Fieberthermometer sind knapp, iPhones gibt es fast keine mehr
Lieferengpässe und höhere Preise: So wirkt sich der Corona-Ausbruch auf den Schweizer Onlinehandel aus.
Wegen des Ausbruchs der Corona-Epidemie lahmt in China die Wirtschaft. Das bekommen jetzt auch Schweizer Konsumenten zu spüren, wie Online-Händler Galaxus mitteilt. Er macht die Kundschaft auf seiner Webseite auf Lieferengpässe, Verspätungen und höhere Preise aufmerksam.
Atemschutzmasken sind beim Schweizer Online-Händler ausverkauft. Die Produktion könne die Nachfrage nicht decken, heisst es. Es seien noch wenige Desinfektionsmittel und Fieberthermometer an Lager, «aber auch hier zeichnen sich Lieferschwierigkeiten ab».
iPhones von Apple seien kaum noch verfügbar: «Wir verkaufen noch die Geräte, die wir an Lager haben, frische Lieferungen gibt aber es momentan praktisch keine mehr», so Galaxus. Zwischenhändler, die noch Geräte an Lager haben, verlangen mittlerweile 5 bis 10 Prozent höhere Preise als vor dem Ausbruch der Coronavirus-Epidemie.
Die wirtschaftlichen Folgen und die Massnahmen der chinesischen Regierung zur Eindämmung der Epidemie seien schwerwiegend, jedoch vorübergehender Natur: So schätzt aktuell die Wirtschaftskammer Schweiz - China die Lage ein.
Deren Präsident Felix Sutter sagt: «Wir erwarten, dass die Verkehrshürden bis Mitte März mehrheitlich abgebaut werden und sich die Situation normalisiert.» Dies unter der Voraussetzung, dass die Gesundheitssituation unter Kontrolle sei.
Mit temporären Unterbrüchen der Lieferketten sei zu rechnen, was «zu Produktionsaufschüben, höheren Beschaffungskosten und längeren Lieferzeiten der Bestellungen führt». Die Wirtschaftskammer rät Schweizer Firmen, welche in China tätig sind, ihre Lieferketten genau zu überprüfen und abzuklären, welche Produktionsstandorte von den Reisebeschränkungen betroffen sind.
Die chinesischen Behörden setzen derzeit zahlreiche Reisebeschränkungen innerhalb des Landes durch, bestimmte Transportwege sind deshalb gesperrt.
Verzögerte Rückkehr der Migrantenarbeiter
Wichtige Schweizer Exportbranchen wie die Pharmaindustrie sind abhängig von Zulieferern aus China, etwa für Rohstoffe für Medikamente.
Die Wirtschaftskammer meldet, dass in zahlreichen Städten Personen, die aus anderen Regionen Chinas anreisen, einer 14-tägigen Quarantäne unterstellt werden. Das verzögere auch die Rückkehr der Migrantenarbeiter in die Produktionszentren. Zudem sei in manchen Fertigungsstätten nur eine beschränkte Zahl von Quarantäneräumen vorhanden.
Der Transport von Gütern und Produktkomponenten wird zusätzlich verlangsamt durch Gesundheitschecks, denen sich die Fahrer unterstellen müssen. Sie werden nach provinzüberschreitenden Lieferungen oder Fahrten unter Quarantäne gestellt, was zu einem Mangel an Fahrern führt und die Logistikprobleme verschärft.
Genehmigung für Wiederaufnahme der Arbeit nötig
Unternehmen und Fabriken benötigen die Genehmigung der lokalen Behörden, um ihre Produktion wieder aufzunehmen. Diese Erlaubnis wird nur erteilt, wenn die Belegschaft keine Krankheitssymptome aufweist und das Unternehmen genügend persönliche Schutzausrüstung für die Mitarbeitenden vorweisen kann.
All dies führt laut Wirtschaftskammer zu einer verlangsamten Aufnahme der wirtschaftlichen Aktivität nach den gesetzlichen Ferien, da die Gesundheit der Bevölkerung für die Regierung oberste Priorität hat. Festzustellen ist, dass täglich immer mehr Personen ihre Arbeit wieder aufnehmen können.
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