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Agent bei Attentat auf JFK
Kennedy-Leibwächter Clint Hill mit 93 Jahren verstorben

Der ehemalige US-Secret-Service-Agent Clint Hill spricht vor dem JFK-Tribut in Fort Worth anlässlich des 50. Jahrestages der Ermordung von Präsident Kennedy. Im Hintergrund ist das Denkmal unscharf zu erkennen.
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«Ich war der Einzige, der zum Auto gelangen und etwas machen konnte. Ich war einfach nicht schnell genug.» Wenn Clint Hill über den 22. November 1963 sprach, hallte in seinen Worten tiefe Wehmut mit. Als Agent des Secret Service konnte er nicht verhindern, dass der damalige US-Präsident John F. Kennedy in einer offenen Limousine in Dallas erschossen wurde.

Der Tag des Attentats verfolgte Hill das ganze Leben lang. Er hatte auf dem linken Trittbrett des Fahrzeugs gestanden, das direkt hinter den Kennedys folgte. Als die Schüsse fielen, sprang Hill zum Heck des Präsidentenwagens und warf sich schützend vor JFK und dessen First Lady, Jacqueline Kennedy, für deren Schutz er ursprünglich eingeteilt worden war.

John F. Kennedy sitzt zusammengesunken in der Limousine, während Jacqueline Kennedy sich über ihn lehnt. Secret-Service-Agent Clint Hill steht auf der Stossstange und versucht, sie abzuschirmen.

31-jährig war Clint Hill damals. Nun wurde bekannt, dass Hill letzte Woche mit 93 Jahren in seinem Haus in Kalifornien verstorben ist. Er sei friedlich entschlafen, teilte seine Familie am Montag mit.

Clint Hill fühlte sich schuldig

Bleibt zu hoffen, dass damit auch sein Martyrium endgültig ein Ende fand: Jahrzehntelang gab er sich die Schuld am Tod des US-Präsidenten. Immerhin gab er noch zu Lebzeiten zu Protokoll: «Ich checkte alle Winkel, das Wetter, was ich nur konnte. Irgendwann kam ich zur Einsicht, dass er [der Attentäter] alle Vorteile auf seiner Seite hatte, wir nicht.»

Präsident John F. Kennedy, Frau Kennedy und Gouverneur John Connally in einem Auto in Dallas, 22. November 1963, kurz vor der Ermordung Kennedys.

Insgesamt diente Clint Hill unter fünf US-Präsidenten, von Dwight D. Eisenhower bis Gerald Ford. Zwischenzeitlich war er bis zum stellvertretenden Direktor des Secret Service aufgestiegen, bis er 1975 im Alter von 43 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand trat.

Kurz nach der Pensionierung gab Hill der CBS-Sendung «60 Minutes» ein Interview – es war das erste Mal, dass ein Agent des Secret Service öffentlich Stellung zum Attentat nahm. Mit den Tränen kämpfend sagte er, dass er sein Leben für JFK gegeben hätte.

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Clint Hill wurde 1932 geboren und wuchs in North Dakota auf. Er ging aufs College, diente in der Armee und arbeitete als Bahnbeamter, ehe er sich dem Secret Service anschloss.

Hill schrieb mehrere Bücher, darunter «Five Days in November», das 2013 kurz vor dem 50. Jahrestag des Kennedy-Attentats rauskam und seine Sicht der Dinge schildert. An dem Buch war auch die Journalistin Lisa McCubbin beteiligt, mit der Hill noch weitere Bücher herausgegeben und die er 2021 heiratete. Mit seiner ersten Frau Gwen hatte Clint Hill zwei Söhne.