Abgang nach vier MonatenCompliance-Chefin verlässt die Credit Suisse
Floriana Scarlato kehrt der Grossbank per sofort den Rücken. Es war ein kurzes Gastspiel als oberste Verantwortliche der Compliance in der Schweiz.
Die Credit Suisse muss den Chefposten für den Schweizer Compliance-Bereich neu besetzen: Wie die Grossbank am Montagmorgen mitteilte, verlässt die amtierende Chefin Floriana Scarlato das Finanzinstitut auf eigenen Wunsch per sofort.
Erst am 1. März 2021 hatte die Kaderfrau die Leitung für den Bereich Compliance der Credit Suisse (Schweiz) AG übernommen. Sie war davor Compliance-Chefin für das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft der Bank.
Über die Gründe für den Abgang macht die Credit Suisse keine Angaben. Das Onlineportal «Inside Paradeplatz» berichtet, dass die Milliardenverluste mit den Greensill-Fonds und dem Archegos-Hedgefonds keine Rolle gespielt haben sollen. Vielmehr sei Scarlato mit ihrem Führungsstil in den Chefetagen über ihr angeeckt. Ein CS-Sprecher bestätigt, dass der Wechsel keinen Zusammenhang mit Archegos und Greensill hat. Weiter äussert sich die Bank nicht.
Die Nachwirkungen des Archegos-Debakels lasten weiterhin auf dem Finanzinstitut. Seit Wochen sorgen Kündigungen leitender Mitarbeitender in verschiedenen Bereichen der Investmentbank für Schlagzeilen in US-Medien.
Scarlato trat 2005 in die Credit Suisse ein und bekleidete verschiedene Führungspositionen. Sie baute eine globale Compliance-Organisation in der Division International Wealth Management auf und war im Private Banking als Leiterin Cross Border & Client Confidentiality tätig.
Zwischen 2013 und 2015 war Scarlato Leiterin Private Banking & Wealth Management Business Risk Management.
Darüber hinaus war sie als Mitglied des Verwaltungsrats der Credit Suisse Italy S.p.A und als Mitglied des Aufsichtsrats der Credit Suisse Deutschland AG tätig.
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