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Coronavirus in der Schweiz
+++ Berset: Keine zusätzlichen Regeln für Ostern +++ Corona-Taggelder müssen versteuert werden

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bundesrat hat per Notrecht Massnahmen für die Bevölkerung verordnet. Diese gelten seit 17. März und bis mindestens 19. April.
  • Die Regierung hat milliardenschwere Hilfspakete für die Wirtschaft geschnürt.
  • Gruppen von mehr als fünf Personen sind verboten und werden durch die Polizei gebüsst.

Wann und wie stark die Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.

Berset äussert sich zu SVP-Forderungen

Bundesrat Alain Berset hat bei einem Besuch in Luzern die Bedeutung der Kantone im Kampf gegen das Coronavirus betont. Eine ausserordentliche Lage bedeute nicht Zentralismus, es brauche die Innovationskraft in den Kantonen. Von einer Maskenpflicht sieht der Bund ab.

Gesundheitsminister Berset besuchte am Dienstagnachmittag auf der Luzerner Allmend das Drive-in-Testcenter, das seit vergangenem Mittwoch in Betrieb ist. Dort können sich mutmassliche Coronainfizierte mit ärztlicher Empfehlung auf das Virus testen lassen, ohne das Auto verlassen zu müssen.

Berset, der gemäss eigenen Angaben kurzfristig in die Zentralschweiz gereist war, zeigte sich von der Luzerner Lösung beeindruckt. Mit dieser könne Material gespart und das Spital entlastet werden. Er nannte das System ein «positives Beispiel für die Anpassungsmöglichkeit» hierzulande.

Im Drive-in testen Spitex-Mitarbeitende 15 bis 20 Personen pro Tag. Laut dem Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf werden in Luzern in insgesamt täglich rund 100 Tests vorgenommen. Gemäss Angaben der Gesundheitsdirektion sind Tests in einer Hausarztpraxis viel aufwändiger.

Föderalismus funktioniert

Dort gelte es, Kontakt mit anderen Patienten oder ungeschütztem Personal zu vermeiden. Für jeden einzelnen Test müsse sich der Hausarzt mit Schutzkleidung einkleiden und diese anschliessend wieder entsorgen. Arztpraxen können und sollen aber weiterhin testen.

Eine Empfehlung für das Drive-in-System an andere Kantone gab der Bund nicht ab. Daniel Koch vom BAG sagte, es gelte auf die unterschiedlichen Gegebenheiten in den einzelnen Kantonen Rücksicht zu nehmen. Bundesrat Berset betonte, die Vielfalt der Lösungen, die in den Kantonen bei der Bewältigung der Coronakrise gefunden werde, sei eine grosse Eigenschaft der Schweiz.

Besuchte das Drive-In-Testzentrum in Luzern: Innenminister Alain Berset. (31. März 2020) Bild: Peter Klaunzer/Keystone

Berset betonte auch, dass der Bund auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kantonen angewiesen sei. Eine ausserordentliche Lage bedeute nicht Zentralismus, sondern rasche Entscheide des Bundes und eine enge Zusammenarbeit mit den Kantonen. Der Föderalismus und die Solidarität in der Schweiz funktionierten.

Maskenpflicht und verstärkter Grenzschutz

Angesprochen auf Forderungen nach Lockerungen der Einschränkungen nach dem 19. April, die die SVP am Dienstag publizierte, sagte Berset, es sei absolut verfrüht, heute eine zeitliche Prognose zu stellen. Dem Ruf nach einer allgemeinen Maskenpflicht erteilte Koch eine Absage, zumal es nicht erwiesen sei, dass dies im Kampf gegen das Virus etwas bringe. «Es wäre die Maske überschätzt», sagte Koch.

Berset äusserte sich auch zu mehr Grenzschutz sowie einer Isolation der besonders gefährdeten Gruppe, wie es die SVP vorbrachte. Den Grenzverkehr könne man kaum noch mehr reduzieren. Und die bestehenden Einschränkungen für die Menschen im Land seien schon sehr schmerzlich, es bestünden bereits sehr ungewöhnliche Verbote. Es sei besser, man habe Massnahmen die akzeptiert seien

Im Moment habe man die Lage nicht so schlecht im Griff, sagte der Bundesrat. «Wir müssen Ausdauer zeigen», appellierte er. Er sehe, dass man mit dem frühlingshaften Wetter Lust habe, sich draussen zu versammeln. Das gelte es aber zu unterlassen, forderte Berset: «Die nächsten Tage und Wochen machen uns Sorgen.»

Armee sagt bis Ende Juni WK ab

Die Schweizer Armee sagt sämtliche Wiederholungskurse bis Ende Juni ab. Ausgeschlossen seien jene WK, welche «unmittelbar der Bewältigung» der Coronakrise dienten, sagte der stellvertretende Armeechef, Aldo Schellenberg, am Dienstag am Grenzübergang Boncourt JU.

Es fänden deshalb nur noch diejenigen Wiederholungskurse statt, die zur Unterstützung des Gesundheitswesens und der zivilen Behörden an der Grenze, zum Botschaftsschutz, der Polizei oder der Zollverwaltung eingesetzt würden.

Das Motto sei jetzt: «Reduce to the Max», sagte Schellenberg. Das bedeute keine unnötigen Wiederholungskurse, schonender Einsatz der Ressourcen, Schonung der Logistik aber auch der Schweizer Wirtschaft.

Soldaten beim Training in Biere. Bild: Keystone

SVP verlangt Kursänderung des Bundes

Isolierung von Risikopersonen, Tragpflicht von Schutzmasken, strenge Einreisekontrollen: Die SVP fordert den Bund auf, seine Strategie zur Bekämpfung des Coronavirus ab Mitte April zu ändern. Ansonsten wären die wirtschaftlichen Schäden nur schwer reparierbar.

Die vom Bund via Notrecht bis zum 19. April 2020 getroffenen Massnahmen schützten die gefährdeten Bevölkerungsgruppen, attestiert die SVP in einem am Dienstag veröffentlichten Strategiepapier, das die Fraktion einstimmig verabschiedet hat. Danach brauche es aber einen neuen wirtschafts- und gesundheitspolitischen Weg. Sonst drohten Massenarbeitslosigkeit und Firmenzusammenbrüche.

Die SVP schlägt vor, dass sich besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen bis zur Eindämmung des Virus so weit wie möglich isolieren sollten. Der verstärkte Grenzschutz sei aufrechtzuerhalten. Einwanderer und Einreisende aus Risikogebieten seien ebenso abzuweisen wie Personen, die nicht zweifelsfrei nachweisen könnten, dass sie frei vom Coronavirus seien.

Daneben fordert die SVP die Einführung einer allgemeinen Tragepflicht von Schutzmasken, «wo ein Kontakt zwischen Menschen stattfindet». Die nicht gefährdete Bevölkerung soll so wieder arbeiten dürfen.

Ab sofort müsse der Bund die «Mängel in der Krisenvorsorge» sofort beheben, schreibt die Fraktion weiter. Dies gelte vor allem für die Beschaffung von Schutzmasken und -kleidung, von Tests sowie von Beatmungsgeräten. Dieser Forderung sei höchste Priorität einzuräumen. (sda)

Blocher will Zwangsquarantäne für Schweizer Heimkehrer

SVP-Übervater Christoph Blocher will die Einreisebeschränkungen weiter verschärfen. Wie er heute Mittag an einer Telefonkonferenz erklärte, sollen keine Personen mehr in die Schweiz einreisen dürfen, die nicht nachweislich frei vom Coronavirus sind. Diese Regelung müsse auch für Schweizer gelten, so Blocher. Alle Rückkehrer müssten deshalb in Quarantäne genommen werden. Die Verschärfung der Einreisebedingungen ist Teil eines Corona-Strategiepapiers, das die SVP-Fraktion heute morgen verabschiedet hat.


Der Vorschlag von Alt-Bundesrat Christoph Blocher würde unter anderem die Tausenden Schweizer Touristen treffen, die sich noch immer im Ausland befinden und auf eine Rückholung durch den Bund hoffen. Eine amtlich verordnete Quarantäne gibt es für sie aktuell nicht. Der Bund empfiehlt lediglich, dass beim Vorliegen von Symptomen eine freiwillige Selbstquarantäne von zehn Tagen eingehalten wird. Alle übrigen Rückkehrer werden bei der Einreise lediglich daran erinnert, dass die Verhaltensregeln des Bundesamtes für Gesundheit beachtet werden sollten (Social Distancing, Hände waschen etc.). Christoph Lenz

30'500 Personen wurde die Einreise in die Schweiz verweigert

Die Eidg. Zollverwaltung (EZV) hat seit dem 13. März rund 30'500 Personen die Einreise in die Schweiz verweigert. Seit Anfang letzter Woche seien wegen «Überqueren geschlossener Grenzen» 414 Bussen ausgesprochen worden, sagte EZV-Direktor Christian Bock am Dienstag am Grenzübergang Boncourt JU.

Einige Personen hätten immer noch nicht begriffen, dass sie jetzt besser zu Hause bleiben sollten. Andere meinten, dass die Einschränkungen für sie nicht gälten und versuchten, über die grüne Grenze in die Schweiz zu gelangen. In diesen Situationen sei die EZV nun auf die Unterstützung der Armee angewiesen.

Für Personen, die unter anderem im Gesundheitswesen tätig seien, hätten sie eine sogenannte «Green Lane» eingerichtet. Diese Menschen würden schneller abgefertigt und könnten so «bevorzugt» in die Schweiz einreisen. Auch in Notsituationen könne die Schweizer Grenze immer noch passiert werden: In 3600 Fällen habe die EZV deswegen eine Einreise bewilligt.

Insgesamt sei der Personenverkehr seit Inkrafttreten des Notrechts am 13. März um 70 Prozent zurück gegangen, sagte Bock weiter. Aber auch auf den Warenverkehr habe die Krise Auswirkungen: So habe es 11 Prozent weniger Importe, 20 Prozent weniger Exporte und 13 Prozent weniger Transitbewegungen gegeben.

Appell aus GR und TI an Ferienhaus-Besitzer: bleibt zu Hause

Die Regierungen der Kantone Tessin und Graubünden haben nach einem Treffen in Bellinzona Ferienhaus-Besitzer und Touristen dazu aufgerufen, wegen der Coronavirus-Pandemie zu Hause zu bleiben.

Zweitwohnungsbesitzer sollten insbesondere über Ostern davon absehen, ihre Ferienwohnung zu beziehen. Die Mobilität solle auf ein Minimum beschränkt werden, hiess es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung. Gesundheitsinfrastrukturen in Graubünden und im Tessin sollten nicht zusätzlich belastet werden.

Beim Treffen am Montagabend in Bellinzona, an dem auch Bundesrat Ignazio Cassis zugegen war, sicherten sich Vertreter der beiden Kantonsregierungen gegenseitige Hilfe zu. Bei Bedarf wollen sich Graubünden und Tessin mit Fachpersonal und Intensivbetten aushelfen.

Das Treffen in Bellinzona diente der Koordination bei der Bekämpfung des Coronavirus. Anwesend waren seitens des Kantons Graubünden Regierungspräsident Christian Rathgeb (FDP) und Regierungsrat Peter Peyer (SP). Den Kanton Tessin vertraten Regierungspräsident Christian Vitta (FDP) sowie die Regierungsräte Raffaele de Rosa (CVP) und Norman Gobbi (Lega).

Stadt Schaffhausen verzichtet auf Parkgebühren

Die Stadt Schaffhausen verzichtet bis am 19. April auf die Parkgebühren. Auch Personen, die nicht im Gesundheitswesen oder einem anderen systemrelevanten Beruf arbeiten, dürfen ihr Auto kostenlos abstellen. So erspart sich die Polizei komplizierte Sonderregelungen.

Es gebe derzeit viele engagierte Mitmenschen, teilte der Stadtrat am Dienstag mit. Um die Sache einfacher zu machen und auf komplizierte Sonderregelungen verzichten zu können, zieht die Stadt deshalb bis am 19. April gar keine Gebühren für öffentliche Parkplätze mehr ein.

Die Stadtpolizei schätzt, dass aktuell ohnehin nur rund 15 Prozent der städtischen Parkplätze ausgelastet sind. Durch den Verzicht auf die Erhebung von Parkgebühren entgehen der Stadt rund 28'000 Franken.

Daniel Koch gibt den Stab im BAG weiter

«Delegierter des BAG für Covid-19» ist die offizielle Bezeichnung von Daniel Koch, der auf allen Medienkanälen präsent ist, wenn es um das Coronavirus geht. Am Dienstag gibt er den Stab weiter an Stefan Kuster als Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten.

Koch werde weiterhin als Covid-19- Delegierter das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Coronavirus-Pandemie unterstützen und es in der Öffentlichkeit vertreten, wie das Amt am Dienstag mitteilte.

So kennt ihn die Schweiz: Daniel Koch an einer Medienkonferenz in Bern. (Keystone)

Auf den 30. April werde Koch nach zwölf Jahren an der Spitze der Abteilung Übertragbare Krankheiten des BAG pensioniert. Aufgrund der ausserordentlichen Lage bleibe er dem Bund aber erhalten, so das BAG weiter: Während der Dauer der Coronavirus-Pandemie führe er seine bisherigen Aufgaben in der Bekämpfung dieses Virus weiter.

Koch berät und unterstützt in dieser Rolle Pascal Strupler, den Direktor des BAG, sowie die Task Force des Amts zur Coronavirus-Pandemie. Koch wird das BAG demnach auch weiterhin an den Medienkonferenzen des Bundes vertreten.

Kochs Nachfolger Stefan Kuster verfügt über ein abgeschlossenes Medizinstudium mit Habilitation und einen Doppelfacharzttitel in Allgemeiner Innerer Medizin und in Infektiologie. Er erlangte einen Master in Clinical Epidemiology and Healthcare Research der University of Toronto, den er mit einem Executive MBA ergänzte.

Stefan Kuster tritt Daniel Kochs Nachfolge als Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG an. (Keystone)

Bund richtet Taskforce ein

Der Bund will die Wissenschaft mehr in die Bewältigung der Corona-Pandemie einbinden. Er hat deshalb eine Taskforce eingerichtet, in der die ganze Hochschullandschaft mit Forscherinnen und Forschern vertreten ist.

Das wissenschaftliches Beratungsgremium im Kampf gegen das Coronavirus habe viel Potenzial, sagte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bereits am Montag. Am Dienstag wurden die Details dazu publik.

Geleitet wird die wissenschaftliche Taskforce vom Präsidenten des Nationalen Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), Matthias Egger. Sie soll den Gesamtbundesrat, Innenminister Alain Berset sowie die zuständigen Stellen des Bundes und der Kantone beratend unterstützen.

Die Covid-19-Pandemie stelle die Schweiz vor enorme Herausforderungen im Gesundheitswesen, heisst es in einer Mitteilung. Die Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft könne helfen, «den Ausgang dieser Krise positiv zu beeinflussen, sei es durch Forschung, Bildung oder Wissenstransfer».

Die «Swiss National Covid-19 Taskforce» steht auch kantonalen Behörden für Anfragen und Beratungen zur Verfügung. Die vorgesehenen Arbeiten werden über das reguläre Budget der beteiligten Organisationen finanziert. Wo immer möglich sollen in erster Linie reguläre Förderinstrumente der Forschung und Innovation genutzt werden.

Motorradfahrer sollen auf Ausflüge verzichten

Töfffahrer und Töfffahrerinnen sollen wegen der Coronavirus-Krise keine Ausflüge machen. Die Kantonspolizei Wallis ruft die Motorradfahrer «aufgrund der aussergewöhnlichen Situation» zum Verzicht, Verständnis und Solidarität auf.

Die Polizei richtet sich im Hinblick auf die wärmeren Temperaturen an die Töfffahrer. «Wir bitten darum, während dieser aussergewöhnlichen Lage auf Motorradausflüge zu verzichten», schreibt die Kantonspolizei Wallis in einem Communiqué vom Dienstag. «Wenn das Motorradfahren unumgänglich ist, weisen wir darauf hin, sich auf der Strasse vorsichtig zu verhalten.»

Bereits ein relativ einfacher Sturz mit einem Motorrad könne einen Spitalaufenthalt von mehreren Tagen zur Folge haben. In der gegenwärtigen Situation seien jedoch freie Kapazitäten in den Spitälern absolut notwendig, heisst es im Appell, der auch als Videobotschaft auf der Plattform Youtube aufgeschaltet ist.

TCS registriert fast vier Mal mehr Hilfsgesuche wegen Corona-Krise

Beim Touring Club Schweiz (TCS) laufen derzeit die Telefone heiss. Seit Januar sind bei der ETI-Zentrale rund 20'000 Anrufe im Zusammenhang mit dem Coronavirus eingegangen. Das entspricht einer Zunahme um über 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Ausbruch des Coronavirus hat beim TCS zu dieser Ausnahmesituation geführt und die Hilfegesuche auf ein Rekordniveau hochschnellen lassen, wie der TCS in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt.

In den meisten Fällen habe Soforthilfe durch fachkundige Beratung und Informationen geboten werden können. Am häufigsten unterstützten die TCS-Spezialisten und -Ärzte zur Zeit bei Fragen wegen zur Neige gehenden Medikamentenvorräten beziehungsweise über Alternativen wegen der verlängerten Aufenthalte im Ausland und unsicheren Daten für die Rückkehr in die Schweiz.

Bei 43 Personen seien eine Hospitalisierung oder vertiefte medizinische Abklärungen im Ausland notwendig gewesen. Für «viele Mitglieder und ihre Angehörigen» organisierte der TCS nach eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit dem EDA die Rückreise in die Schweiz.

Aufgrund einer schweren Covid-19-Erkrankung sei auch eine Repatriierung eines TCS-Mitglieds aus Ägypten notwendig gewesen. Diese sei von der Rega im Auftrag des TCS durchgeführt worden. Rund 5400 Fälle verfolgten die Spezialisten der ETI-Plattform derzeit weiter, schreibt der TCS.

Easyjet klopft bei der Schweiz für Staatshilfe an

Der britische Billigflieger Easyjet hofft für sein Schweizer-Geschäft auf Staatshilfe des Bundes. Wegen der Reisebeschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus hat die Fluggesellschaft ihren Flugbetrieb inzwischen ganz eingestellt.

«Als schweizerische Fluggesellschaft mit 1'000 Mitarbeitenden mit lokalen Arbeitsverträgen steht Easyjet Switzerland in Kontakt mit der Taskforce, die für die luftfahrtspezifischen Unterstützungsmassnahmen zuständig ist», sagte ein Sprecher am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Zuvor hatte die «Handelszeitung» berichtet, dass Easyjet beim Bund ein Gesuch für eine Liquiditätsspritze gestellt habe. In dem Bericht wurde die Fluggesellschaft folgendermassen zitiert: «Easyjet Switzerland steht im Kontakt mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco und erwartet, dass die Schweizer Behörde die Airline in dieser schwierigen Zeit durch Notfallmassnahmen unterstützen.»

Der Bund hat eine Taskforce für die Luftfahrt auf die Beine gestellt. Diese prüft unter anderem auch ein Unterstützungsgesuch der Swiss. Laut «Handelszeitung» haben auch weitere Zulieferer von Airlines ein Gesuch gestellt. Vor über einer Woche hatte zudem der Flughafen-Dienstleister Swissport öffentlich verlauten lassen, den Bund um Staatshilfe gebeten zu haben.

Easyjet-Maschinen am Genfer Flughafen. Bild: Keystone

Beratungs- und Schutzangebot für Gewaltbetroffene überlastet

Bereits vor zwei Jahren ist in der Schweiz die Europaratskonvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt in Kraft getreten. Die Corona-Krise zeigt nach Ansicht von Terre des Femmes Schweiz die Dringlichkeit einer umfassenden Umsetzung dieser Verpflichtungen.

Nach wie vor fehlten in der Schweiz Angebot wie zum Beispiel eine 24-Stunden-Beratung oder die Unterstützung für marginalisierte Gewaltbetroffene, schreibt Terre des Femmes Schweiz in einer Mitteilung vom Dienstag. Aktuell spitzten sich diese Versäumnisse drastisch zu, da Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt zunähmen.

Laut Terre des Femmes sind die Beratungs- und Schutzangebote überlastet, nicht immer erreichbar und müssten aufgrund der Empfehlung, zuhause zu bleiben, neue Unterstützungswege aufbauen. Ein zusätzliches Problem seien die grossen Hürden und fehlenden spezialisierten Angebote etwa für alte Menschen, Migrantinnen und Migranten, Geflüchtete und Menschen mit Behinderungen oder Transmenschen.

Ein jederzeit zugängliches professionelles Beratungsangebot sei essenziell für Gewaltbetroffene und genau dieses fehle in der Schweiz, kritisiert Terre des Femmes. Konkret müsse die Beratung mündlich und schriftlich auf verschiedenen Kanälen in möglichst vielen Sprachen durch Psychologinnen, Sozialarbeiter und andere Spezialistinnen durchgeführt werden können.

Mit Verweise auf das deutsche Angebot www.hilfetelefon.de kritisiert Terre des Femmes, dass sich Bund und Kantone bis heute weigern würden, ein solches dringend nötiges Angebot via Telefon, Chat, oder Online zu finanzieren.

Tessin: 15 weitere Tote durch Covid-19

Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden weitere 15 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 129 weitere Personen sind innerhalb eines Tages positiv auf das Virus getestet worden.

Insgesamt wurden bis Dienstagmorgen im Kanton Tessin 2091 Personen positiv auf das Virus getestet. Bisher 120 Menschen verloren ihr Leben.

Ein Feldzelt des Katastrophenschutzes für die Triage am Eingang des Spitals Moncucco in Lugano am Dienstag, 17. März 2020. Bild: Alessandro Crinari (Keystone)

ETH-Professoren fordern dritten Stützungspfeiler für Wirtschaft

Die vom Bundesrat ergriffenen Massnahmen zur Abfederung der Folgen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft reichen nach Ansicht zweier ETH-Professoren nicht aus. Diese fordern, dass auch die Kapitalkosten der Firmen teilweise erstattet werden sollen.

Der Bund unterstützt derzeit mit zwei Pfeilern Firmen, die sich aktuell wegen der Coronavirus-Pandemie in einer prekären Lage befinden: Kurzarbeit und Liquiditätshilfen. Diese Massnahmen seien zwar wichtig, doch würden sie nicht alle Probleme lösen, heisst es in einer Mitteilung der beiden ETH-Wirtschaftsprofessoren Hans Gersbach und Jan-Egbert Sturm vom Dienstag.

Denn den Firmen würden aktuell die Einnahmen fehlen, um etwa für Miete, Pacht oder Kreditzinsen aufzukommen. Müssten sie diese Kapitalkosten allein tragen, würden viele von ihnen den Betrieb aufgeben oder wegen der hohen Schuldenlast nach der Krise nicht genügend investieren können, folgern die beiden Experten.

Rückerstattung über Erhöhung Gewinnsteuer

Basierend auf diesen Überlegungen schlagen die ETH-Professoren daher vor, dass den Firmen die Kapitalkosten bei einem Produktionsausfall teilweise erstattet werden sollen.

Sobald sich die Wirtschaft erholt habe, könne man die Lastenverteilung auch rückwirkend implementieren, schlagen Gersbach und Sturm vor. Etwa durch eine Art «Corona-Zuschlag», das heisst eine vorübergehende Erhöhung der Gewinnsteuer.

«Nach der Pandemie sollten sich alle Firmen im Rahmen ihres wirtschaftlichen Erfolgs an den Kosten der Krisenüberwindung beteiligen. Ein temporärer Corona-Zuschlag auf ihre Gewinne wäre ein faires Instrument dafür», werden Gersbach und Sturm in der Mittelung zitiert.

Circus Knie verschiebt weitere Tourneedaten

Der Circus Knie rechnet damit, dass die Tournee auf rund fünf Monate beschränkt werden muss. Weitere Gastspieltermine in der Ostschweiz müssen verschoben werden, und es braucht eine neue Planung.

Abgesagt oder neu angesetzt seien die Vorstellungen in den folgenden Städten mit Datum bis zum 5. Mai 2020: Rapperswil, Schaffhausen, Frauenfeld, Wil, Winterthur, Buchs SG, Chur, Kreuzlingen, Glarus und St. Gallen, teilte der Circus Knie am Dienstag mit. Die Tickets könnten zurückgegeben werden.

Das Zirkusunternehmen rechnet damit, dass die Tournee auf zirka fünf Monate verkürzt wird. Deshalb müsse die Planung komplett neu ausgearbeitet werden. Sobald der neue Tourneeplan vorliege, werde dieser kommuniziert. Der gesamte Vorverkauf wurde pausiert.

Eidgenossenschaft will mehr Mittel am Geld- und Kapitalmarkt holen

Die Massnahmen des Bundesrates zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus erhöhen den kurzfristigen Finanzierungsbedarf des Bundes. Die zusätzlichen Ausgaben sollen einerseits über die bestehende hohe Liquidität finanziert, andererseits sollen mehr Mittel aufgenommen werden.

Die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) wird daher das ausstehende Volumen an kurzfristigen Geldmarktpapieren im laufenden Jahr erhöhen, wie sie am Dienstag mitteilt. Es soll im laufenden Jahr auf 12 von rund 6 Milliarden Franken steigen.

Der Emissionskalender Eidgenössischer Anleihen bleibe mit einem geplanten Emissionsvolumen von 2,5 Milliarden unverändert. Die EFV verkaufe aber wieder vermehrt noch nicht platzierte Eigentranchen, auch um die Liquidität im Handel mit Eidgenössischen Anleihen zu unterstützen.

Der Bundesrat hat am 20. März 2020 zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus ein umfassendes Massnahmenpaket in der Höhe von 32 Milliarden Franken beschlossen. Mit den bereits am 13. März beschlossenen Massnahmen sollen über 40 Milliarden Franken zur Verfügung stehen, davon 20 Milliarden in Form von Bürgschaften.

Drei Verletzte bei Unfall bei Rückführung von Schweizern aus Peru

Bei einem Busunfall während der Rückführung von Schweizer Reisenden aus Peru sind drei Personen verletzt worden. Die Reisenden waren in einem Buskonvoi von Cusco nach Lima unterwegs, von wo aus sie nach Zürich geflogen werden sollen.

Über den Unfall berichtete die Online-Plattform blick.ch am Dienstag aufgrund von Berichten von Augenzeugen. Das Aussendepartement EDA bestätigte den Unfall auf seiner Webseite. Die Schweizer Botschaft, die den Konvoi organisiert habe, stelle die medizinische Versorgung der Verletzten in einem lokalen Spital sicher.

Die Botschaft bemüht sich nach Angaben des EDA, die übrigen Reisenden rechtzeitig nach Lima zum Flughafen zu bringen, in rund 15 Stunden Fahrt. Am Dienstag sollte der Flug von Lima nach Zürich-Kloten starten.

Der verunglückte Bus sei gegen eine Felswand gefahren, schrieb blick.ch anhand von Berichten einer mitreisenden Augenzeugin. Die Reisenden seien in die übrigen Busse des Konvois umgestiegen, und diese seien nach rund eineinhalbstündiger Wartezeit weitergefahren.

Gemäss früheren Angaben des EDA waren insgesamt vier Busse von Cusco im Andenhochland nach Lima unterwegs, mit rund 130 Reisenden an Bord. Weil in Peru wegen des grassierenden Coronavirus die Reisemöglichkeiten stark eingeschränkt sind, wie das EDA schreibt, werden die Reisenden auf dem Landweg transportiert.

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Die Nutzerzahlen von «Alertswiss» steigen rasant

Wegen des Coronavirus laden sich immer mehr Schweizerinnen und Schweizer die Alarmierungs-App Alertswiss von Bund und Kantonen herunter. Das berichtete Radio SRF am Dienstag.

«Seit drei bis vier Wochen haben wir 120'000 neue Nutzer», sagte Kommunikationsleiterin Sandra Kobelt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz in der Sendung «Heute Morgen». «Jetzt zählen wir 570'000 Nutzer – das ist eine enorme Entwicklung.»

Lanciert wurde Alertswiss vor zwei Jahren mit dem Ziel, die Bevölkerung direkt alarmieren zu können im Fall von drohenden Naturgefahren oder Unfällen, als Ergänzung zu den Warnungen über das Radio oder per Sirenenalarm. Anfang März haben die Behörden begonnen, auch ihre Informationen und Empfehlungen rund um das Coronavirus über die App zu verbreiten.

Die Alertswiss-App informiert über das Truppenaufgebot der Schweizer Armee während der Coronavirus-Pandemie am 17. Maerz 2020. Bild: Anthony Anex (Keystone)

SBB-Chef spricht von Albtraum

Mitten in der Corona-Krise hat SBB-Chef Andreas Meyer seinen letzten Arbeitstag. Die aktuelle Situation mit gesundheitlichen Bedrohungen, Unsicherheit und weitgehendem Lockdown auch im öffentlichen Verkehr sei ein «Albtraum», sagte Meyer im Interview mit dem «Blick».

Die SBB hätten Nachfragerückgänge von 80 bis 90 Prozent. «Selbst in Hauptverkehrszeiten trifft man in manchen Wagen nur eine oder zwei Personen an.»

Als Reaktion auf die Corona-Krise wurde das Angebot im öffentlichen Verkehr stark heruntergefahren. Ob es eine weitere Reduktion geben wird, ist laut Meyer noch unklar «Wir werden die Situation genau beobachten und haben vorbehaltene Entscheide getroffen. Sollte ein weiterer Schritt nötig sein, müssten wir die Fernverkehrslinien weiter ausdünnen.»

Das Angebot sei derzeit um rund 25 Prozent reduziert. «Unter eine Schwelle von rund 50 Prozent können wir im Personen- und Güterverkehr nicht gehen. Weil viele Verbindungen nicht mehr funktionieren würden und die Landesversorgung damit nicht mehr sichergestellt werden könnte.»

Die fast menschenleere Unterführung des Bahnhofs Bern am Montag, 23. März 2020. Bild: Anthony Anex (Keystone)

Epidemiologe fordert mehr Tests

Damit die Schweiz in der Corona-Krise den Weg zurück zur Normalität finden kann, plädiert der Epidemiologe Marcel Salathé für Covid-19-Tests schon bei leichten Symptomen. So könnte jeder einzelne neue Fall schnell identifiziert und schnell isoliert werden.

Salathé schlägt gemeinsam mit anderen Wissenschaftern vor, dass die Schweiz die Methode «Test-Isolate-Quarantine» anwenden soll. «Bei dieser Methode müssen zuerst einmal deutlich mehr Personen auf das Virus getestet werden», erklärt der Epidemiologe von der ETH Lausanne in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der «NZZ». Jeder, der auch nur leichte Symptome habe, müsse einen Test machen können, bevor er wieder arbeiten gehe.

«Erkrankte schnell zu isolieren, reicht aber nicht. Denn ein Betroffener ist ja bereits ansteckend, bevor er erste Symptome spürt.» Darum sei es wichtig, sämtliche Personen zu finden, mit denen ein Patient Kontakt hatte. Die Kontaktpersonen sollten sich auch so schnell wie möglich in Quarantäne begeben können.

(Bild: Keystone)

«Man muss sich das so vorstellen: Als Covid-19-Patient ist man ein Funke, der leicht zu einem Waldbrand führen kann. Darum darf kein einziger Fall vernachlässigt werden», betont Salathé. Doch bis vor wenigen Wochen habe die Schweiz die dafür nötige Test-Kapazität noch nicht gehabt. Mittlerweile habe das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Kapazitäten ausgebaut, und es könnten rund 7000 Tests pro Tag gemacht werden.

Allerdings reiche das noch nicht, sagte Salathé. «Jeder, der Husten oder andere Symptome hat, soll sich schnell und unkompliziert testen lassen können.» Insbesondere Leute, die im Gesundheitswesen arbeiten oder sonst mit vielen Leuten in Kontakt kommen, sollten sich immer wieder testen lassen können.

Ob Geschäfte und Restaurants Ende April wieder öffnen können hänge davon ab, wie sich die Fallzahlen in den kommenden drei Wochen entwickeln, so der Epidemiologe. «Bis jetzt sehen wir, dass sich die Kurve leicht abflacht. Doch der Rückgang ist noch nicht so stark, wie er sein sollte.»

Die Methode «Test-Isolate-Quarantine» funktioniere aus wissenschaftlicher Sicht dann, wenn es nur wenige neue Fälle pro Tag gibt. Sobald die Zahl zu hoch sei, werde es schwierig, das exponentielle Wachstum zu bremsen.

red/sda/reuters