Ungewöhnliche SignaleChina löscht Bericht über mögliche Hinweise auf Aliens
Chinesische Forscher sollen Signale erhalten haben, die auf ausserirdisches Leben hinweisen könnten. Von der Homepage des staatlichen Wissenschaftsmagazins ist der Bericht verschwunden.

Das chinesische Fast-Teleskop, oder auch Sky-Eye genannt, soll offenbar elektromagnetische Signale empfangen haben, die genauer untersucht werden sollen, wie Bloomberg berichtet. Das Sky-Eye-Teleskop soll möglicherweise Anzeichen von ausserirdischem Leben aufgezeichnet haben. Die offizielle Zeitung des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China löschte den Beitrag über die Entdeckung. Warum der Bericht von der Webseite der «Science and Technology Daily» gelöscht wurde, ist unklar. Der Beitrag ging auf dem sozialen Netzwerk Weibo viral, und auch staatliche Medien haben den Bericht bereits thematisiert.
Aliens oder doch nur eine technische Störung?
Leiter des Forschungsteams zur Suche ausserirdischer Zivilisationen ist Zhang Tonjie. Mitbegründet wurde die Taskforce von der Beijing Normal University, dem National Astronomical Observatory der Chinese Academy of Sciences und der University of California. Zhang soll im Bericht gesagt haben, dass Chinas Sky-Eye im niederfrequenten Funkbereich extrem empfindlich sei. Deshalb spiele das Teleskop eine entscheidende Rolle bei der Suche nach ausserirdischen Zivilisationen, schreibt Bloomberg.

Die kürzlich aufgezeichneten elektromagnetischen Schmalband-Signale unterscheiden sich von den zuvor erfassten Signalen. Die chinesischen Forscher entdeckten das Signal in den Daten aus der Beobachtung von Exoplaneten. Dies könnte ein Hinweis für eine ausserirdische Zivilisation sein, soll Zhang gesagt haben. Der Wissenschaftler ergänzte jedoch, dass es sich bei den verdächtigen Signalen auch um eine Art Funkstörung handeln könnte. Schon 2020 wurde das Team auf zwei ungewöhnliche Signale aufmerksam.
Auf Anfrage von Bloomberg hat «Science and Technology Daily» nicht reagiert.
Das grösste Radioteleskop der Welt
2020 startete die chinesische Suche nach ausserirdischem Leben mit dem Fast-Teleskop (Five-hundred-meter Aperture Spherical radio Telescope). Mit einem Durchmesser von 500 Metern ist es das grösste Radioteleskop der Welt. Es steht im Südwesten von China in der Provinz Guizhou. Der Bau dauerte fünf Jahre und kostete offiziell rund 160 Millionen Franken. Damit das Teleskop gebaut werden konnte, mussten 9110 Menschen im Umkreis von fünf Kilometern umgesiedelt werden, um elektromagnetische Störungen zu vermeiden. Sky Eye soll so empfindlich sein, dass es das Signal eines Handys auf dem Mond empfangen könnte.

Im Vorfeld untersuchten chinesische Wissenschaftler 391 potenzielle Mulden in den Bergen von Guizhou. Aber nicht nur die Chinesen wollen wissen, ob Leben ausserhalb der Erde existiert.
Die ewige Suche nach Aliens
Wie sagt man am besten «Hallo, uns gibt es auch!» zu einer ausserirdischen Zivilisation? Eine Antwort auf diese Frage haben Forschende 1974 gegeben, als sie mit dem Arecibo-Teleskop in Puerto Rico eine Botschaft ins All schickten. Sie enthält eine mittels Radiosignalen codierte Folge von Nullen und Einsen, in der sich unter anderem Informationen über Zahlen und über die Biologie des Menschen verbirgt. Weithin bekannt sind auch die goldenen Datenplatten an Bord der beiden 1977 gestarteten Raumsonden Voyager 1 und 2 mit Bild- und Audio-Informationen, etwa gesprochene Grüsse in 55 Sprachen.

Zahlreiche weitere Nachrichten für Aliens folgten. Zum Beispiel schickte die Nasa 2008 den Song «Across the Universe» der Beatles in Richtung Polarstern – in rund 417 Jahren dürfte das Signal dort ankommen.
Auch ein Forscherteam um Jonathan Jiang vom Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde Nasa hat sich erneut Gedanken gemacht, wie sich die Menschheit einer extraterrestrischen Zivilisation mitteilen könnte. Darüber berichten sie in der Fachzeitschrift «Galaxies».
Laut Jiang ist aktuell ein guter Zeitpunkt, um Botschaften ins All zu schicken: «Wir wissen, dass die meisten Sterne Planeten besitzen. Und Planeten, die technologisches Leben beherbergen könnten, dürften recht häufig sein. Wir wissen auch, dass es in unserer Galaxie Regionen gibt, etwa in der Nähe des galaktischen Zentrums, wo die Wahrscheinlichkeit für potenziell belebte Welten grösser ist als in anderen Regionen.» Wie der pensionierte Ingenieur Philip Rosen sagt, Co-Autor der Studie, sind heute zudem leistungsstärkere Radioteleskope verfügbar, um eine Botschaft zu senden. «Wir haben auch Fortschritte bei der digitalen Technologie gemacht, um Nachrichten detaillierter und robuster übermitteln zu können.»
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