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TV-Signal abrupt unterbrochen
China zensiert RTS-Interview mit Kritiker

Antoine Bondaz im Interview mit RTS-«Tagesschau»-Moderator Philippe Revaz am 23. März 2021.
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Der französische China-Experte Antoine Bondaz sprach am Dienstagabend auf RTS mit «Tagesschau»-Moderator Philippe Revaz über das Verhältnis zwischen der EU und China – und über sein eigenes zur chinesischen Botschaft in Frankreich. Diese hatte Bondaz nämlich via soziale Medien beleidigt (siehe weiter unten).

Das Livegespräch mit RTS sei offenbar auch den chinesischen Behörden nicht entgangen, sagt Revaz tags darauf in seiner Sendung. Das Interview hätte nämlich auch auf dem frankofonen Pendant zu 3sat, TV5 Monde, ausgestrahlt werden sollen. Doch so weit kam es nicht. Ein Farbbalkentestbild unterbrach die Übertragung abrupt.

Das Bild in Umlauf gebracht hat Frédéric Schaeffer, China-Korrespondent für «Les Echos». Offenbar seien Unterbrechungen von Übertragungen mit chinakritischen Journalisten kein Einzelfall, schreibt Schaeffer. Zudem appellierte er um Unterstützung für Kollege Bondaz in der Auseinandersetzung mit chinesischen Beamten.

Für China ist Bondaz nur ein «kleiner Ganove»

Denn ins Visier der chinesischen Zensurbehörden geraten ist Antoine Bondaz, nachdem er einen französischen Parlamentarier für eine geplante Reise nach Taiwan verteidigt hatte.

Auf Bondaz’ Kritik reagierte die chinesische Botschaft in Frankreich via Twitter: Sie bezeichnet den Forscher bei der französischen Fondation pour la Recherche Stratégique und Professor am Institut für politische Studien in Paris als «petite frappe» – «kleiner Ganove», «ideologischer Troll» und «verrückte Hyäne».

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Bondaz fühlt sich ob der Kritik geehrt, wie er auf Twitter schrieb. Er brachte aber auch seine Besorgnis über Chinas «ungehemmte Rhetorik im Ausland» zum Ausdruck – und über die Freiheit, die der Botschaft auf französischem Territorium eingestanden wird, um «Journalisten oder gewählte Beamte zu beleidigen».

Am Montag reagierte der französische Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten, Jean-Yves Le Drian, auf den Vorfall. «In unseren Beziehungen zu China gibt es keinen Raum für Beleidigungen und Einschüchterungsversuche gegen gewählte Beamte und Forscher. Wir verteidigen diejenigen, die Meinungsfreiheit und Demokratie verkörpern. Immer und überall», schrieb Jean-Yves Le Drian. Er habe deshalb den chinesischen Botschafter Lu Shaye einberufen, «um ihn an diese Botschaften zu erinnern». Der Botschafter war der Aufforderung zunächst jedoch nicht gefolgt.

Um dieses Interview auf RTS ging es:

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