. Die EZV kann die verschärften Kontrollen an der Grenze und im Hinterland mit ihrem Personal nicht über längere Zeit aufrechterhalten.


Deshalb beantragten das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) und das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) die Unterstützung durch die Armee. Diese erfolgt im Rahmen des vom Bundesrat beschlossenen Einsatzes von bis zu 8000 Wehrleuten. So helfen 50 Berufsleute von der Militärpolizei und ein Milizbataillon entlang der Grenze aus.


Die Armeeangehörigen arbeiten in verschiedenen Bereichen. Darunter fallen etwa Sicherungsaufgaben beim Personenverkehr, Unterstützung bei der Verkehrsregelung sowie die Überwachung von Grenzübergängen und Geländeabschnitten. Das Militärpersonal vollzieht seinen Dienst bewaffnet.


Speziell geschult

Die Armeeangehörigen wurden vorgängig für ihre Aufgaben ausgebildet. Die Schulung umfasste den Angaben der EZV gemäss unter anderem klar definierte Einsatz- und Verhaltensregeln und detailliert festgelegte Kompetenzen. Den Anordnungen des eingesetzten Militärs ist Folge zu leisten. Widerhandlungen können mit Ordnungsbussen oder in einem Strafverfahren geahndet werden.

Im Einsatz: Angehörige der Militärpolizei bewachen den Eingang des Gotthard-Tunnels. (Keystone/2019)

Der Bundesrat hatte das Regime an den Grenzen zu den Nachbarländern in den vergangenen Wochen schrittweise verschärft. Er führte Grenzkontrollen ein und beschränkte die Einreise. Die EZV schloss kleinere Grenzübergänge und leitete den den Grenzverkehr auf grössere Übergänge.


Die Einreise aus Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich ist nur noch Schweizerinnen und Schweizern, Personen mit Aufenthaltsbewilligung sowie Personen, die aus beruflichen Gründen in die Schweiz reisen müssen, erlaubt. Der der Transit- und der Warenverkehr sind nicht eingeschränkt .

Import von Schutzmasken zollfrei

Schutzbekleidung und Schutzmaterial im Kampf gegen das Coronavirus sind in diesen Tagen knapp. Nun hat der Bund Importe von Hygienemasken, Einweghandschuhe, Schutzkittel und dergleichen von Zollgebühren befreit.


Das teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Freitag mit. Die Ausnahme gilt demnach bis auf weiteres für Material, das für die Kantone und den Bund bestimmt ist.


Werden Waren über einen Importeur eingeführt, braucht es eine Bestätigung einer kantonalen oder Bundesstelle, woraus hervorgeht, dass die Waren für einen Kanton oder den Bund bestimmt sind. Die Mehrwertsteuer ist laut der EZV in jedem Fall geschuldet.

Dringend benötigt: Ankunft von Schutzmasken mit Filter in einer Tessiner Apotheke. (Keystone/9. März 2020)

Die Schweizer Behörden kämpfen seit Wochen um die Freigabe von Lieferungen mit Schutzausrüstung, die in den Nachbarländern blockiert sind. Die EU hat diese zwar angewiesen, die Sendungen freizugeben. Trotzdem sind nach wie vor Lieferungen mit dringend benötigter Schutzausrüstung in Frankreich und Deutschland blockiert.


Medizinische Schutzausrüstung darf seit Donnerstag nur noch mit Bewilligung aus der Schweiz ausgeführt werden. Das hat der Bundesrat beschlossen. Eine Ausnahme gilt für EU- und Efta-Staaten – sofern diese Gegenrecht gewähren.

St. Galler Polizei kontrolliert Erotiksalons

Die St. Galler Kantonspolizei kontrolliert weiter, ob die vom Bundesrat wegen der Corona-Pandemie erlassenen Beschränkungen eingehalten werden. In der Nacht auf Freitag waren Erotiksalons ein Ziel der Patrouillen.


In den kontrollierten Betrieben seien nirgends Verfehlungen festgestellt worden, schreibt die Kantonspolizei St. Gallen in ihrer Mitteilung.


In der Zeit zwischen Donnerstag- und Freitagmorgen sei die Kantonspolizei St. Gallen mit insgesamt 18 Fällen mit Bezug zum Coronavirus beschäftigt gewesen. Besorgte Bürger hätten um eine Kontrolle eines Take-aways bezüglich Hygienevorschriften gebeten. «Diese wurden jedoch vorbildlich eingehalten», schreibt die Polizei. Bei einem Restaurant musste interveniert werden, weil Personen dort ihr Essen verzehrten. Zudem wurde ein Strassen-Verkaufsstand geschlossen, bei dem nicht lebensnotwendige Dinge zum Verkauf angeboten wurden.

25 Strafanzeigen und 206 Bussen im Wallis

Seit den von Bund und Kanton beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie sind im Wallis 25 Strafanzeigen eingereicht und 206 Bussen verhängt worden. Die Strafen betreffen Unternehmen und Privatpersonen.


Die überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger halte sich an die Anweisungen der Behörden, teilte die Kantonspolizei Wallis am Freitag mit. Einige Personen hätten aber bestraft werden müssen.


Die Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft betreffen hauptsächlich Unternehmen und öffentliche Betriebe. Die Bussen wurden gegen Personen verhängt, welche die sozialen Distanzen nicht eingehalten oder Versammlungsverbot von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum missachtet hatten.


Die Polizei habe ihre Patrouillen mit einer «noch nie dagewesenen Dichte» im ganzen Kanton eingesetzt, heisst es im Communiqué weiter. Diese verstärkten Kontrollen würden so lange beibehalten, wie es die Situation erfordere.

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CS rechnet mit BIP-Rückgang 2020

Die Ökonomen der Grossbank Credit Suisse senken ihr Konjunkturprognose für die Schweiz im laufenden Jahr. Sie erwarten nun für 2020, dass sich das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 1,0 Prozent schrumpfen wird, wie sie gegenüber AWP erklärten. Bisher lautete die Prognose auf -0,5 Prozent.


Die Revision sei allerdings rein technischer Natur, heisst es. Sie habe damit zu tun, dass die Olympischen Spiele und die Fussball-EM verschoben worden seien und damit die entsprechenden Lizenzeinnahmen nicht in diesem Jahr anfielen. Entsprechend sei die Prognose für 2021, wann diese Grossanlässe nun stattfinden sollen, auf 2,5 von 2,0 Prozent erhöht worden.

Fast menschenleerer Paradeplatz in Zürich: Blick auf die Grossbanken UBS und Credit Suisse (r.). (Reuters/17. März 2020)

Schweizer bleiben zu Hause

Auswertungen von Handydaten zeigen, dass sich die Schweizer Bevölkerung grundsätzlich an die Vorgaben des Bundesrats, die Bewegung einzuschränken, hält.
Eine anonymisierte und allgemeine Datenanalyse
hatte bereits vergangene Woche Gesundheitsminister Alain Berset in Auftrag gegeben: Dafür wurden die Daten vom Telekomanbieter Swisscom zur Verfügung gestellt. Sie meldet dem Bund, wo sich Menschenansammlungen im öffentlichen Raum gebildet haben. Laut Swisscom-Sprecher Christoph Neuhaus signalisiert das Unternehmen dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Orte, in denen sich zwanzig oder mehr Handys auf einer Fläche von hundert mal hundert Meter befinden. Erste Ergebnisse bestätigten, dass sich die Bevölkerung diszipliniert verhalte, sagte Berset am Mittwoch. Die Empfehlungen des Bundes würden eingehalten. «Das Wichtigste ist, dass das so bleibt.»

Eine weitere Studie des Statistischen Amtes des Kantons Zürich und der ETH beweist ebenfalls, dass sich die Schweizer seit der Ankündigung des Lockdowns am 16. März bedeutend weniger bewegen. Die Studie, durchgeführt vom Marktforschungsunternehmen Intervista, beruht auf den Handy-Bewegungsdaten von rund 2'500 Freiwilligen im Alter von 15 bis 79 Jahren. Deren Wege werden im Rahmen eines Panels kontinuierlich getrackt, anonymisiert und anschliessend analysiert. Im Fokus stehen dabei die täglich zurückgelegten Distanzen sowie die Bewegungsradien der Menschen.

Die Grafiken, die das kantonale Amt auf seiner Website veröffentlicht, zeigen, wie sich das Mobilitätsverhalten der Schweizer seit dem Lockdowns zu einer deutlichen Abwärtskurve entwickelte:

Diese Grafik zeigt, wie jüngere und ältere Menschen unterwegs sind: Anhand der Kurve wird klar, dass sich zwar alle Altersgruppen an die Vorgaben des Bundesrates halten, Menschen ab 65 Jahren allerdings noch genauer.

Die zurückgelegte Distanzen, unterschieden nach Geschlecht: Frauen sind disziplinierter als Männer.

Eine weitere Grafik unterscheidet zwischen städtischen und ländlichen Bevölkerungsgruppen: Im Vergleich zu den Wochen vor dem Lockdown folgen Menschen auf dem Land die Anweisungen des Bundesrates etwas genauer.

Boom von Sendungen bei der Post

Bei der Schweizerischen Post gibt es derzeit alle Hände voll zu tun. Das Unternehmen wird mit Paketsendungen überschwemmt. Dies erklärte Post-Chef Roberto Cirillo in einem Interview mit den den «Zeitungen der CH-Media» vom Freitag.

«Vor zwei Wochen hatten wir bei den Paketen einen Zuwachs von etwa 15 Prozent gegenüber normalen Zeiten», sagte der Manager. Dies habe aber nochmals stark zugenommen. «Mittlerweile transportieren wir gleich viele Pakete wie üblicherweise vor Weihnachten», betonte er. Und am Mittwoch habe die Post sogar ein Volumen verzeichnet, wie sonst nur am Online-Kauftag «Black Friday», hiess es weiter.

Grosse Volumen: Ein Fahrer der Post verteilt Pakete in Bern. (Keystone/20. März 2020)

Online-Bestellungen sei momentan meist der einzige Weg, um an gewisse Waren zu kommen. Daher sei die Post in der aktuellen Situation mit der Coronavirus-Ausbreitung sehr wichtig. Die Menschen könnten zu Hause bleiben und die Schweiz stehe dennoch nicht still, erklärte Cirillo weiter. Die Post liefere derzeit zudem etwa dreimal so viel Lebensmittel aus wie üblich - deshalb gebe es lange Wartezeiten und ein Ausbau der Kapazitäten sei innerhalb kürzer Zeit ohnehin unrealistisch.


Bezüglich der Einschränkung von Angeboten sagte der Post-Konzernchef, dass die A-Post nicht mehr in jedem Falle am nächsten Tag zugestellt werden könne. Ausserdem habe man die Öffnungszeiten einiger Filialen reduziert und manche geschlossen, erklärte Cirillo in dem Interview.

red/sda/reuters